Weltpolitik

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Nicht offen für weitere Antworten.
darkganon:

Glaube mir: Die Größe einer Diskussion ist KEIN Gradmesser der Zweifelhaftigkeit einer Sachlage, sondern eher der Größe und Emotionalität der beteiligten Gruppen. :P

Hier mal die offzielle, israelische Stellungnahme, die man ja bitteschön auch mal hören sollte. Sie deckt sich nach meinem Rechtsverständnis mit gängen völkerrechtlichen Betrachtungen und Verträgen:

Israels Position vor dem UN-Menschenrechtsrat

Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf, Aharon Leshno Yaar, hat auf der Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats das Vorgehen der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille gerechtfertigt. Dabei ging er auch auf die völkerrechtlichen Aspekte der Seeblockade ein.

„Nach internationalem Recht hat Israel das Recht, das Leben seiner Bürger vor den Angriffen der Hamas zu schützen. Folglich hat es Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen, einschließlich der Verhängung einer Seeblockade zur Eindämmung der Wiederaufrüstung der Hamas.

Das internationale Recht sieht vor, dass eine Blockade auf See verhängt werden kann, auch in internationalen Gewässern, solange die Zufahrt zu Häfen und Küsten neutraler Staaten gewährt bleibt.

Die Marinehandbücher zahlreicher westlicher Staaten erkennen die Seeblockade als eine effektive Maßnahme an und stellen verschiedene Kriterien auf, die eine Blockade rechtskräftig machen; dazu gehört die Anforderung, die Existenz der Blockade gebührend bekannt zu machen. Israel hat die an der Flottille teilnehmenden Schiffe – in Übereinstimmung mit seinen Verpflichtungen nach dem internationalen Recht – wiederholt gewarnt, dass eine Seeblockade vor der Küste Gazas in Kraft sei, und die Schiffe erhielten auch deren genaue Koordinaten. All das geschah im Rahmen der international anerkannten Seekanäle.“

„Ein Staat darf Maßnahmen einleiten, um eine Blockade durchzusetzen. Gemäß internationalem Recht kann jedes Schiff, dass eine Seeblockade durchbricht oder zu durchbrechen sucht, gekapert oder sogar angegriffen werden. Das US Commander’s Handbook on the Law of Naval Operations legt dar, dass einem Schiff bereits der Versuch der Durchbrechung einer Blockade zugeschrieben wird, sobald es seinen Hafen mit der Absicht verlässt, die Blockade zu umgehen.

Nach geltendem Völkerrecht kann ein Schiff, das eine Blockade zu durchbrechen sucht, auch in internationalen Gewässern gekapert werden, bevor es in die blockierte Zone einfährt.“

http://www.mfa.gov.il/MFA/Foreign+Relations/Israel+and+the+UN/Speeches+-+statements/Amb_Leshno-Yaar_UN_Human_Rights_Council_1-Jun-2010.htm


P.S.:

Über die Besetzung und "Neutralität" des "Menschenrechtsrats" (z. B. mit Lybien) der UN müssen wir sicher erst gar nicht diskutieren.
 
Also ist Israel im permanenten Krieg gegen Gaza und das Westjordanland.
Dann hätten wir das auch endlich geklärt...
 
darkganon:

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die Palästinenser machen Dauer-Krieg gegen Israel.
 
für nen krieg gehören immer zwei, das ist irgendwie öhm.."regel".

man kann aber nicht wissen, ob sich die palästinenser im krieg gegen israel sehen. hat abbas den ausgerufen?

der ist vertreter der palis, hat in gaza aber nichts zu sagen...ist ja auch n vollkommen abgeriegeltes fleckchen land.

israel hat das gleiche problem wie bei arafat....den haben sie so lange entmachtet und klein gehalten, bis er auch bei seinen eigenen leuten nichts mehr zu sagen hatte. aber gut, wie ich immer sage: die geografie ist der pfad zur hölle. lasst den gazastreifen auf und gliedert anderswo land an oder verbindet das westjordanland mit jordanien, aber diese komische konstruktion ist purer wahnsinn und verhindert jede zentrale kontrolle.

sollte sich israel aber im krieg befinden, wären die rakten gegen israelische soldaten ja "erlaubt" - was ich für nonsense halte.

imho ist israel nicht im krieg, und daher dieser überfall auf see völkerrechtlich problematisch.
 
darkganon:

Du bastelst Dir da etwas zusammen, daß sich die Balken biegen.

