Gameplay
Spiel-technisch ist Horizon Zero Dawn höchst banal gehalten, man rollt von einer Ecke zur nächsten, rennt durch Wasser als wäre es Luft und bändigt Roboterdinos um auf ihnen zu reiten oder sie anderwärtig zu missbrauchen. Klingt langweilig? Ist es auch, durch und durch entbehrliches Spiel mit Gameplay, das so Asbach-Uralt ist, wie das des ersten Assassin's Creeds. Zudem wurde die Uncharted Formel eingesetzt, geklettert darf nur werden, wo es der Entwickler für richtig hält und das wird dann auch gerne mal mit gelbem Farbanstrich verdeutlicht. Das Kampfsystem könnte banaler nicht sein, mit der Rolle entkommt man jeder Gefahr, Aloys Pistolenbogen feuert Pfeile als wären sie Kugeln, zielgerade bis zur Sonne, wenn man will, so etwas wie Schwerkraft gibt es in Horizon nämlich nicht.
Die KI ist strunzdumm und bleibt auf Distanz stehen wenn man sich zu weit von ihren intern festgelegten Grenzen entfernt, gekoppelt mit dem Bogen der Pfeile bis zum Mond verschießen kann ist es ein leichtes, die Gegner bequem wie unbewegliche Zielscheiben umzuschießen. Eines ist mir speziell negativ aufgefallen, man sammelt unzähligen Schrott von den Roboterdinos ein und das Inventar ist quasi permanent überfüllt, einen wirklichen Sinn haben Kämpfe mit ihnen daher auch nicht wirklich, da man sowieso keinen Platz im Inventar hat und am besten alle paar Dinos wieder zum Händler dackeln sollte.
Interaktion
Während man in einem Breath of the Wild von einer lebendigen Spielwelt begrüßt wird, die NPCs auf den Helden unterschiedlich je nach Tageszeit, Wetter, dessen Kleidung oder Fehlen selbiger reagieren, sind die NPCs in Horizon reine Kulisse, gehen ihrem abgesteckten Weg ab, wie ein Rasenmähroboter und ignorieren Aloy. Das höchste der Gefühle ist ein kurzer vorgefertigter Satz wenn man sie direkt per Knopfdruck anspricht.
Interaktion mit NPCs ist also nicht gegeben, wie sieht es mit der Umwelt aus? Wenig besser, die gesamte Spielwelt ist statisch, ich fand lediglich hier und da ein Fass, das man zerstören konnte aber auch da sind die meisten aus Stahlbeton und an den Boden festgeklebt. Abseits von ein paar scripted Sequenzen in denen Roboterdinos ein paar Bäume umwerfen passiert mit der Umgebung generell nicht viel. Besonders hervorheben möchte ich aber die Wasserphysik:
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Story
Schrecklich berechenbar aufgedrückte Pseudo-Geschichte wie sie von einem GZSZ-Autor stammen könnte, wenig überraschend wird, wie schon in Killzone Shadowfall, des Gorillas PS4 Erstlingswerks, versucht auf die Tränendrüse zu drücken. Wie? Indem man die kleine Aloy durch ihre schreckliche Kindheit begleitet und ihre Beziehung zu ihrer Vaterfigur cinematisch korrekt präsentiert. Ohne groß zu spoilern sei gesagt, dass die Vaterfigur, wenig überraschend, genauso wie in Killzone letztlich das Zeitliche segnet und auch der übrige Plot ist spätestens nach dem Tutorial so durchschaubar wie jedes Uncharted nach dem ersten Trailer.
