Batman: Arkham Origins Blackgate Deluxe Edition)
Dieser Ableger erschien damals zeitgleich mit Arkham Origins für PS Vita und den 3DS, wurde dann aber später auch für die Heimkonsolen veröffentlicht.
Eigentlich gibt's hier ja echt viel zu mögen für mich: man besinnt sich hier auf die Stärken von Arkham Asylum und lässt das gesamte Abenteuer innerhalb des Blackgate-Gefängnis spielen. Durch die 2.5D Ansicht und verborgene Power-Ups wird es sogar noch mehr zu einem Metroidvania als AA.
Allerdings gibt es hier und da Mängel, die einem das Erlebnis madig machen. Zwar sind die Umgebungen schön atmosphärisch und die Welt wirkt nicht so flach wie in anderen Genrevertretern, durch die vielen Kameraschwenks verliert man aber gerne mal die Orientierung. Die Karte ist zwar in der Deluxe Edition gegenüber den Handheldversionen stark verbessert worden (die war damals genauso hilfreich wie die Map in Control), ist aber immer noch nicht ganz optimal.
Was das Vorankommen zusätzlich erschwert ist das pausenlose Scannen der Umgebung. Das ist schon in Metroid Prime irgendwann lästig geworden, hier treibt man es aber wirklich auf die Spitze: du kannst außer mit Türen oder Schachtabdeckungen wirklich mit NICHTS in der Welt interagieren, ehe du es vorher gescanned hast.
Die Kämpfe sind zwar auf den ersten Blick genau wie in den Hauptspielen, jedoch bewegt sich Batman hier irgendwie träge und lässt einige hilfreiche Moves vermissen. Richtig schlimm wird es, wenn Messerstecher UND Gegner mit Betäubungsstäben auf dich losgehen: da hast du nie das Gefühl, wirklich die Kontrolle zu haben. Während du dich um den einen kümmerst, verkloppt dich der andere - du kannst keinen dieser Gegnertypen kontern.
Die Bosse sind eigentlich ganz cool. Es verkommt nie zum stumpfen Gekloppe, da der Einsatz der richtigen Gadgets entscheidend ist. Und je nachdem, welche Ausrüstung und welche Verbesserungen man in seinem Run gerade parat hat, können diese Begegnungen sehr viel leichter werden. Das beste Beispiel dafür ist Grundy. Man kann ihn entweder mithilfe des Explosivgels Schwächen oder den Kampf innerhalb weniger Sekunden beenden, wenn man schon den elektrischen Batarang eingesammelt hat.
Aber auch hier muss ich sagen, dass die meisten Ideen hier zwar toll sind, jedoch wieder an der Umsetzung haken.
Ah ja, das ganze Gefängnis ist in drei Reviere aufgeteilt und wird von je einen Obermotz kontrolliert. Man kann sich die Reihenfolge, in der man die Gebiete erledigt frei aussuchen und auch jederzeit in einen anderen Level gehen. Je nachdem, wen man als letztes erledigt, bekommt man eine andere Bonusszene am Ende und auch ne andere Belohnung für einen neuen Batsuit. Will man also alle Anzüge sammeln, muss man das Spiel drei Mal durchspielen.
Apropos Anzüge: die Auswahl ist ganz gut hier, die meisten bekommt man, indem man die Spielwelt erkundet (und alle fünf Teile sammelt) und es ist auch eine nette Idee, dass diese spezielle Fähigkeiten haben. Kräfte wie 25% mehr Schaden auszuteilen merke ich zwar im Spiel nicht wirklich*, aber sowas wie Unsterblichkeit ist für weitere Durchgänge recht nützlich.
*ist eh komisch: manche Schläger gehen nach wenigen Treffern zu Boden, andere kassieren 20 Hits oder mehr, ehe sie besiegt sind. Fühlt sich immer sehr random an.
Das sind schon recht viele Makel... aber der Batman-Bonus macht es für mich wieder wett. Keine Ahnung, ob mir das Spiel ansonsten gefallen würde. Naja, einen Durchgang habe ich neulich wieder geschafft, die Tage werde ich wohl noch die anderen zwei machen, um alles freizuschalten.
Marvels Avengers
Puuuuh. Eigentlich wurde dazu schon alles gesagt, aber was soll's.
Ein Freund hatte das Spiel gespielt und das erinnerte mich daran, dass ich da auch mal Interesse dran gehabt hatte, ehe rauskam, was das für ein Schund ist. Ich dachte mir, gebraucht für 8€ machste nix falsch.
Aber fangen wir mit dem Guten an: die Geschichte um Ms. Marvel ist (zumindest anfangs) ganz gut, wenn auch etwas cringe. Außerdem ist die Auswahl an Skins nicht schlecht.
Tja, nun zum Schlechten. Das war jetzt das erste Live Service Game, das ich je gespielt habe und uiuiui.... Es scheint fast, als wären da zwei verschiedene Games zusammengeschustert worden, denn je länger das Spiel geht, desto mehr verschiebt sich der Fokus von Ms. Marvel auf die anderen Superhelden... und auf den ganzen GaaS Mist. Plötzlich hat man keine zusammenhängende Geschichte mehr, sondern wählt Missionen aus. Und nach einer Weile merkt man, wie schrecklich Copy & Paste das alles ist.
Das Menü ist eine einzige Katastrophe, so viele Optionen und Anzeigen, ich war so überfordert, dass ich irgendwann versucht habe, so wenig Zeit wie möglich darin zu verbringen. Dazu all der fucking Loot. Kaum hast du was gefunden und angelegt, kann es innerhalb einer Minute schon wieder obsolet sein. Immerhin, es gibt eine "Rüste das beste Zeug automatisch aus"- Taste. Und selbst das ist nicht benutzerfreundlich designed.
Wann immer in Spielen möglich, versuche ich in den Optionen die Zahlen zu deaktivieren, die den verursachten Schaden anzeigen. Ging hier natürlich nicht.
Eigentlich wollte ich wenigstens noch die Hauptgeschichte durchspielen, aber kurz vor Schluss schickt mich das Spiel raus, um irgendwelchen Crap zu grinden, wo ich nicht mal ansatzweise eine Idee habe, wo ich das finden soll. Das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat, weswegen ich jetzt auch abgebrochen habe.
Einerseits finde ich es mega schade um das Potential, das hier verschwendet wurde (denn selbst die guten Sachen hätten noch sehr viel besser werden können, als sie sind), zum anderen bin ich gottfroh, dass dieses Projekt gescheitert ist. Solche Spiele dürfen sich einfach nicht durchsetzen.
Ich könnte mich jetzt noch mehrere Absätze darüber auslassen, was die Avengers alles falsch machen, aber das Spiel hat mir schon genug Zeit gestohlen.