- Natürlich gehören zum Krieg immer mindestens zwei. Hat aber nichts mit (Mit)Schuld oder "böse" zu tun, auch wenn Deine Worte das hier wohl implizieren sollten. Oft ist einer der Aggressor und der andere verteidigt sich nur.

- Ob die Palästinenser nun offiziell "Krieg" ausgerufen haben, ist völlig irrelevant - sie tun es ständig. Israel hat daher das Recht zur Selbstverteidigung.

- Ein Krieg muß nicht immer heiß sein, es kann eben auch eine Art kalter Krieg sein. Da ist dann jede weitere Rakete der Palästinenser wieder ein Schlag gegen eine womögliche Friedensregelung. Daher vielleicht nicht mal formaljuristisch illegal, aber moralisch hochgradig verwerflich, weil kontraproduktiv gegen jegliche Friedensbemühungen und fast immer gegen Zivilisten gerichtet.

- Israel hat sich in seiner Erklärung als im Krieg befindlich bezeichnet. Damit ist dem so - unabhängig von Deiner Meinung.

Ich schließe mich daher mit meinem Rechtsverständnis voll umfänglich den offziellen Ausführungen Israels an.
 
das bleibt dir völlig überlassen und ich als nichtjurist kann da auch keine eigenen schlüsse daraus ziehen.

ich bleibe aber bei der auffassung, dass es nicht DIE PALÄSTINENSER gibt, da diese volksgruppe nicht nur keinen eigenen staat, sondern auch keine "gemeinsamen" interessen haben.
die moderaten, zu denen die fatah inzwischen gehört, wollen frieden und ihre aktionen ( boykotte, demos) richten sich primär gegen siedlungen.
die radikalen, hamas und noch weitaus schlimmere, wollen die auslöschung israels ( zumindest viele von ihnen, die hamas hat auch paar "vernünftigere" köpfe, mit denen man reden könnte) und unterstützen (momentan) indirekt bewaffenete angriffe gegen israel. ( wobei sie sich eigentlich von taliban und co abgrenzen - siehe letztes jahr den versuch anderer gruppen den gaza-streifen zu infiltrieren, der von der hamas radikal zerschlagen wurde.)

insofern sehe ich das so:
israel führt einen krieg - gegen die hamas.
ergo ist es imho kein krieg, sondern ein bewaffneter konflikt, momentan sogar INNERHALB eines landes, da palästina bekanntlich nicht existiert.
wie das nun völkerrechtlich zu bewerten ist weiß ich nicht und ich wäre der letzte, der auf seiten der hamas steht ( allein der gedanke :oops:) - offene fragen gibts aber IMHO noch und nöcher.
 
Bewaffneter Konflikt und Krieg ist die gleiche Soße. Und mit der Fatah gibt es ja momentan tatsächlich weniger Ärger - und prompt hört man dann auch kaum noch was, weil dann auch die Israelis sofort nichts mehr machen.

So ein "Zufall", nicht wahr? ;)
 
Der Pulverdampf ist verflogen, der Rauch legt sich - und so langsam kommen alle wieder zur Besinnung, selbt im linken Spektrum hält so langsam Einsicht Einzug:

Märtyrer an Bord

Wer sich als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff begibt, sollte sich besser vorher informieren, wer die Organisatoren der Reise sind. Dies sei auch den Medien angeraten.

