Neben dem technisch eher weniger anspruchsvollen DOTA 2 und dem im Kern noch auf Direct X 11 basierenden The Talos Principle nutzt Doom als drittes Spiel die Low-Level-API Vulkan. Und diese Schnittstelle hat durchaus Potenzial, aus Leistungssicht einiges durcheinander zu würfeln.
Spoiler!
So bringt Vulkan bei Verwendung einer schwächeren CPU einen gewaltigen Performance-Anstieg. In der kommenden PCGH-Ausgabe 09/2016 haben wir beispielsweise zwei Systeme für 400 und 500 Euro auf Basis eines AMD Athlon X4 845 zusammengestellt und mit verschiedenen Spielen ergründet, welche Frameraten und Qualitätseinstellungen mit diesen Budget-PCs in aktuellen Spielen möglich sind. Einer der Titel ist Doom und zwar mit dem erklärten Performance-Target von mindestens 60 Bildern pro Sekunde - zumindest mit den verwendeten AMD-GPUs ist das mit der Carrizo-CPU, die streng genommen sogar die Mindestanforderungen unterschreitet, selbst mit massivem Detailverzicht nicht machbar. Unter Vulkan indes sprintet der kleine Vierkerner gar in dreistellige Fps-Regionen.
Doch auch den Grafikkarten verhilft Vulkan teilweise zu massiven Steigerungen. Zum aktuellen Zeitpunkt betrifft dies hauptsächlich AMD-GPUs, die unter der alternativen Schnittstelle Open GL 4.5 allerdings auch weit hinter vergleichbare Nvidia-Grafikkarten zurückfallen. Ein Grund dafür ist zweifelsfrei Asynchronous Compute, dank der Parallelisierung von Compute- und Rasterization-Pipelines kann die sonst in vielen Fällen brach liegende Leistung der Radeon-Grafikkarten deutlich effizienter genutzt werden. Die AMD-GPU können so in vielen Fällen zwischen 30 und 60 Prozent höhere Bildraten liefern, selbst in höheren Auflösungen sind die Zugewinne in vielen Fällen massiv. Nvidia-GPUs dagegen nutzen in Doom bislang kein Async Compute, laut Nvidia wird an dem Problem aber gearbeitet. Momentan verlieren die meisten Geforce-Grafikkarten unter Vulkan Leistung, sollte nicht die CPU einen Flaschenhals darstellen. Allerdings ist die Nvidia-Performance unter Open GL schon sehr eindrücklich, selbst mit Async Compute sind AMD-ähnliche Leistungsgewinne unter Vulkan wohl nicht zu erwarten. Die neue Pascal-Generation sowie die potente GTX 980 Ti können allerdings trotzdem unter Vulkan zulegen (wohl aufgrund eines CPU-Limits unter Open GL), zumindest in der Theorie. Denn Nvidia hat unter der Vulkan-API noch mit einem anderen Problem zu kämpfen.