An erster Stelle liegt das einfach an den Eltern und an der Erziehung. Wenn beide Eltern arbeiten, ist es einfach nicht möglich ein Kind gewissenhaft zu erziehen, wenn es keine Verwandten gibt, die sich mal um das Kind kümmern können. Werte, Benehmen und Medienkompetenz sind nicht angeboren sondern müssen vermittelt werden.
Sitzt man schon mit 10 nach der Schule vor der Glotze und spielt dabei Counterstrike & Co. (die einfach nichts für so junge sind!), dann kann da ja nix draus werden. Gewaltclips auf dem Handy etc. tun dann ihr übriges, wenn man nie gelernt hat so etwas richtig einzuschätzen.
Das war früher irgendwie anders: Es kam zwar oft vor, dass beide Elternteile gearbeitet haben, aber die Quote war sicher nicht so hoch wie sie heute ist.
Dazu kommt, dass sich die Ausrichtung des "Kinderprogrammes" ändert: Früher ging es in Serien wie den Racoons, Captain Planet & Co. um Freundschaft, den Umweltschutz, das Verhalten in der Gruppe, dass man zusammen mehre erreichen kann etc - das wurde und wird zwar immer belächelt, aber man hat sich doch schon mal Gedanken darüber gemacht.
In Serien wie South Park (die ich mir auch mal gerne anschaue
) dagegen geht es um Gewalt, Fremdenfeindlichkeit etc - wer alt genug ist, durchschaut diese Art Humor, ein 12jähriger dagegen nimmt das u.U. ernst und wenn er dann auf seinem Handy sieht, dass andere das so auch praktizieren, sieht er es nicht als falsch an.
Hier wäre es die Pflicht der Eltern zu kontrollieren, was ihre Kleinen so machen - das tun aber höchstens 10% und die kriegen dann zu hören "aber das schauen doch alle!!!!!".
Wer jetzt meint dass ich maßlos übertreibe: Ich hab mal eine zeitlang als ich noch zur Schule ging Nachhilfe gegeben, was da teilweise abging (alles Besucher eines Gymnasiums, von Klasse 6-9) war nicht mehr feierlich. Ich habs dann mit dem Großteil der Jungs aufgegeben. Die wollten dauernd CS oder Quake spielen, Konzentration = 0. Das kam mir teilweise vor wie Entzugserscheinungen. Hab den Eltern dann zu einer professionellen Nachhilfe geraten
WMD schrieb:
und, hat dich das davon abgehalten, wieder etwas anzustellen?
prügel ist nichts weiter als das eingeständnis erzieherischen scheiterns auf ganzer linie.
es bringt nichts, und im gegenteil, es birgt die große gefahr in sich, daß der geprügelte auch bei seinem kind die anwendung physischer gewalt als legitimes, brauchbares mittel ansehen wird. was bei dir ganz offensichtlich der fall zu sein scheint...
Das seh ich ganz genauso! Man erzeugt damit in 95% der Fälle weder Respekt noch gewinnt man Wertschätzung, man erzeugt einfach nur Angst. Das Kind lernt nicht, wieso es falsch war etwas zu tun, es lernt nur "ich darf mich dabei nicht erwischen lassen". In 5% aller Fälle mag das gutgehen, aber wenn du meinst, dass es dir gutgetan hat....da kann ich nur noch den Kopf schütteln. Viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen und ihnen immer zu erklären, was falsch und richtig ist und v.a. wieso ist der Schlüssel zum Erfolg - nicht diese prähistorischen Methoden.
In einer Dokumentation über eine Art Berufsschule mit 75% Ausländeranteil hat man gesehen, was die "Kids" so machen: Herumlungern, ihre Lehrer Arschloch nennen und in der Pause kiffen. Zu Hause haben sie dann einige Eltern interviewt, die waren stolz darauf, dass ihre Kinder durch ihre strenge Erziehung (mit Schlägen) so gut funktionieren und dass sie so gut zur Schule gehen - das war alles nur der Schein zu Hause aus Angst vor weiterer Züchtigung.