Das erste Xenoblade Chronicles hat mir damals richtig gut gefallen. Es sah trotz schwacher Wii-Hardware richtig gut aus und kann sich meiner Meinung nach selbst heute noch sehen lassen. Der Nachfolger Xenoblade Chronicles X hat aber gezeigt, dass die wunderschöne Spielwelt und die allgemein starke Atmosphäre nicht die beiden einzigen Aspekte waren, die den ersten Teil zu einen tollen Erlebnis gemacht haben. Bei Story, Nebenmissionen und auch beim Kampfsystem reichte X nämlich nicht an den Vorgänger ran.
Xenoblade Chronicles 2 versöhnt mich definitiv wieder mit der Reihe. Die Kämpfe sind mit ihrer Mischung aus Action und Taktik wieder deutlich unterhaltsamer, die Geschichte gefällt mir viel besser und atmosphärisch ist das Abenteuer von Rex und Pyra dank der visuell liebevoll gestalteten Welt und der tollen Musik ohnehin auf einem Niveau einladend, wie es die wenigsten Rollenspiele bieten. Ich finde es außerdem nur konsequent, dass auch Teil 3 trotz gewisser Parallelen erneut auf eine eigenständige Spielwelt und eine völlig neue Geschichte setzt.
Perfekt ist Xeboblades 2 llerdings nicht. Am meisten genervt hat mich ganz klar die schlechte Kartenfunktion. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich in den ersten beiden Teilen auch nur ein einziges Mal derart verirrt habe bei der Suche nach einem Wegpunkt wie in Xenoblade Chronicles 2. Abseits dessen sind es größtenteils Kleinigkeiten, die mich dauerhaft gestört haben. In der Summe verschenkt Monolith Soft aber mit Punkten wie der überzogenen Masse an Items, Komfortmängeln bei der Bedienung von Menüs und ähnlichem unnötig Potenzial.
Unterm Strich reicht es deshalb nur zu Platz 2 in meiner persönlichen Serien-Rangfolge, knapp hinter Teil 1 und deutlich vor dem enttäuschenden Xenoblade Chronicles X. Eins steht aber unabhängig von meiner persönlichen Vorliebe für Teil 1 fest: Xenoblade Chronicles 2 ist Rollenspiel-Pflichtprogramm für Switch-Besitzer.