Damit einem noch langweiliger wird, gibt es unzählige NPCs die dröge Geschichten zu erzählen haben und ist einmal die Quest abgeschlossen verhalten sie sich so als würden sie Aloy zum ersten Mal sehen, bzw. ignorieren sie wie der Rest der NPCs ohne scripted Event. Manchmal befreit man auch Camps von gegnerischen Barbarenhorden, es gibt hier anders als zB. im Witcher 3 keinen kurzen Übergang in dem man sieht wie langsam die Leute ihre Siedlung wiederbevölkern. ZB. habe ich mitten in der Nacht bei Regen ein Camp gesäubert und als der letzte Gegner ins Gras biss kam ein kurzes Fadeout und ein schwarzer Schirm, als dieser sich lüftete stand man mitten im Camp mit den ganzen Zombie-NPCs um Aloy herum, wirklich erbärmlich gemacht und erstickt jedwede Atmosphäre im Keim.
Grafik
Wer auf Brauntöne steht kommt bei Horizon sicherlich auf seine Kosten, wie bereits die Vorgänger Killzone, Killzone 2, Killzone 3 und Killzone Shadowfall setzt Gorilla hier gekonnt auf alle möglichen Braun-Schattierungen um das Spiel möglichst langweilig und seriös erscheinen zu lassen, was natürlich zu keiner Zeit in einer Welt, in der Robodinos die Menschen terrorisieren funktioniert. Ab und an gibt es andere Farbtöne zu bestaunen, zB. Orange-Gelb oder Grün-Braun, das ist allerdings eher die Ausnahme. Bemerkenswert ist vor allem das eckige Wasser und Aloys herrlich ausdruckslose Mimik(keine Sorge die NPCs teilen diese) die durchgehend wirkt als würde sie ihr Dasein in Horizon Zero Dawn bedauern -was man nach wenigen Spielstunden nur zu gut nachvollziehen kann. Man muss die Entwickler aber auch loben, wie in folgendem Video ersichtlich, haben sie in Sachen Animationen auch daran gedacht, wie Aloy einen Robodino der über ihr in der Luft schwebt looten kann(ab Minute 1:20):
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Sound
Wo viel Schatten ist, da ist auch Licht, der Lichtblick Horizons ist gewiss der phänomenale Soundtrack, mir persönlich tut der Komponist Leid, arbeitet sich den Hintern wund, nur um seine Kreationen in diesem fragwürdigen Spiel wieder zu finden
FAZIT:
Dieses Spiel zu beurteilen war sehr leicht, bereits nachdem ich das Tutorial beendet hatte war klar, dass da nicht mehr viel kommen würde, dem war dann auch so. Man stöbert durch die monotone, leere, Openworld immer schön den vorgefertigten Quests hinterher, wird hier und da von einem scripted Event begleitet und von einem langweiligen NPC nach dem anderen angelabert der einem seinen Kummer beichtet und einem seine banale Sidequest aufdrücken möchte. Der Mensch mag es ja, Dinge zu vergleichen, die sich ähneln, deshalb verstehe ich nicht, wie man so oft in diesem Forum Zero Dawn mit dem besten Spiel aller Zeiten, Breath of the Wild vergleichen kann. Da dies aber offenbar gewünscht ist, habe ich das hier ab und an getan, prinzipiell ist es dieses Machwerk natürlich nicht wert im gleichen Absatz oder gar Satz mit Zelda erwähnt zu werden aber in diesem einen Review sei mir dieser Fehltritt verziehen.
So bewertet der Prophet:
Stoffwechselendprodukt:
Wie der Name schon sagt, sind das Großteils Produktionen der Firma Sony im Endstadium. Diese Spiele würden auf einer klassischen metrischen Skala wohl auf 1-5 von 10 landen. Grundsätzlich sollte man Spiele in so einer Kategorie vermeiden und möglichst nicht einmal erwähnen. Natürlich opfere ich mich hier und spiele sie für euch, damit ihr es nicht selbst tun müsst(in der Regel sind diese Spiele aber auch vollständig auf Youtube durchspielbar, dort kann man sich wahlweise noch von einem armen Irren der wild in die Kamera brüllt und um Spenden bettelt unterhalten lassen, was in der Regel auch besser ist als diese Spiele). Auch wenn man ihnen keine weitere Beachtung schenken sollte, so sollen sie als Mahnmal erwähnt bleiben.
