Eine Chance für den Massenmarkt
Videospiele sind ein teures Hobby. Möchte ich einen Titel besitzen, kostet mich das im Schnitt 40 bis 50 Euro. Die dazu passende Hardware schlägt mit einigen hundert Euro zu Buche und geht sogar in die Tausende, wenn ich einen Highend-PC besitzen möchte. Natürlich könnte ich warten, bis Games und Hardware günstiger sind, aber Geduld gehörte noch nie zu meinen Stärken.
Videogame-Streaming ist dagegen vergleichsweise günstig. Für Dienste wie
Google Stadia etwa benötige ich lediglich einen Mittelklasse-Rechner mitsamt Browser oder App. Die erste Hürde – also die teuren Anschaffungskosten – fällt hier schon mal weg. Stattdessen bezahle ich einen monatlichen Beitrag – ähnlich wie bei
Netflix oder
Spotify.
An dieser Stelle jedoch herrscht derzeit noch Verbesserungspotenzial. Aktuelle Dienste sind (noch) zu teuer:
Playstation Now etwa kostet im Monat 14,99 Euro bzw. 99,99 Euro pro Jahr. Die PS-Now-Bibliothek besteht zwar aus hunderten PS3- und PS4-Hits, jedoch sind diese etwas älteren Kalibers. Der PC-Dienst Shadow dagegen greift direkt auf meine Steam-Bibliothek zu und kostet mich bei einem Ein-Jahres-Abo monatlich 29,95 Euro. Will ich monatlich kündigen, kostet Shadow 39,95 Euro.
Was derzeit noch fehlt, ist ein absoluter Kampfpreis. Videogame-Streaming könnte den Markt für eine neue Zielgruppe öffnen, allerdings nur, wenn der Preis stimmt. Wieso spielen so viele Menschen auf ihrem Smartphone? Weil (fast) jeder eins hat und weil viele Titel zunächst kostenlos sind. Videogame-Streaming wird erst dann erfolgreich sein, wenn der Preis stimmt: Für Google Stadia vermuteten Analysten einen Startpreis von 15 US-Dollar. Endgültige Klarheit gibt es aber erst im Sommer.