Mir haben auch die Bösewichte in dem Spiel gefallen, auch wenn manchen auf den ersten Blick ein wenig das Motiv fehlen mag. Dass der Architekt quasi die weniger größenwahnsinnige Version des Xenoblade 1 Endgegners ist war toll gemacht, mir ist es eiskalt den Rücken runtergelaufen als ich Shulk durch das Dimensionsportal hörte "it's time to slay a god" und ich wusste das es nun mit dem Architekten zu ende geht.
Ich mag dass das Spiel quasi auf einer Sci-Fi Realität/Zukunft basiert, die Kernkristalle quasi Speicher sind und aus dem Wunsch der Menschen nach ewigem Leben entstanden sind, dass ein verzweifelter Wissenschaftler dieses Multiversum erschaffen hat. Dass Aion und die anderen Werkzeuge quasi Mechas sind, die Aegis Cores die Kerne des Computersystems (also im Prinzip die Hardware/Kraft hinter Alvin, ich glaube darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken
). Und der Moment als man das verdorrte Elysium betrat, sowas liebe ich.
Und die Fantasywelt ist auch toll gemacht, einfach die reale Welt mit Wolken überflutet, das einzige was blieb ist der Turm (Bohnenstange, passender Name), der überrankt wurde und das zerstörte Morytha, hat ein wenig an Planet der Affen errinnert, allgemein gibts in Morytha einiges zu entdecken. Und auch die neue Fantasywelt hatte Geschichte, das untergegangene Torna mit Tantal als Nachfolger, das hochtechnologisierte selbstzerstörerische Judicium mit seinen kranken Waffen (die Titanenwaffen, dazu die Musik, die Ausgrabungsstätte ist einfach episch), und Forschung: der Modifizierung von Blades (Menschenfressern) mit dem Praeterium Indol als Nachfolger.
Kein Wunder dass der Architekt verzeifelte, als seine neu erschaffene Welt einfach den selben Lauf nahm wie die alte Welt der Menschen. Werde das Spiel irgendwann sicher nochmal spielen und mir das Wandgemälde in Indol genauer ansehen.
Mal eine Frage, in der Sequenz als Klaus die neue Welt erschaffen hat, da war irgendein Wesen in der Dunkelheit zu sehen, dass irgendwas mit "Fools/ Narren" sagte, müsste ich mir nochmal ansehen was das war. Jemand ne Ahnung?
@Ende: Dass Pyra da geschlagene 5 Minuten stehen musste, Poppi die Hilfe verweigerte und der Weg abgeschnitten wurde war grausam, leider wurde mir im Resetera gespoilert, dass beide überleben, mich hat die Szene trotzdem emotional mitgenommen (das grenzte an Folter), wenn auch etwas übertrieben lange dargestellt
Erinnerte mich wirklich an manch Werk von Leji Miyamoto, den Takahashi auch als Vorbild angibt, Maetel opfert sich in Königin der tausend Jahre ebenfalls indem sie in ihren eigenen Planeten fliegt.
Weiß nicht so recht was ich davon halten soll dass Pyra überlebt hat, hätte sicher mehr Nachhall gehabt wenn sie sich wirklich geopfert hätte. Andererseits gabs solch deprimierende Enden nun in letzter Zeit genug, wäre also auch nichts außergewöhnliches. Denke ich kehre mit dem Wissen dass sie überlebt lieber ins Spiel zurück, bei FF15 hat mir das Ende irgendwie jedes weitere Spielen vergellt, da so endgültig, ich meine für was soll man da noch in der Vergangenheit rumeiern, wenn das Schicksal der Personen besiegelt ist?
Fazit: Das Spiel hatte einige Schwächen, mich nerven einige sidequests, da sich Übeltäter viel zu einfach überzeugen lassen, es ist wie eine 180 Grad Drehung bei einigen Personen, ansonsten mag ich den positiven Vibe des Spiels (und den tiefschwarzen, es hat beides). Für mich trotz der Schwächen mit eines der Spiele des Jahres und eines der besten JRPGs seit Xenoblade 1.
Das Kampfsystem ist super, ich hatte jetzt beim Endgegner meinen ersten totalen Elementbruch (alle verfügbaren Elemente gebrochen) mit über 5 Mio Schaden
Vorher habe ich die Ebene hinter dem Tor in Mor Ardain unsicher gemacht. Mal schaun ob ich mich schon an den großen Affen und die Dinos wagen kann
Fand den Endgegner gar nicht so einfach, da er die anderen Roboter dazwischenspammte und mir das Auslösen der Kette zum richtigen zeitpunkt schwierig gestaltete. Lag vielleicht daran, dass ich kurz vorm Endgegner mein Team umstellte.
Wie dem auch sei, auch wenn es ein noch größeres Meisterwerk werden hätte können, etwas besser geschrieben sein könnte, vermutlich einfach noch ein halbes Jahr mehr Entwicklungszeit benötigt hätte um voll aufzublühen, so ist es ne fantastische Reise geworden, in einer fantastischen Welt mit nem Cast der mir sehr ans Herz gewachsen ist für ein Videospiel, inkl. der Gegner.
Was auffallend war, es war ständig von anderen Orten auf den Titanen die Rede, gibt weitere Dörfer in Uraya, auf Gormott, Mor Ardain hatte ne Zwillingsstadt auf der anderen Schulter des Titanen, die am Ende durch Aion zerstört wurde etc. Man merkt dass das Universum Takahashis größer gewesen wäre, als er es umsetzen konnte im Spiel. Aber es geht in die richtige Richtung und ich will mich nicht beschweren, gab ausreichend Städte. Auf stärkerer Hardware wird er aber sicher noch andere Welten erstellen in der Zukunft, auch was die Größe und Anzahl der Städte anbelangt.
Das Motiv der Gegner war erstaunlich einfach, die Welt ist scheiße und ganz verübeln konnte man es ihnen nicht nach allem was man im Spiel erfahren hat. Malos war am Ende wohl auch von Selbsthass zerfressen und er wollte auch sein eigenes dasein als Monster endlich beenden. Es gab in dem Spiel irgendwie keinen Evil Masterplan (am ehesten noch durch Amalthus, der sich wohl als Prophet Gottes sah, aber auch er war Opfer), nur einen haufen kaputter Existenzen die innerlich zerrissen waren, dem Gott der Welt inklusive.