Nicht falsch verstehen, ich finde Xenoblade 1 auch klasse, und es hat ein paar natürlich Vorteile: Es ist kein Nachfolger, die Ausgangssituation ist aufregender und dramatischer, die Konstellation der beiden Titanen gewährleistet ein zusammenhängendes Gebiet und der Kampf gegen Egil ist einfach episch, als man im kleinen gegen ihn kämpft und gleichzeitig die Titanen beteiligt sind (der Counterpart in Xenoblade 2 ist auch gut, aber nicht so beeindruckend und aufregend), inkl. Zukunftsvision von der Zerstörung. Auch die Charaktere sind gut und das Voiceacting von Reyn und Melia top. Dazu ist das Spiel vom optischen her ernster und "erwachsener" und die Gegner wirken anfangs fast wie ein Alptraum, Horrormäßiger. Natürlich wirkte es auch frischer, Xenoblade 2 hat diese Frische durchs Konzept nicht mehr ganz so, da wieder Titanen verwendet werden und sich auch die Enden überschneiden, aber der Weg dorthin ist fantastisch und abwechslungsreich.
Trotzdem sehe ich die Spiele insgesamt als ungefähr gleichwertig. Xenoblade 2 ist ein gelungener Nachfolger, hat die bessere Spielbarkeit, bessere Grafik, bessere Animationen, schönere Cutscenes, mehr Städte und eine größere Welt mit mehr Fraktionen, Politik (Mor Ardain besetzt Torgoth, Uraya vs. Mor Ardain, die Nopon als Händlermacht und teils Gegner, Indol als Nachfolger Judiciums, Tantal als Tornanachfolger, die Legenden um Judicium und Torna etc., Rex Heimatdorf, die Söldner, die Diver, die Welt gibt einiges her. Vom Weltdesign her sehe ich es ungefähr gleichwertig, auch wenn Xenoblade 1 teils epischer wirkt, und das "Reise ins ungewisse" durch die Bedrohlichkeit der Gegner etwas aufregender macht, aber ich fand auch die Torna gut und gut designed. Xenoblade 2 ist besser gefüllt (der angesprochene Titan erfüllte seinen Zweck als ehemaliger Kriegsschauplatz und die Titanenwaffen dort mit der Musik sind episch, das vor Monstern nur wimmelnde Gebiet mag ich, Uraya ist imo sehr atmosphärisch, Gormoth auch, da ist vor allem die Stadt klasse, Tantal ist gut etc.) und imo sind die Charaktere detailierter ausgearbeitet mit ihren Hintergrundgeschichten, auch die Antagonisten.
Du magst den Animestil nicht so, ich finde dass er perfekt zu dieser Welt passt und gerade der Ausdrucksfähigkeit der Gesichter wahnsinnig hilft. Das kleine Liebesgeständnis störte mich nicht, war imo absehbar, beziehungsweise wurde es angedeutet. Musik ist imo gleichwertig. Dass man am Ende den Schauplatz der Sequenzen (auch aus Xenoblade 1) besucht fand ich klasse, ich mag verwaiste Weltraumstationen und zu dieser hatte man schon einen Bezug, und im Gegensatz zu dir fand ich die Hintergründe und Wendungen zu den Blades/Menschenfresser/Titanen und auch die untergeganegene Welt und den Weltenbaum mit Elysium gut, ist wohl Geschmackssache. Am Ende wurde wieder viel mit Sequenzen gearbeitet und ich mochte die Mechafights dort und Pneumas Opfer. Worldbuilding und Story waren imo Klasse (war auch schon in Xenoblade 1 klasse), ich mochte die Charaktere und Antagonisten, das Zwischenspiel auf Uraya, Torgoth mit Tiger Tiger und dem Gouverneur (allgemein ein toller Ort mit seinen Brücken über dem Wolkenmeer), die Blades, das eigene Söldnerlager etc. etc. Auch dass man in Kapitel 4 Familienangelegenheiten eines Teammitglieds erledigte war kein Problem für mich, sondern gab den Charakteren mehr Hintergrund, Mor Ardain war imo sowieso ein sehr gutes Gebiet und wenn man am Ende Bana im Laufrad sieht hat sich alles gelohnt.
Hier unterscheiden sich unsere Meinungen halt ein wenig, ist auch nicht schlimm und ich weiß, dass du Xenoblade 2 trotzdem mochtest, wie ich auch Xenoblade 1 für eines der besten JRPGs halte
Sind halt doch unterschiedliche Spiele mit unterschiedlichen Stärken, was gut ist, denn zuviel Wiederholung wäre langweilig, insofern kann das nächste Xenoblade gerne wieder nen anderen Stil haben und am besten ne völlig neue Welt.