Ich vergleiche UC4 hier bewusst nicht mit einem Open World Action Adventure, ich vergleiche es mit The last of Us(Review zum Remaster folgt), ebenfalls ein Action Adventure, wenn auch mit Survivalaspekt(von dem Uncharteds Gameplay übrigens auch sehr profitieren würde).
Natürlich ziehe ich Punkte dafür ab, wenn ich einige Minuten nach dem Weg suchen muss, da der offensichtliche nicht gewünscht wurde, bzw der Entwickler hier künstlich Umwege erschaffen hat um das Spiel in die Länge zu ziehen. Das ist dem Entwickler auch vollkommen bewusst, umsonst bekommt man nicht einen "Hint" wo man hin muss, wenn man einige Zeit herumirrt. Diesen Hinweis könnte man meiner Meinung nach schneller oder immer auf Abruf bereitstellen, persönlich hasse ich in Spielen nichts mehr als den Leerlauf.
Das Problem ist, wegen meinem oben genannten Frustrations-Wegfinde-Moment den ich immer wieder mal hatte, wird der Spielfluss unnötig unterbrochen und ja, die Präsentation und Inszenierung habe ich positiv in die Endwertung einfließen lassen, sonst wäre es ja auch bei der 4 geblieben, die das Gameplay kassierte.
Es gab mehr Dinge die ich bemängelt hätte aber wollte nicht zuviel schreiben. Es wird hier oft ein Tomb Raider schlecht gemacht(weil es nicht das selbe Budget eines Uncharted hat), allerdings hatte ich mit beiden Teilen mehr Spaß, der Hintergrund war das meiner Meinung nach bessere Gameplay(auch größere Handlungsfreiheit wo man denn hin gehen kann oder nicht). Stealth ist in UC4 imo auch schlecht gelöst, teilweise sehen einen die Gegner nicht obwohl man nahe an ihnen steht oder direkt unter ihnen hängt, andererseits wird man entdeckt(was schnell mal bei der schieren Gegner Menge passieren kann da an jeder Ecke einer stehen kann der einen beim erwürgen eines anderen beobachtet), wissen sofort alle 10 im Umkreis sofort wo sich Drake befindet und feuern wie wild aus allen Fugen und Ritzen auf ihn. Wird eine Leiche gefunden, quittieren die Gegner das auch akkustisch, verändern ihre Handlungsmuster aber nicht wirklich(kann sein, dass das dem "normalen" Schwierigkeitsgrad gezollt wird).
Das Spiel macht in meinen Augen auch einiges falsch, wie es besser geht zeigt lustigerweise ND selbst, die mit TLOU den Benchmark in diesem "Genre"(übergreifend) gelegt haben. Dort ist Munition wertvoll, Sachen die man in der Umgebung findet haben nutzen(Crafting) und dienen nicht einfach nur einer Trophy(Schätze), die Kämpfe laufen etwas schwerfälliger ab aber dadurch auch glaubwürdiger, jeder Schlag oder Treffer bringt den Gegner kurz ins straucheln, das Spiel hat einfach mehr Gewicht, die Story fand ich auch wesentlich ansprechender. UC hat sich leider von seiner Formel nicht weiterentwickelt, was 2007 noch geduldet worden sein mag ist im Jahre 2017 nicht mehr zeitgerecht. Over the Top Action mag ja hier und da nett sein aber bitte nicht in Dauerschleife, was das Klettern betrifft: Das wurde tatsächlich etwas später im Spiel interessanter, als Drake einen Kletter-"Nagel"(?) fand und mit diesem ein wenig Dynamik in die Kletterei kam(wobei dieser auch hier nur in vorgefertigte Stellen, ähnlich wie bei Tomb Raider mit der Kletteraxt, gerammt werden konnte). Mir ist es ein Rätsel, warum der Gute so etwas nicht von Anfang an mit dabei hatte...
Bei der Gesamtwertung habe ich tatsächlich am Ende ein wenig überlegen müssen ob ich die 8 zücke, mich dann aber besonnen, denn die 8 hatte ich vor Kurzem schon Nier Automata gegeben und ich sehe da UC nicht auf dem selben Niveau, dafür hatte es zu viele interaktive Film-Momente.