Betrachten wir das Problem anhand Maslows wunderbarer Bedürfnispyramide:
Überleben ist ungleich leben, das ist richtig.
Beim Überleben geht es erst einmal darum, nicht zu sterben. In der unmittelbaren Gegenwart sollte man nicht von Raubtieren gefressen werden. Sobald man das Raubtier abgeschüttelt hat und auch sonst keine direkten Gefahren lauern kommt als nächstwichtiges zu addressierendes Problem dazu, genug Nahrung sowie eine sichere Wohnung zu haben, in der man auch durch längere schwierige Zeiten (Corona hallo) möglichst unbeschadet durchkommt.
In einem weiteren Schritt sehnen wir Menschen uns nach positiven, bedeutungsvollen, intimen sozialen Beziehungen, die wir ein Leben lang hegen und pflegen. Das ist dann bereits nicht mehr reines überleben, sondern wer ein gutes Zuhause hat, genug zu Essen, sowie intime langfristige Beziehungen... der hat bereits ein gutes Leben und ist in der Regel zufrieden.
Wenn wir all das haben, agieren wir Menschen aus einer sicheren Umgebung heraus, und wagen uns, auch mehr Risiko zu nehmen. Einige von uns streben eine Karriere an, andere versuchen, sonst schwieriges zu erreichen. Das geht dann um Individualbedürfnisse.
Ich finde, dass gerade im Westen in den letzten Jahrzehnten zu stark auf die Individualbedürfnisse fokussiert wurde. menschen haben in der oberen Hälfte der Maslow-Pyramide agiert, ohne dass die untere Hälfte stark im eigenen Leben verankert war. Diese Menschen, und wir haben viele solche Menschen hier im Forum, neigen dazu, die Welt sehr schief zu betrachten, weil sie meinen, es komme besonders auf die obere Hälfte an, und folglich wollen ja alle Menschen nach Europa oder in die USA, weil nur da ein gutes Leben möglich ist. Dabei kann man auch ohne ständig um die Welt zu fliegen oder wie ein Bodybuilder auszusehen ein wundervolles Leben haben (sprich leben, nicht nur überleben), und das ist auch heute schon in Afrika und Südamerika möglich.
Ich habe also keinen Zweifel daran, dass 10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten nicht nur überleben, sondern richtig gut
leben können.