Friedensaktivisten, Menschenrechtsaktivisten, Solidaritätsaktivisten, türkische Aktivisten - all diese gab es ganz sicher auf der "Mavi Marmara", dem Schiff, das von israelischem Militär gestürmt wurde. Doch die Bezeichnung Aktivist ist weder geschützt noch ein verbrieftes Qualitätssiegel.

Wer sich also freiwillig als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff eincheckt, sollte sich vorher ausreichend darüber informieren, wer die Organisatoren und Aktivisten der "Solidaritätsflotte" sind. Und genauso sollte jeder Journalist, der über die Ereignisse berichtet, versuchen, sich ein klares Bild von der Sorte Aktivisten zu machen, über die er oder sie als "Opfer" berichtet.

Lange vor dem Auslaufen der "Mavi Marmara" gab es genügend Material - sowohl über die türkische als auch über die deutsche Internationale Humanitäre Hilfsorganisation (IHH), das zumindest hätte misstrauisch machen sollen. Bereits vor einigen Jahren hatten deutsche Staatsanwälte der IHH vorgeworfen, Spendengelder nicht zu humanitären Zwecken, sondern zum Kauf von Waffen für Glaubensbrüder in Bosnien und Tschetschenien zu verwenden.

Vor einem Jahr war Bülent Yildirim, Vorstand der IHH, auf einer Veranstaltung in Gaza, wo er bekannte: "Vor drei, vier Jahren noch hat man die Hamas als terroristische Organisation bezeichnet. Heute nennen wir Israel, die USA und Großbritannien die Terroristen." Bei der Einweihung der Solidaritätsflotte, so berichteten israelische Medien vorab, seien Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, Mitglieder der Hamas, und Hamam Said, ein Führer der Muslimbrüder aus Jordanien zugegen gewesen.

Die Offenheit, mit der die IHH gestern zugestand, dass sie das Risiko der vollen Eskalation eingehen will: "Wir machen weiter, bis das Embargo aufgehoben ist", und dass sie sich nicht nur mit "zweieinhalb Holzstangen" (Norman Paech, außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion), sondern mit Eisenstangen verteidigt hätten, lässt nun einige doch an den rein humanitären und friedlichen Zwecken der Organisation zweifeln.

Ausgerechnet Norman Paech wurde im Studio der ARD-"Tagesthemen" am Montag als neutraler Beobachter der Ereignisse auf dem Schiff interviewt. Wer allerdings an der Echtheit des Videos der israelischen Armee zweifelte, auf dem zu sehen ist, wie die israelischen Soldaten mit Eisenstangen zusammengeschlagen werden, hätte auch den Aussagen eines Norman Paech misstrauen müssen.

Denn Paech ist kein objektiver Beobachter, wenn es um Israel geht. Er vergleicht seit Jahren das Vorgehen des israelischen Militärs mit Nazimethoden, empfiehlt die Hamas als Dialogpartner und lässt offen, ob das Widerstandsrecht der Palästinenser gegen die israelische Besatzung auch eine Grenze hat.

Es waren nicht israelische, sondern türkische Medien (Vatan und Milliyet), die am Mittwoch darüber berichteten, dass mindestens 40 der Aktivisten auf der "Mavi Marmara" gewaltbereit gewesen seien und drei der Toten vor ihrer Abreise gegenüber Freunden und Verwandten gesagt hätten, dass sie auf diesem Trip als "Märtyrer" sterben wollen. Es ist schon interessant, dass die Journalisten in dem Land, aus dem die Toten stammen und in dem es bislang zu den heftigsten antiisraelischen Demonstrationen nach dem Vorfall kam, die Hintergründe der Toten trotzdem offen recherchieren und publizieren. Während hierzulande drei Mitglieder der Linkspartei, die ebenfalls auf dem Schiff waren und die aus ihrer Sympathie für den Widerstand gegen Israel keinen Hehl machen, als objektive Zeugen für die friedlichen Absichten der "Freiheits-Flottille" gehandelt werden.

http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/maertyrer-an-bord/

Die drei Abgeordneten der "Linken" sind eine Schande für unser Land, gefährlich für unsere für Deutschland so wichtigen guten Beziehungen zu Israel und verstecken ihren Antisemitismus unter einem Mantel, der "Israel-Kritik" heißt.

