Resident Evil: The Final Chapter
Am Montag durfte ich einer Pressevorführung des neuesten Ablegers des Resident Evil Franchises beiwohnen. Nach einem Haufen unterhaltsamer, aber geschichtlich grottiger Filme, war ich nicht sonderlich erpicht mich in den Saal zu setzen. Dank des Bieres dass Constantin Film Gratis zur Verfügung gestellt hat, wurde meine Motivation jedoch etwas gesteigert. Zuzüglich des Schnapses den ich selbst mitgenommen haben, denn seien wir ehrlich: Es ist Resident Evil - gewöhnlich trinke ich nicht bei einem Kinofilm.
Resident Evil: The Final Chapter, stellt das Ende einer sechsteiligen Filmreihe dar, die sich seit 2002 bewährt hat und sich über 15 Jahre halten konnte. Im Zentrum der Filme steht Alice (gespielt von Milla Jovovich) die sich seit dem Beginn der Filmreihe nicht an Ihre Vergangenheit erinnern kann. In einer inzwischen post-apokalyptischen Welt, die zu 95 Prozent von Zombies beherrscht wird, stellt sie sich der Aufgabe das T-Virus schlussendlich von der Erde zu wischen und somit das zu retten was noch übrig ist. Das Wissen über ein Heilmittel, erhält sie dabei von einer alten Bekannten, der Red Queen, welche bereits in dem ersten Teil eine wichtige Rolle einnahm. Einfach ist die Beschaffung jenem Stoffes leider nicht, denn Dr.William Birkin ist fest entschlossen, dieses Heilmittel nicht aus seiner Hand zu geben, bis die Reinigung der Erde von uns parasitären Menschen endgültig abgeschlossen ist.
Mit gigantischen mobilen Panzern und ein wenig Motivation für folgende Zombies, begibt sich Birkin von Stadt zu Stadt und löst damit das Menschenproblem auf ganz eigene Weise. Die Wege von Birkin und seiner Widersacherin Alice sollen sich dabei kreuzen und ein fulminantes Finale eine Ära beenden.
Resident Evil: The Final Chapter beschäftigt sich vor allem mit einem: Möglichst mit einem Knall von der Bühne zu verschwinden. Der Film ist laut, brutal, gibt einem kaum Zeit zum durchatmen und hält einen ganz schön auf Trab. Übersetzt bedeutet dass: Es explodiert mehr Mist, als bei Michael Bay, die Gewalt ist netterweise blutig, die Action wird durch Dialoge nur unterbrochen, um überhaupt Dialoge zu haben und die Cuts innerhalb der Actionszenen sind teilweise so schnell, dass man kaum erkennt was sich gerade auf der Leinwand abspielt. Gutes kann Resident Evil: The Final Chapter, aber auch vorweisen: Es werden fragen beantwortet, die man über die Zeit vergessen hat zu fragen. Bekannte Gesichter bekommen erneut Ihren Auftritt und dürfen ein allerletztes mal Zombie Blut vergiessen. Der Film kann sich selbst tatsächlich als Bildgewaltig betiteln, wobei an manchen Stellen das CGI doch etwas penetrant ins Auge fällt. Die Action Szenen sind weitaus besser Choreografiert, als in den Vorgängern und der Kitsch ist auf das möglichste Minimum zurückgeschraubt worden - was nicht bedeutet dass gänzlich drauf verzichtet wurde, denn sonst bestünde das Drehbuch vermutlich aus nur 20 Seiten.
Fazit:
Resident Evil: The Final Chapter konnte für mich keinen Blumenstrauß einheimsen, doch zählt für mich eindeutig zu einem der stärksten Ableger der Reihe. Längst bekannte Fehler werden erneut gemacht, jedoch kann man fast ebenso viele gut integrierte Neuerungen bemerken. Besonders der Rückblick und das nutzen der Qualitäten des ersten Films haben einen gewissen Charme erneut aufleben lassen und wird denjenigen gefallen die im frühen Teenager Alter den ersten Ableger genossen haben. Leider gehen einem noch immer unbekannte Charaktere am Arsch vorbei. Bekannte Charaktere abseits der Heldin "Alice" und die die ihr am nächsten stehen, werden ebenfalls bis zur Lächerlichkeit verramscht und die Interaktionen untereinander könnten stumpfer und unnachvollziehbarer kaum sein. Doch das macht Resident Evil seit dem Beginn des Filmfranchises einfach aus: hoch Budgetierter Trash mit viel Action, wenig Sinn und einer entspannten Spieldauer. Regisseur Paul W.S Anderson kann mit Resident Evil: The Final Chapter ein würdiges Finale einer Trash-Filmreihe abliefern und bietet Antworten auf ungestellte Fragen, die einen am Ende mit dem Gefühl zurücklassen, dass es nett war nochmal erläutert zu werden. Ein kleines Hintertürchen hält man sich trotz des Titels natürlich auf, aber ein weiterer Ableger nach diesem ist keinesfalls notwendig.
Von mir erhält Resident Evil: The Final Chapter 6 von 10 Antiviren
Luna