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Zero Tolerance Rassismus, Sexismus und die Gamingindustrie

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller Palgan
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
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... oder weil man lieber ein Produkt aufgrund wirrer Geschäftspraktiken des Anbieters, anstatt wirrer Weltanschauungen bestimmter Individuen boykottiert. Ersteres steht nun mal in direktem Zusammenhang mit dem von mir erworbenen Produkt. Zweiteres ist völlig losgelöst davon.

Anderes Beispiel: ich kaufe keine Alben von nationalsozialistisch geprägten Bands (was in einigen Musikrichtungen nun mal weit verbreitet ist). Wenn aber ein Manager einer Plattenfirma verbal entgleist, bedeutet das nicht, dass ich keine Produkte der Bands mehr kaufe, die bei dieser Plattenfirma unter Vertrag stehen. Warum auch? Die Bands haben letztendlich nichts verbrochen und teilen diese Ansichten wahrscheinlich nicht.
Ist ein guter Punkt. Bei einem Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeiter (sogar wohl nur bei 1.000), gibt es wahrscheinlich einzelne Personen, die ganz anders (und unserer Meinung nach "abartig") sind. Das ist kaum auszuschließen.

Übrigens wird hier bei "Rape Day" so argumentiert, wie andere bei Killerspielen argumentieren. Wer kauft sich Rape Day? Wer kauft sich "Killerspiele", wo man zig Menschen umbringen kann?

Bloß wird das eine Spiel hier offenbar nicht toleriert, das andere schon. Wo zieht man hier die Grenze? Letztendlich sind beide Thematiken in der Realität verboten.
 
hier kommt ein vergewaltigungsspiel zur diskussion und die existenz des spiels auf steam wird dadurch legitimisiert, dass auf steam ja auch gta ist. so als wäre beides in irgendeinerweise vergleichbar.
In GTA gibt es Mord und Folter. Der Vergleich zwischen Mord und Vergewaltigung ist schwierig, aber der Vergleich zwischen Folter und Vergewaltigung ist gerechtfertigt. Der entscheidende Unterschied im Fall von GTA und Rape Day ist Kontext, aber es ist nicht leicht, Kontext in Richtlinien und Bestimmungen einzubeziehen. Hinzu kommt, dass man beispielsweise in der bekannten Folterszene von GTAV so ziemlich auf Kontext scheißen darf, um es mal so auszudrücken. Insofern verstehe ich den Vergleich schon - wie man den nun nutzt ist natürlich etwas anderes, das geht ja eigentlich auf mehrere Arten. Ich bin mal gespannt, wie man das auf Steam genau lösen wird. Eine Änderung wird es sicher geben. (Nebenbei würde mich interessieren, wie viele Leute denn überhaupt auf den satirischen Kontext achten und wie viele sich einfach denken "luuuul ich will jetzt 50 menschen übern haufen fahren und danach röste ich ein paar mit dem flammenwerfer" :coolface:)

Die Existenz des Spiels an sich überrascht doch nicht, Gamedev wird immer einfacher, die Komplexität der menschlichen Psyche darf man nicht unterschätzen (der Entwickler scheint ein gutes Beispiel dafür zu sein) und Vergewaltigung ist jetzt nicht gerade der unpopulärste Fetisch.
 
Wo zieht man hier die Grenze? Letztendlich sind beide Thematiken in der Realität verboten.

Ich glaube, dass es hierzu keine objektive Anleitung gibt, es ist mehr eine Sache des eigenen moralischen Kompass. Das spielerische Element könnte eben ein Kriterium sein, aber wie wir gesehen haben, auch nicht das einzige. Wir sind es als Videospieler inzwischen gewohnt, dass dieses spielerische Element den Inhalt zu kaschieren vermag (etwa wenn wir durch geschickte Manöver ein paar Headshots verteilen), aber bei der Vergewaltigungsnummer versagt es bzw kommt an seine Grenzen, weil wir doch niemandem plausibel machen können, wir toll wir in diesem Spiel vergewaltigen können... hier versagt dann auch einfach jeder Vergleich mit GTA, und gerade wir als Spieler sollten es besser wissen und uns gar nicht erst in diese Diskussion verzetteln, aber hey, hier denken sich ein paar Trottl auch beim Gillette-Spot nichts weiter.
 
Ich glaube, dass es hierzu keine objektive Anleitung gibt, es ist mehr eine Sache des eigenen moralischen Kompass. Das spielerische Element könnte eben ein Kriterium sein, aber wie wir gesehen haben, auch nicht das einzige. Wir sind es als Videospieler inzwischen gewohnt, dass dieses spielerische Element den Inhalt zu kaschieren vermag (etwa wenn wir durch geschickte Manöver ein paar Headshots verteilen), aber bei der Vergewaltigungsnummer versagt es bzw kommt an seine Grenzen, weil wir doch niemandem plausibel machen können, wir toll wir in diesem Spiel vergewaltigen können... hier versagt dann auch einfach jeder Vergleich mit GTA, und gerade wir als Spieler sollten es besser wissen und uns gar nicht erst in diese Diskussion verzetteln, aber hey, hier denken sich ein paar Trottl auch beim Gillette-Spot nichts weiter.
Ändere deine Ausdrucksweise, wenn möglich. Vorhin mit "Stück Scheiße" ist auch nicht die Formulierung, die man in einer Diskussion verwenden sollte. Und Formulierungen wie "ein paar Trottel" bringen uns sicher auch nicht weiter.




Die Folterszene in GTA V war spielerisch auch keine Sensation. Nichtsdestotrotz hat man es durch die Story erklärt. Letztendlich kann man auch in einem Spiel durch die Story eine Vergewaltigungsszene einfach erklären (schicksalhaftes Ereignis, was das Leben komplett umkrempelt).

Life is Strange war gar nicht so weit davon entfernt. Junges Schulmädchen wurde gefangen genommen und gefoltert/missbraucht und anschließend getötet.

In dem Fall von Rape Day gibt es keine Story, sondern es ist ein spielerisches Element, also nochmal eine Stufe höher. Es existieren aber auch Spiele wie Manhunt 1 und 2, wo es nur um das Menschentöten geht. Auch ein auch ein Uncharted ist nicht groß anders: Ein großes Element des Spiels besteht aus dem Töten anderer Menschen. Dafür gibt es sogar eine Statistik, wie viele getötet wurden und Belohnungen in Form von Trophäen. Kommt bei der Fachpresse und bei Spielern sehr gut an.

Warum ist diesbezüglich also ein Spiel, was sich spielerisch auf Vergewaltigung konzentriert und es eben nicht real ist, sondern nur eine Vorstellung bzw. grafische Darstellung, nun verboten? Es gibt, wie auch hier erwähnt, genug Leute mit diesem Fetisch. Das bedeutet nicht, dass die Käufer krank sind. Analog eben zu den Killerspielkäufern: Sind die Leute krank, die diese Spiele spielen? Jeder von uns würde sagen, nein.
 
Ändere deine Ausdrucksweise, wenn möglich. Vorhin mit "Stück Scheiße" ist auch nicht die Formulierung, die man in einer Diskussion verwenden sollte.
Du kannst ja einen besseren Ausdruck für dieses Machwerk finden, aber ich glaube nicht, dass sich jemand an meiner Formulierung stört, der nicht zufällig mit dem Spiel sympathisiert xD


Das bedeutet nicht, dass die Käufer krank sind. Analog eben zu den Killerspielkäufern: Sind die Leute krank, die diese Spiele spielen? Jeder von uns würde sagen, nein.
Fetische sind ab einem gewissen Punkt selbstverständlich therapiebedürftig, aber es geht hier eigentlich gar nicht darum, ob man schräge Fans von schrägen Spielen irgendwie als krank definiert oder nicht.

