@Kanzen
Die Gründe sind recht vielseitig, aber eventuell auch einseitig. Ich habe bisher alles mit Shulk absolviert und gespielt und finde den schurkenähnlichen Stil auch gut. Nur bei kleinen Gegnern, großen Gruppen habe ich sehr häufig Übersichtsprobleme und erkenne schlecht, ob ich nun hinter einem Gegner stehe oder nicht. Außerdem verbringe ich sehr viel Zeit in längeren Kämpfen damit die Kamera wieder so einzustellen, dass ich auch etwas sehe. Aber das ist nur das kleinere Übel.
Wo meine Liebe zum Spiel in einen fast schon hassähnlichen aber definitiv frustrierten Zustand umgeschlagen ist, war meine Erkenntnis, dass mich das Spiel scheinbar dazu zwingt die Nebenquests zumindest teilweise absolvieren zu müssen, wenn ich mich eigentlich nur auf die Story konzentrieren will.
Aufgefallen ist mir das bei dem Bosskampf unter Kolonie 6 in der Mine im Bosskampf gegen (Name vergessen), den Mechon mit Gesicht. Obwohl ich zumindest in Kolonie 9 sehr viele Sidequests gemacht habe, unterwegs die eine oder andere auch noch mitnahm und auch recht viele Mobs auf dem Weg bekämpfte, bin ich mit Level 25 scheinbar doch unterlevelt in den Bosskampf gekommen. In den folgenden anderthalb Stunden bin ich dann Versuch nach Versuch in den Bosskampf gelaufen, bis ich rein durch das Töten der Adds, die der Boss immer beschwört, auf 26 aufgestiegen bin, wodurch ich den Kampf knapp gewinnen konnte.
Ganz ehrlich, die Sidequests halte ich mittlerweile für uninspirierte Grütze, die ich nicht mehr sehen kann. Keine Ahnung, ob es noch gute Nebenaufgaben geben wird, die über den simplen MMO-Charakter hinausgehen, aber ich kann diese Sidequests nicht mehr sehen. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich sie machen muss, damit meine Gruppe stark genug ist sowie genug Geld für Einkäufe hat, um überhaupt die Story durchspielen zu können. Und wenn ich zum Erledigen einer Sidequest, die ich gar nicht machen möchte und mir auch keinen Spaß macht, dann auch teilweise deutlich mehr als eine halbe Stunde brauche, weil ich bei den Gebietsgrößen die richtigen Gegner oder Items nicht finde (und dazu auch keine Angaben in der Questbeschreibung stehen), dann verbringe ich schnell mehr Zeit mit für mich spaßfreien Inhalten als mit Sachen, für die ich das Spiel überhaupt spiele.
Deswegen ist Xenoblade für mich auch kein sehr gutes Rollenspiel. Ok, ich will jetzt nicht behaupten, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte (wenn ich mir die Reaktionen auf meinen obigen Post ansehe, scheinen sich das andere wiederum einzubilden), aber ein sehr gutes Rollenspiel zwingt meiner Auffassung nach den Spieler nicht dazu Nebenaufgaben lösen zu müssen, um die Story durchspielen zu können. Ok, möglicherweise übersehe ich den einen großen Kniff, wodurch es auch ohne geht, aber - sollte es ihn geben - dann erkenne ich ihn mit jetzigem Stand nicht.
Das sind meine Beweggründe, weswegen ich nach einer Minute nach Laden des Spielstandes wieder die Lust am Spiel verliere. Objektiv gesehen würde ich nach jetzigem Stand sagen, dass Xenoblade tatsächlich ein herausragender Titel ist. Für mich persönlich gehen manche Designentscheidungen jedoch am Spielspaß vorbei.