XIII (PC Version von GoG)
Hab' mir das Spiel letzten Winter bei GoG während der 50% auf alles Aktion. Ich spiele kaum Shooter, weil ich bei der Ego-Perspektive wirklich sucke, aber ein paar habe ich gespielt und XIII sah ziemlich cool aus.
Hmmm, was soll ich nun vom Spiel halten? Es ist eines dieser Spiele, die wirklich einen Nachfolger verdienen würden, zum einen weil die Entwickler vieles richtig gut gemacht hatten, zum anderen weil sie dann die (nicht unbedeutenden) Designfehler des ersten Teils korrigieren könnten.
Was wurde gut gemacht? Ersteinmal die Grafik, der Cel Shading Comic Look (Cel mit nur einem L!) altert einfach viel besser, da macht es nichts, dass die Modelle kaum Polygone haben und die Texturen sehr einfach gehalten sind. Es will wie ein Comic aussehen und das tut es perfekt. Es ist schön bunt, nicht diese grau-braune Masse, und es sieht einfach cool aus, die Orte, die Personen, die Waffen, so im Geheimagenten Stil eben. Was aber viel wichtiger für mich ist, ist dass die Grafik sauber ist. Ich könnte schreien, wenn ein Entwickler meint, meinen Bildschirm mit Licht- und Partikeleffekten zukleistern zu müssen, sodass ich kaum noch etwas sehe, oder wie wild mit der Kamera zu wackeln. XIII ist sehr spärlich, Zeug zerbricht, Blut spritzt, aber nur so viel, dass man es sieht und das war's dann. Die Musik ist auch sehr stimmig und passt perfekt zur Action.
Die Waffen fühlen sich auch sehr gut an und der Sound ist klasse. Feuert mal eine Weile mit der Minigun und ihr werdet sehen
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Der Rückstoß ist etwas, woran ich mich erst gewöhnen musste, aber das ist OK, es braucht dann mehr Skill als einfach nur auf den Gegner zeigen und fertig. Verschiedene Waffen haben dabei unterschiedliche Handhabung und so ist jede Waffe, auch die Pistole, immer gut, es gibt keine schlechten Waffen.
Wo ich gerade bei schlechten Waffen bin, Wurfmesser, Armbrust, herumliegendes Zeug und Glasscherben sind in diesem Spiel durchgehend nützlich. Ich würde sogar sagen, dass es mehr Spaß macht mit diesen Waffen zu spielen als mit den Knarren
Das Leveldesign ist OK. Das Spiel ist ziemlich linear, aber das ist nun mal wie es gemacht wurde. Es gibt in den eizelnen Gebieten genug Möglichkeiten in Deckung zu gehen, oder manchmal sogar herumzuschleichen. Das Schleichen ist auch OK, die KI ist nicht gerade die schlauste, aber es funktioniert.
Nun, was ist schlecht gemacht? Ersteinmal die unüberspringbaren Zwischensequenzen, ich kann sie pausieren, aber nicht überspringen. Argh, ich habe das schon gesehen, ich will das Spiel spielen! Und nicht nur Zwischensequenzen, auch gescriptete Stellen wo man einer Person folgen muss, die sich im Schneckentempo bewegt, oder eine Tür eine gefühlte halbe Stunde braucht um sich zu öffnen. Laaangweilig!
Als wäre das nicht schlimm genug, sind die Checkpoints genau
vor den Zwischensequenzen, das heißt wenn ich sterbe muss ich mir das alles wieder ansehen. Und gerade in den Schleichmissionen kann man leicht sterben, wenn man eine Kleinigkeit übersieht, oder jemanden tötet, den man nicht hätte töten sollen. Es gibt auch einige andere Stellen, wo nicht ganz klar ist, was genau ich tun soll, und wenn ich es verpasse geht das ganze wieder von vorne los. Das nervt einfach nur. Es gab zum Beispiel eine Stelle, wo ich die Stromzufuhr zum Fahrstuhl unterbrechen musste, aber bis ich die Tür zum Kontrollraum gefunden hatte war die Zeit um.
Es ist schade, denn das Spiel an sich ist wirklich gut, aber diese Stellen nerven einfach nur und ich werde immer wieder durch den zähen Teil gezwungen um endlich zum guten Teil zu kommen. Man merkt, dass es irgendwo zwischen den klassischen Shootern und den modernen Shootern steckt, ein bisschen von beiden Welten.