Sie gehören ihres Amtes enthoben!
 
wie heute bereits mehrfach gesagt..... es gibt nicht DIE palästinenser, es gibt nur fatah und hamas- anhänger

Fracht des Gaza-Konvois
Hamas und Israel schachern um die Hilfsgüter

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,698688,00.html

Früher war Zaed Khadar stolzer Hausbesitzer: Ein dreistöckiges Eigenheim hatte er sich in Dschabalia im Norden des Gaza-Streifens gebaut. Im Erdgeschoss betrieb er einen Supermarkt, mit dem er genug verdiente, um die sieben Kinder zu versorgen. Auf dem Dach züchtete seine Frau Hühner. Dann kam der Gaza-Krieg im Januar 2009 und plötzlich lag das Leben der Khadars in Trümmern: Von ihrem Stadtviertel, ihrem Haus, ihrem Geschäft blieben nur Ruinen.

Seitdem ist der 46 Jahre alte Khadar arbeits- und hilflos, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Spenden, die von großen und kleinen Hilfsorganisationen in den Gaza-Streifen gebracht werden, kommen bei den Khadars nicht an.

"Leute, die nicht mit der Hamas dicke sind, sehen gar nichts von den Hilfsgütern oder Geldgeschenken", sagt Khadar. Auf der Sanddüne, auf der früher sein Haus thronte, steht nun eine Notunterkunft, zusammengebaut aus Ytong-Blöcken, die Khadar aus den Ruinen barg; als Dach dienen Zelte, in der die Familie den ersten Sommer nach dem Krieg verbrachte. "Hamas-Anhänger bekommen Fertighäuser, Möbel und bezahlte Jobs. Wir bekommen nichts."


Zur Abhängigkeit erzogen

Auch die Hamas verlangt, dass Israel und Ägypten seine Grenzen zu ihrem Hoheitsgebiet offen halten muss. Wie die Uno verweist sie dabei auf die notleidende Bevölkerung. Angesichts dessen erscheint es unverständlich, dass die Islamisten dringend benötigte Materialien nicht hineinlassen wollen in das von ihnen regierte Gebiet. Am Donnerstag schrieben israelische Zeitungen denn auch, so schlimm könne die Lage ja nicht sein, wenn die Palästinenser die internationale Hilfe nicht annähmen.

Hamas-Sprecher Ismail Raduan zeigte sich davon unbeeindruckt. "Wir nehmen keine Geschenke, an denen Blut klebt", sagte er gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Sollten wir die Lieferung akzeptieren, würden wir die Gewalttat Israels legitimieren." Ein Hintertürchen wollte sich Raduan jedoch offen halten. "Wenn die Türken uns bitten, die Hilfsgüter hereinzulassen, werden wir das tun."

Es gibt Menschen in Gaza, die sich keinesfalls auf die Ankunft der Spenden freuen. "Für uns ist alles, was umsonst verteilt wird, schlecht fürs Geschäft", sagt ein palästinensischer Apotheker. Er hat in Berlin studiert, möchte seinen Namen aus Angst vor Repressalien nicht gedruckt sehen. Jedes Medikament, jedes Spielzeug, das wohlmeinende Westler spendeten, gefährde die wenigen Arbeitsplätze, die es im Gaza-Streifen noch gebe, sagt er. Ein Kollege in einer anderen Apotheke stimmt ihm zu: "Wir werden zur Abhängigkeit erzogen."

Grundvoraussetzung dafür, dass Gaza bald wieder auf eigenen Beinen stehen und sich selbst versorgen könne, sei ein Ende der Blockade-Politik Israels. Darin sind sich der Ex-Hausbesitzer Khadar, die Apotheker, die Hamas und die Uno selten einig.
 
Aus der Quelle: "Notleidende Bevölkerung" sagt die Hamas.

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Totlachen. Die Bilder, die ich hier aus Gaza schon als Link einstellte und die Tatsache, daß die Hamas die Hilfslieferungen nicht reinläßt UND UND VOR ALLEN DINGEN die Tatsache, daß die "tollen" Hilfslieferungen des Konvois mal gerade einer Tageslieferung Israels an Gaza entsprechen, sprechen eine GANZ andere Sprache.

In den Quellen steht ja auch sehr schön, daß der Grund dafür, wenn es dann Menschen tatsächlich nicht gut geht, nur die Hamas ist.

Der letzte Satz in der Quelle hingegen ist wieder an der Realität vorbei: Die Blockade ist schon längst beendet - denn Ägypten hat seine Grenzen geöffnet!

Aber das wird in der Welt wieder sicher genau so unbeachtet bleiben wie der Umstand, daß Ägypten zusammen mit Israel die Blockade Gazas jahrelang durchführte.

Hauptsache es geht immer gegen Israel, der Rest ist egal!
 
Die drei Abgeordneten der "Linken" sind eine Schande für unser Land, gefährlich für unsere für Deutschland so wichtigen guten Beziehungen zu Israel und verstecken ihren Antisemitismus unter einem Mantel, der "Israel-Kritik" heißt.

Sie gehören ihres Amtes enthoben!
Jetzt nur mal so ne Frage, warum sind die guten Beziehungen zu Israel so "wichtig" ? Prinzipiell stimme ich natürlich mit dir überein, dass gute Beziehungen zu anderen Staaten immer von Vorteil sind.

Allerdings habe ich bei Dir das Gefühl, dass Deutschland sich quasi auch notfalls einseitig um gute Beziehung bemühen sollte. Steckt bei Dir der Wiedergutmachungsgedanke dahinter?
 
Hauptsache es geht immer gegen Israel, der Rest ist egal!

Die israelische Führung ist schon nicht ganz unschuldig dafür, wie sie jetzt in der öffentlichen Wahrnehmung dasteht und dass sich vitale Verbündete und Vermittler wie die Türkei und die USA distanzieren bzw. abwenden.

Politik ist nicht immer eine reine Kalkulation. Wer nicht fähig ist, die globale emotionale und propagandistische Tragweite einer solchen Aktion abzuwägen und sich so naiv ins Abseits stellen lässt, wie bei dem Übergriff auf den Konvoi, ist im Grunde selber schuld. Eine solche Aktion in einer so heiklen Lage ist einfach nur fährlässig und selbstmörderisch. Mit den Konsequenzen wird man Leben müssen, höchste Zeit um endlich mal diplomatisch geschickt zu agieren, wenn man nicht die eigene Isolation noch weiter befördern will. Denn ohne Verbündete - regional und überregional - wird der Staat Israel nicht überleben können. Imo haben sich die Verantwortlichen auf Seiten Israels damit politisch demontiert und sollten die Konsequenzen ziehen.

Da erübrigt sich auch die Schuldfrage bezüglich der Hilfsflotte. Ergiesst sich eh seit Tagen nur in ideologischem Geschwätz auf allen Seiten (vor allem im Internet). Vor allem diejenigen, die das Ganze nicht direkt betrifft, machen aus der Angelegenheit nur einen Spielplatz für rhetorische Grabenkämpfe und ihre fragwürdige Weltanschaung. Ist ja auch das Perfide daran: Ein paar wenige sprechen über den Nahost-Konflikt und bemühen sich um ein dezidiertes Urteil, um konstruktive Lösungen und Vermittlung. Bei der grossen Mehrheit gehts aber um ganz was anderes, was man sich aber nicht traut, in Bezug auf das eigene Land und den eigenen Kulturkreis anzusprechen - weil man sich dann mit seiner Weltanschauung öffentlich selbst sabotiert. ;) Teilweise von links wie rechts ein widerliches Verhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt nur mal so ne Frage, warum sind die guten Beziehungen zu Israel so "wichtig" ? Prinzipiell stimme ich natürlich mit dir überein, dass gute Beziehungen zu anderen Staaten immer von Vorteil sind.

Allerdings habe ich bei Dir das Gefühl, dass Deutschland sich quasi auch notfalls einseitig um gute Beziehung bemühen sollte. Steckt bei Dir der Wiedergutmachungsgedanke dahinter?

Ich glaube, er schämt sich für die Taten seiner Vorfahren und will es jetzt wieder gutmachen, indem er alle Taten der Israelis schönredet. Ist gut Termi, du schuldest denen nichts, du kannst nichts für die Ereignisse vor 70 Jahren.
 
Tokoyama:

Nach dem Holocaust und der Tatsache, daß es immer noch Überlebende gibt, empfinde ich schon Deine Frage als absurd.

Thumbsucker:

Die öffentliche Wahrnehmung ist eine launische Hure, wie man jetzt gerade wieder im Blätterwald beobachten kann. Erst war Israel voll schuld - nun kommen immer mehr Artikel, die einen reichlichen Rückzieher beinhalten.

Zur Psychologie: Das ist Deine Beurteilung, die typische Beurteilung eines "Westlers" der in Jahrzehnten des Friedens ausgewachsen ist. Ich habe heute ein Interview mit einem Israeli gelesen, der zwar auch der Meinung war, daß es eleganter genangen wäre, daß jetzt aber mal wieder allen in dieser Region klar ist, daß Israel ein "tough guy" ist, mit dem man nicht mit den sonst üblichen Spielchen umspringen kann.

Tha-Rik

Den Trost brauche ich nicht, weil ich das eh ganz genau weiß. Es ist einfach nur eine Frage von Anstand und Moral, sich als Deutschland dem Staat Israel gegenüber nicht völlig "normal" zu verhalten.

Und ich rede hier gar nichts schön. Wenn Du mal diesen Thread seit dem 01.06. durchliest, dann würdest Du erkennen, daß die "Israel ist an allem Schuld" Schreier immer mehr der Erkenntnis der wirklichen Ereignisse weichen mußten.

Umgekehrt wird auch eher ein Schuh daraus: Die Deutschen von heute wollen die Juden von heute erziehen, damit sie den Holocaust nicht wiederholen! :ugly:

Oder: Die Deutschen von heute tun für die toten Juden des Holocaust alles, für die heutigen nichts!
 
Zuletzt bearbeitet:
'Die Deutschen' (wolltest du uns nicht 'beibringen', dass solche Begriffe nicht der Wahrheit entsprechen und irgendwie rassistisch sind oder sowas?) tun auch für sehr viele andere Völker 'nichts' und bei vielen wäre Hilfe oder so eine äh... einseitig freundschaftliche Beziehung sicher sinnvoller als bei Israel.

Wieso die Sonderstellung?

Der deutsche Staat per se hat als Einziges die Aufgabe, Bildungsarbeit zu leisten.

Und keine Kriege (Gaza ist ja offensichtlich jetzt Kriegsschauplatz) zu finanzieren, damit Israel ihren eigenen kleinen Holocaust betreiben kann.

Atom-U-Boote ersetzen bei Weitem keine Aufklärung über Fehler und Verbrechen von damals.

Das Miteinander zu pflegen... Das versucht Deutschland händeringend, aber es ist nicht genug und wird auch nie genug sein, schätze ich.
Selbst, wenn der Holocaust 200 Jahre zurückliegen würde.

