Auf der Xbox 360 gab es Far Cry Instincts von Ubisoft Montreal, von wem es programmiert wird ist ja mir als Kunde, als Spieler egal - ich will einfach nur so viel Qualität wie möglich. Und die gab es auf der Konsole nicht. Die Level waren Schlauch im Gegensatz zum PC, die Auflösung viel niedriger (720p ist ja schon niedriger als 1280x1024..), die Details und Texturen deutlich weniger bzw. niedrig aufgelöst.
Far Cry Instincts wurde für die PS2 und die Xbox entwickelt, ist ein Last Gen Spiel in Last Gen Optik, Far Cry Instincts Predator ist lediglich eine Portierung des Xbox-Originals und des Xbox-AddOns in höherer Auflösung.
Ich gewinne so langsam den Eindruck, dass du über den Konsolenmarkt als auch über das Spieleangebot auf den Konsolen nicht allzu gut informiert bist. Wenn du schon einen beträchtlichen Teil deiner Argumentation auf einem Spiel abstützt, dann solltest du wenigstens so recherchieren, dass dir nicht das peinliche Missgeschick passiert, ein portiertes (!) LastGen-Spiel als technischen Maßstab der CurrentGen herzunehmen.
Zumal FarCry Instincts nichtmal auf der CryEngine basiert, weshalb der ganze Vergleich schon mies wäre, wenn FCI tatsächlich ein echter 360-Titel wäre. Zumal man da von zwei technisch ganz anders talentierten Entwicklungsstudios ausgeht.
Zur Cry Engine 3 haben wir bis jetzt nicht mehr gesehen als ein paar niedrig aufgelöste Videos, du kannst also noch gar nicht sagen wie gut sie wirklich ist bevor noch kein Spiel damit erschienen ist. Auf den Konsolen wird überall getrickst und das Auge getäuscht weil kaum VRAM und RAM vorhanden ist, also der Begriff "besser" ist so eine Sache. Optisch kann es besser wirken aber technisch um Welten dahinter sein.
Technisch ist die Cry Engine 3 garantiert auf Konsolen um Welten weiter als alles, was auf dem PC 2004 und 2005 erschienen ist. Far Cry auf dem PC aus dem Jahre 2004 ist technisch überhaupt gar nicht mit der CE3 vergleichbar, die Konsolen-CE3 ist näher an Crysis auf dem PC als an der CryEngine 1 auf dem PC. Die Xbox 360 ist weit leistungsfähiger als alles, was anno 2004 auf dem PC-Markt an Komponenten erhältlich war.
Schon allein der Physik- und Lightning-Baustein der Konsolen-CE3 ist allem, was die CE1 bietet, weit, weit, weit, weit überlegen.
Und zu Vkz hab ich gar nix geschrieben, nur dass auf den Konsolen die Spieleproduktionskosten immer höher werden und Lizenzkosten dazukommen. Das können sich ausser den Majors kaum noch Entwickler leisten, zumal sich die Spiele dann ja auch noch viel öfter verkaufen müssen um Gewinn zu erzielen. Heute gilt ja ein Spiel schon als Flopp wenn es nicht 2 Millionen mal verkauft wurde. Wie sollen MS und Sony denn ihre Verluste wegstecken und einfach neue Konsolen bauen die wieder Milliarden (!) Verluste machen. War bei der Xbox schon so und bei der 360 wieder. Und Sony hat seinen Platz an der Sonne auch kräftig verloren.
Die Entwicklung an sich ist auf dem PC auch nicht günstiger als für eine Konsole, das einzige, was dazu kommt, sind die Lizenzgebühren, deshalb sind aber auch Konsolenspiele seit Jahren bzw. Jahrzehnten funktionierenderweise teurer als die selben Spiele auf dem PC. Außerdem ist die Raubkopiererquote auf dem PC höher, da man ohne jegliche Hardware- oder tiefgreifende Softwaremodifikation des Betriebssystemes raubkopierte Software problemlos abspielen kann.
Die Spiele erzielen meist sogar auf Konsolen die deutlich höheren Verkaufserlöse, denn in den USA und vor allem in Japan spielt der PC auf dem Spielemarkt nur eine untergeordnete Rolle, selbst in Resteuropa ist die Lage kaum mit Deutschland zu vergleichen.
Und der Marktanteil des PCs in Deutschland an den Spieleverkäufen nimmt nicht zuletzt dank Nintendo immer weiter ab.
Und dass Xbox 360 und PS3 Verluste machen, ist weniger das Problem des Konzeptes Konsole als das Problem der ökonomischen Unfähigkeit bzw. verschwenderischen Handhabe dieser Konzerne. Nintendo hat selbst in Zeiten, in denen sie technisch deutlich leistungsfähigere Konsolen als Sony auf den Markt brachten und zwischenzeitlich verkaufsmäßig auch längst nicht mehr gut da standen, stets Gewinn mit dem Heimkonsolengeschäft gemacht. Sowohl das Nintendo 64 als auch der GameCube haben unterm Strich Geschäftsjahr für Geschäftsjahr einen (wenn auch geringen) Gewinn erzielt, obwohl beide Konsolen technisch den jeweiligen Sonykonsolen überlegen waren, aber gleichzeitig deutlich weniger Hardware verkauft haben.
Die letzten Jahre haben doch eindrucksvoll gezeigt, dass der kommerzielle Erfolg viel eher in innovativen Interface-Lösungen und perfekt darauf zugeschittener Software liegt. Aber genau in dem Punkt hat der PC wegen seiner Plattformoffenheit eklatante Nachteile. Während die Wii innerhalb kurzer Zeit einen bombastischen Erfolg gefeiert hat - auf Basis des derzeit weltweit fortschrittlichsten standardisierten Eingabegerätes eines Videospiele abspielnden Gerätes - ist eine derartige Hardware auf dem PC nahezu gar nicht einführbar, da man keinem PC-Käufer vorschreiben kann, welches Eingabegerät er standardmäßig benutzt, weshalb die Einführung moderner Eingabegeräte an dem PC an sich schon einen Optionalitätscharakter und somit schwindende Erfolgschancen hätte.
Den mit Abstand größten Anteil der Spieler interessieren inzwischen in erster Linie Immersion, Gameplay, Modernität und Intuitivität - und nicht die Optik. Und in den ersten vier Bereichen ist eine Konsole eben mit dem entsprechenden Eingabegerät der Plattform PC der Konzeption wegen von Grund auf überlegen.
Während also der Marktanteil der Konsolen und Konsolensoftware in den meisten Ländern immer weiter wächst und die Software-Top-10 in vielen Ländern meist komplett von Konsolen beherrscht sind (auch im weltgrößten Markt für Video-/Computerspiele - den USA), sinkt der Marktanteil von PC-Software in einem der wenigen PC-Hochburgen (Deutschland) langsam, aber stetig.