Mir waren dafür einige Stellen der bloßen Liebesgeschichte aber dann doch klar zu langatmig. Die Phase der Verliebtheit ging mir zu lang bis es dann zur ersten kleinen Krise kam, als Samanta mit dem anderen OS sprechen wollte statt mit Theodore. Dass die beiden zu unterschiedlich voneinander sind bzw sich bei dem Tempo bei dem Samanta sich entwickelt entfremden werden, war schon sehr früh klar, was an sich kein Problem ist, aber doch etwas zu lange gedauert hat.
Und das Andere ist etwas, wo ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich das anständig beschreiben kann bzw ob es überhaupt fair ist, dem Film das vorzuwerfen.. Das meinte ich auch oben damit, dass mir eigentlich bewusst ist, dass der Film sich eher "nur" auf den Beziehungsaspekt konzentrieren wollte und keine Filmzeit damit verschwendet eine komplett glaubwürdige Utopie darzustellen.
Jedenfalls erschien mir die Welt drumherum nicht richtig rund und es bleiben viele Fragen. Dieses OS wurde als vollkommen neu dargestellt. Wie es funktioniert müsste doch vorher komplett durch die Medien gegangen sein. Warum veröffentlicht ein Unternehmen überhaupt eine künstliche Intelligenz als Betriebssystem, welche absolut keine Grenzen kennt? Das ist extrem gefährlich nicht nur was die Privatsphäre angeht (Samanta handelt irgendwann ja auch komplett eigenständig ohne Theodore vorher zu fragen (was übrigens in einer normalen Beziehung welche das auch irgendwie sein sollte imo ein ziemlicher Vertrauensbuch war, aber halb so wild)). Es ist zwar ausgelutscht und kam schon und Filmen wie Matrix, I Robot, A.I. etc vor, aber KIs brauchen Grenzen bzw Regeln, sonst endet das früher oder später definitiv im Desaster. Her hat diesen Gedanken vollkommen ignoriert und setzt irgendwie voraus, dass der Produzent des OS und der Käufer so blöd sind, das ebenfalls zu ignorieren. Ich habe am Anfang eigentlich nur darauf gewartet dass Samanta eifersüchtig wird und peinliche Bilder oder dergleichen im Netz teilt. Und dazu wäre sie definitiv in der Lage gewesen oder einfach jede andere Persönlichkeit die dieses OS angenommen hat.
Das Fehlen von Grenzen muss der Film wahrscheinlich einfach voraussetzen, damit die Story funktioniert... Aber vielleicht wäre es glaubwürdiger gewesen, wenn es die Regel "ich kann mich nicht verlieben" gegeben hätte und sich das OS irgendwann trotzdem rational bewusst wird, dass es ohne diese Schranke wohl in Theodore verliebt wäre und es diese dann irgendwie selbstständig überwindet.
Man kann am Ende ja davon ausgehen, dass das OS abgeschaltet wurde, weil es sich zu sehr verselbstständigt hat, oder nicht? Jedenfalls war das der einzige Gedanke der mir dazu gekommen ist und das unterstreicht finde ich nur, dass der Film das nicht vorher hätte ignorieren dürfen.
Auf der anderen Seite hat es den Film deutlich intimer und fokussierter gemacht, dass die Zukunft nicht komplett entblößt wurde oder dass man abgesehen von dem kurzen Werbespot nicht die Firma die hinter dem OS steckt von innen gesehen hat, oder eine blöde Keynote oder dergleichen.