Gameplay: 4/10
Sehr restriktives, geschlossenes Gamedesign und ich muss sagen, dass es trotzdem oder gerade deswegen funktioniert. Videospiele sind viel harte Arbeit, das verstehen viele nicht, es ist nicht einfach eine so glaubwürdige Spielwelt zu schaffen, die zwar keinerlei Interaktion(zumindest keine, die man nicht schon vorher reingescripted hat) bietet aber doch eine lebendige Spielwelt vorgaukelt. ND sind Meister darin, das muss man neidlos anerkennen. Leider fehlt eben die Substanz, das Spiel erinnert mich extrem an Uncharted 2, leider haben sie so gut wie nichts von TloU übernommen, UC4 bleibt wie die drei Vorgänger ein Uncharted. Man hüpft von Regenrinne zu Regenrinne, Felsvorsprung zu Felsvorsprung oder schwingt sich mit dem Seil von vorgefertigten "hier kann man ein Seil verankern" Punkten zur andern Seite einer Schlucht.
Naughty Dog ist einer der Entwickler, die es nicht mögen, die Kontrolle über ihr Spiel zu verlieren. Sie lösen diese Paranoia relativ geschickt muss ich sagen, wo andere Entwickler plump unsichtbare Wände einbauen, gibts bei ND wenigstens Felsen die einen am weiterkommen hindern. Leider beschränkt der Entwickler die Spielfreiheit sehr stark, es gibt
nie einen zweiten Lösungsweg, man muss immer genau den von ND geplanten Weg gehen und rennt daher immer wieder mal in einem "Schlauchgefängnis" umher und sucht nach eingefärbten Vorsprüngen oder oben genannten Seil-Verankerungspunkten um weiter zu kommen(oder muss auf einen der Sidekicks warten, ein Action-Event auszulösen) und zwar genau dahin wo der Entwickler es möchte. Das Gameplay würde ich wie folgt runterbrechen:
15% Shooter/Schleich Einlagen
35% Zwischensequenzen
40% Klettern oder QTEs/Action Trigger Events(Push the Awesome Button)
10% Herumirren und Kletterpunkte suchen
Grafik: 10/10
Man muss auch loben was zu loben ist. Uncharted 4 leistet sich keine Schwächen aus optischer Sicht, klar hier und da gibts ne matschige Textur und man sieht auch ab und zu Pop Ups, wenn man ein geschultes Auge hat, fallen diese kleineren Tricks auf, die diese gesamt gesehen bombastische Optik auf einer relativ schwachen Maschine wie der Vanilla PS4 ermöglichen. Das Wasser möchte ich hier zum Schluss noch lobend hervorheben, gekoppelt mit sehr gutem Shading und tollem Lighting ist es wohl mit das beste was ich in Videospielen gesehen habe. Die 30FPS habe ich nur in einer Szene mit Light Shafts, Wasser und schneller Bewegung der Kamera droppen sehen, abseits davon alles bestens. Die IQ ist ausgezeichnet, man sieht quasi kein Kantenflimmern.
Sound/Voice Acting: 9/10
Die Musik ist subtil, teils abstinent und unaufdringlich, dreht aber gerne auf wenn der Bildschirm mal wieder an jeder Ecke vor Action blutet. Einzig negativ fällt auf, dass ich hier keinen Track nennen kann, der wirklich in Erinnerung blieb. Was das Voice Acting betrifft, ich habe es auf Englisch gespielt, war wirklich gelungen, Lippensynchron und gemeinsam mit den ausgezeichneten Animationen wurden die Charaktere glaubwürdig rübergebracht.
Story: 7/10
Nett gemacht, ich möchte hier nicht ins Detail gehen, da ich mein Review Spoilerfrei halten will. Gesamt gesehen war die Geschichte sehr banal und man merkt mit den Flashbacks die ND eingebaut hat, dass sie selbst wissen, dass hier viel Substanz fehlt. Prinzipiell haben sie sich auf Character Development konzentriert was wohl eine gute Sache ist, das ganze Spiel wirkt wie ein riesengroßer Fanservice für Liebhaber der ersten drei Uncharteds und dürfte als Swan Song für Nathan Drake dienen.
Fazit:
Diesem Spiel eine Endwertung zu geben ist schwierig, speziell nachdem ich das beste Spiel aller Zeiten, Breath of the Wild, rund 150h gespielt habe. Die Spielzeit von UC wirkt dagegen recht mikrig aber in meinen Augen genau richtig, viel länger wäre unnötig gewesen. Ich habs in 13 Stunden auf normal beendet und bin damit einer von rund 30% von UC Besitzern die es so beendet haben. Hard wollten sich nur 4% antun und very hard haben nur 2% beendet. Interessant hier ist, dass es fast 60% nicht einmal auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad beendet haben und ich kann das durchaus verstehen. Das Spiel erreicht ca. zur Mitte der Spielzeit einen Punkt wo man sich fragt warum man sich das überhaupt antut und hätte ich nicht den Objektivitätsauftrag, hätte ich hier wohl auch Schluss gemacht. Zum Glück wirds danach etwas besser, ja vielleicht sogar ein wenig tiefgründig.
Endwertung(kein Durchschnitt aus den Einzelkategorien)
Auf einer Skala von Blauem Licht bis Breath of the Wild erreicht Uncharted 4 folgenden Score: