spät, aber doch hab ich mir die beiden Staffeln von The Handsmaid Tale reingezogen.
und zwar fast am Stück so packend und auch verstörend realitätsnah wie die Serie ist.
Wer die Serie nicht kennt - darum geht's kurz zusammengefasst:
In nicht allzu ferner Zukunft sieht sich die Menschheit zunehmender Unfruchtbarkeit ausgesetzt. In den USA stürzen religiöse Fundamentalisten daraufhin die Regierung und errichten den Gottesstaat Gilead, in dem Frauen nicht mehr lesen dürfen, Homosexuelle gehängt und lesbische Frauen, Prostituierte, Abtreibungsaktivistinnen oder Ehebrecherinnen, die noch Kinder gebären können, gezwungen werden, sich als Mägde in Haushalten mit unfruchtbaren Frauen von deren MÄnnern schwängern zu lassen und ihre Kinder anschließend den "Herrinnen" zu überlassen.
Was auf den ersten Blick abwegig klingt, wirkt gar nicht mehr so unrealistisch, wenn man sich ansieht, wie lange zb. Irland benötigt hat, um Scheidung, Schwangerschaftsabbruch und Homosexualität zu legalisieren oder dass der Bundesstaat Alabama Ärzte, die Abtreibungen durchführen, mit 99 Jahren Knast bestrafen will.
Und wenige tausend Kilometer östlich von uns ist Gilead für rund 1 Milliarde Menschen längst mehr oder weniger gelebter, ganz normaler Alltag, während sich illiberale religiöse Strömungen auch in Europa immer stärker verfestigen und unter Schlagworten wie "Diversity" verharmlost werden.