Gerade als Fußball-Fan sollte man das richtige Wirtschaften der Vereine begrüßen, oder nicht? Alleine aus historischer Sicht, was Hoeneß aus den bayern gemacht hat.
Chapeau!
Sicher. Ich mag Hoeneß, guter Mann.
Was ich sagen wollte:
Was stößt einem da so sauer auf? Dass sie durch äußere, vom Fussball an sich unabhängige Umstände Vorteile haben. Mein Problem daran ist: In meiner idealen, aber trotzdem nicht komplett unrealistischen Fussballwelt hätte Geld zwar Einfluss auf Erfolg. Das ist so, und das wird auch so bleiben.
Wie viel Geld ein Verein hat, wäre aber komplett abhängig davon, wie erfolgreich ein Verein ist. Und das ist nicht so. Bremen hätte noch 10 Jahre weiter regelmäßig CL spielen können. Sie wären von Dortmund, nachdem die 2 erfolgreiche Jahre gespielt haben, trotzdem was den Umsatz betrifft überrundet worden. Genau so wie es jetzt passiert ist. Von Bayern gar nicht zu sprechen.
Oder Freiburg. Die haben über 10 Jahre geilen, und teilweise auch ziemlich erfolgreichen Fussball gespielt. Tolle Mannschaften aufgebaut, solide gewirtschaftet. Den Fussball weitergebracht. Aber weil sie das wirtschaftliche Umfeld nicht haben, werden die nie mit den großen Fischen mithalten können.
Das ist mein Problem: Wieso sollte es für mich einen Unterschied machen, ob jemand aus Freude am Fussball Geld in einen Verein steckt, oder ob Audi aus Liebe zum Marketing genau das gleiche tut? Moralische Gründe? Beides streng genommen "unsportlich". Es verzerrt beides etwas, von dem ich gerne hätte, dass es nicht verzerrt wird.
Ich will damit Bayern nichts vorwerfen, Hoeneß schon gar nicht. Aber Stand der Dinge ist doch, dass so viele äußere Gegebenheiten den sportlichen Erfolg bestimmen. Einen reichen Investor zu haben ist nur eine davon. Sicher die "schnellste" und offensichtlichste.
Und ganz ehrlich? Der HSV ist mein Verein. Da kümmert mich "Tradition". Ansonsten möchte ich bitte den bestmöglichen Fussball sehen. Und dass Geld den Fussball an sich, nicht das drumherum, besser gemacht hat, das lässt sich schwer bestreiten. Siehe Barca. Und deren 400.000.000€ im Jahr, die so ein Ausbildungsnetzwerk erst möglich machen.