Ich kann mich nur wiederholen, wer in einem VIDEOSPIELFORUM nicht den fundamentalen Unterschied zwischen GTA und dem Vergewaltigungsspiel sieht, ist hier schlicht falsch. Man kann sich nicht spielerisch auf Vergewaltigung konzentrieren und mit der Nummer irgendwie durchkommen, wie stellst du dir das vor, Ark? GTA simuliert eine Stadt, das Töten von Menschen ist dort 1. spielerischer Natur und 2. nur ein Nebenaspekt. Das Vergewaltigen von Menschen in dem Vergewaltigungsspiel ist 1. spielerischer Schrott und 2. Kerninhalt. Gerade wir sollten das doch zu differenzieren wissen.

Ist in etwa so, als ob ich in ein Filmforum gehe und da mal eben so "A Serbian Movie" mit "Seven" auf eine Stufe stelle, beide sind ja irgendwie krass tabu :ugly:

Kommt bei der Fachpresse und bei Spielern sehr gut an.

Warum Uncharted gut ankommt, habe ich mich ja immer schon gefragt, aber das ist wieder ein anderes Thema :vv:
 
Das schlimme an der GTA V Folterszene ist doch, neben der Verharmlosung, dass du die Infos von dem Opfer erhalten kannst und es dennoch weiter foltern kannst. Wo ist da der Kontext? :ugly:
 
Das schlimme an der GTA V Folterszene ist doch, neben der Verharmlosung, dass du die Infos von dem Opfer erhalten kannst und es dennoch weiter foltern kannst. Wo ist da der Kontext? :ugly:

Die Folterszene ist tatsächlich ganz großer Crap. Wurde ja auch sogar in den Medien diskutiert, gab Artikel im Spiegel usw.
 
Das schlimme an der GTA V Folterszene ist doch, neben der Verharmlosung, dass du die Infos von dem Opfer erhalten kannst und es dennoch weiter foltern kannst. Wo ist da der Kontext? :ugly:
Ist doch nur Satire :) :vv:
hier kommt ein vergewaltigungsspiel zur diskussion und die existenz des spiels auf steam wird dadurch legitimisiert, dass auf steam ja auch gta ist. so als wäre beides in irgendeinerweise vergleichbar.
Du ließt wieder nur was du lesen willst. So eine Aussage wurde nie getätigt und auch nicht angedeutet. Kannst dir deine Empörung hier gerne sparen und hör bitte damit auf den Leuten so eine Meinung andichten zu wollen. Das nervt!
 
Ich kann mich nur wiederholen, wer in einem VIDEOSPIELFORUM nicht den fundamentalen Unterschied zwischen GTA und dem Vergewaltigungsspiel sieht, ist hier schlicht falsch.

Und das selbe kann jemand, der gar keine Spiele spielt, ebenso zu GTA, Manhunt oder Uncharted sagen. Schließlich steuert man eine Person und mit dieser Person muss man Menschen umbringen. Das ist kein Nebenaspekt, das ist Hauptbestandteil der Spiele. Wir brauchen hier uns nicht auf GTA versteifen, es dient nur als Beispiel.

In CoD oder Battlefield kommst du nicht drum drum, du musst Menschen töten. Du wirst belohnt, wenn du das tust. Ist das moralisch also viel besser, als ein Spiel, was sich auf Vergewaltigung konzentriert? Deswegen nochmal die Frage: Wo ist die Grenze? Das Problem hierbei ist, dass jeder die Grenze unterschiedlich zieht. Moralische Werte sind nicht definiert. Nichtsdestotrotz ist es doch sehr egozentrisch, wenn die eigene Sicht/Moral als die einzig vernünftige Sicht dargestellt wird.
 
Und das selbe kann jemand, der gar keine Spiele spielt, ebenso zu GTA, Manhunt oder Uncharted sagen. Schließlich steuert man eine Person und mit dieser Person muss man Menschen umbringen. Das ist kein Nebenaspekt, das ist Hauptbestandteil der Spiele. Wir brauchen hier uns nicht auf GTA versteifen, es dient nur als Beispiel.

In CoD oder Battlefield kommst du nicht drum drum, du musst Menschen töten. Du wirst belohnt, wenn du das tust. Ist das moralisch also viel besser, als ein Spiel, was sich auf Vergewaltigung konzentriert? Deswegen nochmal die Frage: Wo ist die Grenze? Das Problem hierbei ist, dass jeder die Grenze unterschiedlich zieht. Moralische Werte sind nicht definiert. Nichtsdestotrotz ist es doch sehr egozentrisch, wenn die eigene Sicht/Moral als die einzig vernünftige Sicht dargestellt wird.

Du legst bei Uncharted und Co nur deshalb Menschen um, weil sie deine Gegner sind. Sie hindern dich daran, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wobei natürlich zugegebenermaßen bei Kriegsshootern das Töten dann doch teilweise zum Selbstzweck wird, und hier kommt dann aber wenigstens der spielerische Aspekt zum Tragen. Wer auf diese Art von Spiele steht, hat spielerisch Lust darauf, den Cursor möglichst akkurat auf eine bestimmte Hitbox zu legen und sich geschickt durch Passagen zu navigieren (wie gesagt, im esport gibt es dann noch das kompetitive Element). Zusätzlich gibt es ein bestimmtes geschichtlich relevantes, interessantes Szenario.

Will mich aber wie gesagt gar nicht so sehr darum bemühen, jetzt hier das Gespräch so zu verschieben, dass ich in die Position gerate, Kriegssimulationen zu verteidigen. Die Frage ist doch eher, ob man nicht einfach von vornherein anerkennen kann, dass eine Software, die spielerisch null zu bieten hat, weder kulturell noch sonstwie als irgendwie relevant erachtet werden kann, und bei der es NUR darum geht, gezielt Frauen zu vergewaltigen, totaler Scheißdreck ist. Das kann man doch durchaus einfach mal so stehen lassen, ohne irgendwelche Parallelen ziehen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Folterszene ist tatsächlich ganz großer Crap. Wurde ja auch sogar in den Medien diskutiert, gab Artikel im Spiegel usw.

Joa wobei ich das Gefühl habe dass bei großen Entwicklern und Studios gern ein Auge zugedrückt wird. Es gibt bei RDR2 wohl auch eine Sequenz, die sehr stark andeutet dass der Hauptcharakter in dieser Sequenz von einem anderen Charakter vergewaltigt wird. Man sieht jedoch nichts und hört nur Bruchteile. Darüber gesprochen wurde nur kurz im ResetEra aber ansonsten ist mir da noch nichts untergekommen.

Ist nun nur die Darstellung schlimm oder wie habe ich das zu verstehen? Ich blicke bei sowas nicht durch. Ich verstehe nicht was das mit Satire zu tun haben soll wie Brod es hier gern darstellt und von Winnie eben zurecht dieser „Seitenhieb“ folgt. Solche Diskussionen lassen, imo, etwas Konsequenz vermissen.

Ich kann mich davon auch nicht freisprechen. Ich mag den Gore Effekt von Ninja Gaiden nicht. Störe mich jedoch nicht an Bayonetta oder Doom. Sobald der Stil nicht mehr realistisch und der Gegner nicht menschlich ist, scheint bei mir also auch ein Prozess statzufinden, der die Gewalt verharmlost.
 
Das wird ein Spaß, vor allem das "Folterszenen können keine Satire sein", aber später wenn ich Zeit habe.

Dann erkläre ich auch gerne den Unterschied zwischen gewaltverherrlichende Spiele und Gewaltdarstellung als Kunstmittel.
 
Ist nun nur die Darstellung schlimm oder wie habe ich das zu verstehen? Ich blicke bei sowas nicht durch. Ich verstehe nicht was das mit Satire zu tun haben soll wie Brod es hier gern darstellt und von Winnie eben zurecht dieser „Seitenhieb“ folgt. Solche Diskussionen lassen, imo, etwas Konsequenz vermissen.

Ich kann über die Absicht des Entwicklers dann an der Stelle natürlich auch nur spekulieren, einerseits will man bestimmte Szenen möglicherweise als Gesprächsstoff diffus lassen, andererseits ist das Ganze schon auch irgendwie unter dem Aspekt der künstlerischen Freiheit zu sehen - allerdings, wie gesagt, IMO NUR dann wenn krasse Szenen ein kleiner Nebenaspekt eines Spiels sind, das ansonsten eigentlich auf etwas anderes abzielt wie zB im Falle von GTA eben auf das spielerische Sandbox-Element in einer virtuell simulierten Großstadt. Will man GTA auf die Folterszene reduzieren, wird das dem Spiel doch nicht gerecht (tut hier ja auch niemand, zum Glück).
 
Aber mal zu ner Sache wo nur allein das Zitieren ausreicht:


Gewaltverherrlichende Spiele:
[Selbstzweckhafte und detaillierte Darstellungen von Gewalthandlungen]

Die angesprochenen Indizierungskriterien stellen eine spannende Lektüre dar, unter anderem steht dort:
"Allgemeine Indizierungskriterien bezogen auf Gewaltdarstellungen

  • selbstzweckhafte und detaillierte Darstellungen von Gewalthandlungen, insbesondere von Mord- und Metzelszenen
  • Medieninhalte, die Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Durchsetzung der vermeintlichen Gerechtigkeit nahe legen
  • verrohend und zu Gewalttätigkeit oder Verbrechen anreizend wirkende Medieninhalte
Diese Tatbestandsmerkmale sind nach der Spruchpraxis der Bundesprüfstelle erfüllt, wenn Gewalt legitimiert oder gerechtfertigt wird.
Dies ist dann gegeben, wenn:

  • die Anwendung von Gewalt als im Namen des Gesetzes oder im Dienste einer angeblich guten Sache oder zur Bereicherung als gerechtfertigt und üblich dargestellt wird, sie jedoch faktisch Recht und Ordnung negiert,
  • Gewalt als Mittel zum Lustgewinn oder zur Steigerung des sozialen Ansehens positiv dargestellt wird"




Gewalt als Kunstmittel einer Satire zur Übermittlung einer Gesellschaftskritik:
[Gewalt als Mittel zum Zweck zur detaillierte Darstellung eines nicht gewaltverherrlichenden Themas]

Aber vielleicht ist es gerade das, was Rockstar mit der Folterszene zu bezwecken versucht: die Distanz zur Folter zu verringern, sowohl die emotionale als auch die geographische. Denn Folter ist natürlich keine Erfindung der Videospielindustrie, sie wurde und wird von US-Behörden praktiziert, etwa im Gefängnis auf Guantánamo, diese Zustände will Rockstar parodieren und kritisieren. Die Fotos und Berichte von solchen abscheulichen Taten im Namen des Anti-Terror-Kampfs gingen durch alle Zeitungen und Fernsehsendungen. Aber berührt haben sie mich nur selten wirklich: zu abstrakt war die Berichterstattung, zu fern vom täglichen Leben die Vorstellung derartiger Praktiken. GTA 5 konfrontiert mich unmittelbar mit der Folter, lässt sie mich aus der Rolle des Täters erleben, zeigt schonungslos auf, wie sinnlos sie als Mittel zur Informationsgewinnung ist.

Wenn Trevor den Gefangenen nach verrichteter Arbeit zum Flughafen fährt statt ihn zu töten, wie das FIB das gerne hätte, sagt er einige bemerkenswerte Sätze, in denen die Stimme der Entwickler deutlich zu hören ist: Folter existiere nur für den Folterer und dessen Vergnügen. Wenn man es so betrachtet, bin ich froh, dass die Folterszene Unwohlsein bei mir verursacht hat. Das heißt wohl, dass ich ein fühlendes menschliches Wesen bin und kein Psychopath, der sich am Leid anderer erfreut. Trotzdem hätte ich sie gerne übersprungen, hätte mich über eine Wahlmöglichkeit gefreut, keinen Menschen (und sei er auch nur virtuell) gezielt zu quälen. Rockstar ist mit der Szene ein Risiko eingegangen: Der Entwickler hat in Kauf genommen, Spieler mit seiner Folterszene zu verschrecken, anzuecken, für Aufruhr zu sorgen, hat negative Schlagzeilen in der Presse riskiert, um seine Botschaft an den Mann zu bringen, die Methoden im Kampf gegen den Terror anzuprangern und Menschen aufzurütteln mit einem schonungslosen Blick auf die widerwärtige Praxis der Folterverhöre. Bei mir hat das Wagnis Früchte getragen: Ich habe weitergespielt. Und anschließend noch lange darüber nachgedacht, was ich da eigentlich gespielt habe.