Durchwachsen:
Man spürt hier und da den Funken Kreativität, dieser wird aber in QTEs, langweiligem Gameplay und banaler Story erstickt. Nach metrischer Skala eine 6 bis maximal 7(wenn man alle Augen zudrückt) von 10, diese Spiele sind grundsätzlich schlecht, haben aber hier und da Ambitionen und könnten dem ein oder anderen eventuell gefallen.
Ordentlich:
Spiele die ich mit einer 7/10 bewerten würde. Grundsätzlich gute Spiele allerdings mit Schwächen hier und da, werden nicht jedem Spaß machen aber für Genreliebhaber gewiss interessant.
Lobenswert:
Gutes Konzept, interresanter Aspekt, löbliches Gameplay und solider Spielspaß. Auf einer metrischen Skala eine klassische 8/10.
Grandios:
Spielerisch perfekt inszeniert, kann aber hier und da eine Macke haben, die man dem Spiel bei derart hoher Güte aber gerne verzeiht. Entwicklungen die sich in die grandiose Kategorie einordnen können prinzipiell bedenkenlos von jedem gekauft und gespielt werden -aber Vorsicht: Leute die sich primär mit Stoffwechselendprodukten vergnügen könnten vom hohen Gameplaygehalt dieser Spiele Kopfschmerzen bekommen!
Meisterwerk:
Spiele die einer göttlichen Intervention gleichen, deren Genuss dem von Ambrosia gleicht, der schon die Herren des Olymp unsterblich werden ließ. Das ultimative Spielerlebnis und der Grund warum der Mensch überhaupt das Videospiel erfunden hat. Nur sehr wenige Titel auf diesem Planeten, in der Regel von Nintendo* dürfen sich Meisterwerk nennen. *Ausnahmen bestätigen diese Regel
FAQ:
"Was macht ein Meisterwerk zum Meisterwerk?"
Rein objektiv betrachtet ist ein Meisterwerk das beste was die Industrie zu bieten hat. Für die Definition reichen hier Metacritic Wertungen nicht aus, da diese bekanntlich durch Trolle wie dem dicken Jim manipuliert werden. Daher übernehme ich persönlich die Bewertung um eine möglichst objektive Beurteilung zu gewährleisten.
"Wieso kommt mir die Säule, die für Meisterwerk steht so bekannt vor?"
Gute Frage, wer weiß? Als Prophet, natürlich ich. Doch ich will nicht zuviel verraten, betrachtet sie als kleinen Teaser für ein unfassbares Ereignis, das wie einst Breath of the Wild die Spieleindustrie in ihrem Fundament erschüttern wird.
"Was bedeuten die Farben um die Bilder?"
Blau = Sony
Gelb = Nintendo
Rot = PC
"Wieso hat Spiel XY einen roten Rahmen obwohl es auf der PS4 erschien?"
Die Farben definieren sich grundsätzlich an der besten Version, diese ist natürlich grundsätzlich nicht auf der PS4 anzutreffen. Es wäre sehr vermessen, diese Spiele Sony anzudichten, da Niemand eine Playstation dafür braucht bzw. verwenden sollte.
"Wieso ist Drake fett, Knack hässlich und warum trägt Delsin eine Narrenmütze?"
Spiele die es gerade einmal in die "Durchwachsen" Kategorie oder darunter schaffen, verdienen sich von mir eine besondere Behandlung, damit auch schnell erkennbar ist, was für spieltechnische Fehlschläge wir vor uns haben. -Und Knack wurde übrigens nicht bearbeitet, der sieht so aus
"Warum hat das beste Spiel aller Zeiten, Galaxien, Universen und Paralleluniversen einen so großen Avatar?"
Ich denke die Frage erklärt sich selbst, ein wahres Meisterwerk wie Breath of the Wild verdient gebührend hervorgehoben zu werden.
*Meine objektive Meinung muss sich nicht mit den subjektiven Meinungen anderer decken, ich bitte also um Verständnis wenn sie schwer zu ertragen scheint.