Normalerweise spreche ich nur ungern von 'Mentalität' oder Ähnlichem, aber das hat schon so eine gewisse Nuance davon.

Die heutigen israelistischen Juden tun rein gar nichts für eine freundschaftliche Beziehung der Völker untereinander.
Sollen wir ihnen geschlossen Applaus dafür geben?

So in etwa? :uglyclap:

Israel kann ich persönlich als Staat erst wieder akzeptieren, wenn sie ihre Gaza-Politik vollkommen umkehren und ihre Spielchen lassen.
'Nur weil man kann, muss man nicht' oder so in der Richtung.

Also im Grunde... Mauern ab, Palästina anerkennen und gut ist.
Vielleicht noch die illegalen Atomsprengköpfe abgeben und den Geheimdienst zurechtstutzen.

*Das* wäre ein Weg zu Frieden und Demokratie :goodwork:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist gerade das prekäre an Dir.

Du meinst die Objektivität schlecht hin zu sein und drehst alles in Richtung der weißen israelischen Weste hin, und tust gleichzeitg alle Gegenargumente mit deiner Nazikeule ab.

Alles was gegen deine Ansicht geht ist niveaulos und antisemitisch.
Du wirfst der Gegenseite vor alles schwarz zu sehen, weichst aber selbst in keinster Weise von deinem ersten Posting der Diskussion ab. Nachwievor hat sich Israel nichts zu Schilden kommen lassen... *seufz*.


Und ich bin nicht der Ansicht, dass aufgrund unserer Vergangenheit Deutschland sich einen Arm ausreißen muss, um den israelischen Staat glücklich zu stimmen. Deswegen war meine Frage auch nicht absurd. Wie lange soll Deutschland sich denn Deines Erachtens besonders engagieren, bevor auch mal wieder kritische Töne angeschlagen werden können? 100 Jahre? 200?

Gegenüber anderen "Opferstaaten" wie zum Beispiel Polen fährt man doch auch eine ehrlichere und authentische Rolle, obwohl dort sogar mehr Opfer zu beklagen waren.

Meinen Freunden sage ich auch offen die Meinung. Auf staatsebene sollte dies auch in einer diplomatischen Art und Weise geschehen dürfen. Der zweite Weltkrieg ist schon längst vorbei PUNKT.
 
Tokoyama:


"Tut mir ja leid" wenn ich Vergleiche des Holocausts mit dem Verteidigungskampf eines von Feinden umgebenen Landes ablehne. Und solche abstrusen Vergleiche nenne ich das was sie sind: Verharmlosung des Holocaust und Antisemitismus.

Du meinst doch nicht im ernst, daß das etwas mit sachlicher Kritik zu tun hat?

Und so lange es noch Überlebende gibt, sollte Deutschland und die Deutschen sich mit Kritik am israelischen Staat wirklich zurückhalten. Die wissen da unten schon gut, was sie zu tun haben - anders als irgendwelche besserwisserischen Blagen aus dem Rotwein-Gürtel ...

Der 2. WK ist vorbei, die Nachwirkungen des Holocaust auf keinen Fall.



Ich finde es erschreckend, welcher Geist in diesem Land schon wieder in linken und gewissen Migranten-Kreisen und natürlich auch rechtsextremen als salonfähig gilt. Um was es vielen in Wirklichkeit geht, kann man "sehr schön" in facebook in der Gruppe "Juden" nachlesen ... :x
 
Zuletzt bearbeitet:
Tokoyama:


"Tut mir ja leid" wenn ich Vergleiche des Holocausts mit dem Verteidigungskampf eines von Feinden umgebenen Landes ablehne. Und solche abstrusen Vergleiche nenne ich das was sie sind: Verharmlosung des Holocaust und Antisemitismus.

Wir komme einfach nicht auf einen Nenner was unsere Ansichten rund um Israel betrifft, aber ich würde schon gerne wissen worauf / auf wen der Quote sich jetzt bezieht.
 
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