"DIe Folterszene war für die Informationsgewinnung total sinnlos". Ja wow, jetzt bitte auf die Rätsels Lösung kommen warum das wohl so war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann über die Absicht des Entwicklers dann an der Stelle natürlich auch nur spekulieren, einerseits will man bestimmte Szenen möglicherweise als Gesprächsstoff diffus lassen, andererseits ist das Ganze schon auch irgendwie unter dem Aspekt der künstlerischen Freiheit zu sehen - allerdings, wie gesagt, IMO NUR dann wenn krasse Szenen ein kleiner Nebenaspekt eines Spiels sind, das ansonsten eigentlich auf etwas anderes abzielt wie zB im Falle von GTA eben auf das spielerische Sandbox-Element in einer virtuell simulierten Großstadt. Will man GTA auf die Folterszene reduzieren, wird das dem Spiel doch nicht gerecht (tut hier ja auch niemand, zum Glück).

Oh keine Frage. An der generellen Gewalt stört sich wohl auch keiner sondern einzig an dieser Szene. Wobei ich mich frage was das umfahren von Passanten für eine Art Satire sein soll? Letztlich zieht jeder Mensch seine eigene Grenze und das ist ok für mich. Nur ist es manchmal schon seltsam wo die Grenze gezogen wird.
 
Oh keine Frage. An der generellen Gewalt stört sich wohl auch keiner sondern einzig an dieser Szene. Wobei ich mich frage was das umfahren von Passanten für eine Art Satire sein soll? Letztlich zieht jeder Mensch seine eigene Grenze und das ist ok für mich. Nur ist es manchmal schon seltsam wo die Grenze gezogen wird.

Das Umfahren ist ein weiteres Mittel zur realistischen Darstellung eines Verbrechers als Protagonisten, um ein nichtgewaltverherrlichendes Thema erzählen zu können.

Ausgenommen werden Kinder, weil dort diese Abstraktheit nicht mehr garantiert ist.
 
Das Umfahren ist ein weiteres Mittel zur realistischen Darstellung eines Verbrechers als Protagonisten, um ein nichtgewaltverherrlichendes Thema erzählen zu können.

Ausgenommen werden Kinder, weil dort diese Abstraktheit nicht mehr garantiert ist.

Ist das bei Dead Rising also auch nur Zombie-Satire? So wie du es beschreibst wirkt es auf mich nur wie eine Legitimierung für den Einzelnen.
 
Ich kenne da ein Hitman Video in dem backstage Prostituierte ermordet wurden und man sogar sieht wie sich das negativ auf den Score auswirkt aber die Sache so dargestellt wurde, als wolle der Entwickler diesen Spielstil bezwecken...
Ist halt wie im echten Leben, der eine schneidet mit dem Messer ein Stück Brot, der andere sticht damit Menschen ab. :pcat:

Und natürlich gibt's nen Unterschied ob ein Spiel sich auf ein Ding beschränkt oder ob in einem Spiel mit großen Freiheiten die Spieler zu Vergewaltigern oder Massenmörder werden... In letzterem Fall ist nämlich jeder selbst verantwortlich für das outcome. Wobei man fragen muss warum man sich im ersteren ein Spiel in dem es ausschließlich um Vergewaltigung geht überhaupt gekauft hat. Wirft jedenfalls kein gutes Licht auf das jeweilige Individuum :angst:
 
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