Kein Wort zu den Nebenquests, die fast immer spannende Storys parat haben und oft sogar die Mainquest übertrumpfen?
Nix zur herrlich atmosphärischen Spielwelt, oder dem Soundtrack?
Das die Mainquest 20 Stunden zu lang sein soll, ist selbst als ganz bewusste Übertreibung ziemlicher Käse, solang geht sie ja nichtmal, wenn man sich straight auf sie konzentriert.
Ich finde Dialoge in RPGs auch oft ermüdend, aber in Witcher 3 gefielen sie mir durchgehend, ich hab sogar jedes Buch und jeden Schnipsel gelesen, welche man im Game finden kann, weil der Wortwitz einfach genial ist, normalerweise verliere dafür ganz schnell die Motivation, sogar in CP2077 lese ich die Dinger nicht mehr...
Schade, dass das Game bei dir nicht zünden will, für mich war es -trotz einiger Mängel- eine Spielerfahrung, die mich damals von der ersten bis zur letzten Sekunde umgehauen hat.
Also mal ehrlich, eines der Hauptkritikpunkte an TLOU2 (ja, ist natürlich ein ganz anderes Genre, daher ist ein Vergleich nur teilweise möglich) war ja, dass es sich zieht (Zitat von Gronkh). Die Hauptquest von Witcher 3 ist aber doch um einiges länger und man muss auch einige Sidequests machen, um überhaupt in der Hauptquest auf normalem Schwierigkeitsgrad fähigkeitenmäßig mithalten zu können. Und wie du sagst, das Spiel ist voll von Dialogen und Büchern, dass man allein dafür nochmal die doppelte Zeit braucht um alles zu erleben. Mich ermüdet das auf Dauer sehr, auch weil ich viele Quests überhaupt nicht interessant finde, obgleich es in der Tat die ein oder andere tolle Quest gibt, aber in der Mehrheit finde ich diese nicht interessant und vor allem megagenerisch. Finde zB auch Skyrim ist da nochmal schlechter (für mich ohne Spaß eines der schlechtestens Games ever, und Elder Scrolls generell die schlechteste Gamereihe ever). Auch ist die Welt derart komplex, dass man wohl auch die Vorgänger gespielt haben muss um alles nachzuvollziehen, aber dafür will ich mir nach diesem für mich verkorksten Teil nicht mehr die sicher viele Zeit nehmen. Dabei gibt es Spiele, die auch ich suchte, weil sie mich motivieren! Mass Effect 2 und Breath of the Wild sind da für mich zB einfach sensationell gewesen! Bei Witcher 3 springt der Funke leider nur gelegentlich rüber, insgesamt zu selten. Diese beiden anderen Spiele sind aber auch weit weniger komplex, und dadurch übersichtlicher und gameplaytechnisch auch komfortabler. Fand zB ME1+3 auch deswegen schlechter als den 2. Teil.
Auch hat es einige eklatante Schwächen, die selbst der größte Stümper vermeiden würde! Schnellreisen ist sehr umständlich (siehe Ghost of Tsushima zum Vergleich!), die Navigation ist oft irreführend (Dead Space oder Fable machten das schon Jahre vorher vor, wie es geht), das Erreichen bestimmter Orte ist äußerst nervig, weil umständlich (Breath of the Wild ist da viel komfortabler!). Das Kampfsystem ist auch eher schwach, wenn auch nicht katastrophal, aber da bin ich einfach eher der Zelda-Action-Adventure-Typ. Die Story ist auch sehr wirr und eben künstlich in die Länge gezogen. Um A zu erreichen, muss ich erst B,C,D, E usw. vorher innerhalb einer Quest tun. Gegen wirre Stories hab ich per se nichts (Inside, Limbo sind genial!), aber wenn sie soooo lang sind, ermüdet und frustriert es doch sehr. Nee, ich bin froh wenn ich die Hauptquest hinter mich gebracht hab.
Es freut mich aber, wenn so viele daran Spaß haben, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann...