Hab den Single Player inzwischen wieder durch, das Leveldesign ist tatsächlich nur auf den ersten Blick bei einigen Leveln zweifelhaft, mir ist im Laufe des Spieles dann wieder aufgefallen, dass man an die Level mit einer ganz anderen Einstellung herangehen muss, als man das von den Shootern der letzten Jahre gewohnt ist. Man muss deutlich systematischer vorgehen und beim Durchschreiten des Levels (wenn man nicht sowieso weiß, was man machen muss) die Umgebung genau ansehen und überblicken.
(Achtung, einige, eigentlich unwesentliche, "Spoiler" im Folgenden)
Zudem sind die Level ganz offensichtlich auf mehrmaliges Durchspielen ausgelegt. Beispiel: Die Mission nach dem Absturz, im Schnee. Die fand ich auf dem N64 bereits recht unübersichtlich, als ich die gestern das erste mal (im Coop) auf der 360 gespielt habe, war ich erstmal etwas orientierungslos, weil ich einfach drauflos marschiert bin und so bspw. erst den Doppelgänger erlegt hatte, bevor ich überhaupt die Kapsel gefunden habe. Zudem habe ich mich dann vor lauter Kapselsuchen im Level verirrt (und in diesen Tunneln, in denen man das Nachtsichtgerät benötigt).
Als ich dann aber hernach in Ruhe nochmal im Singleplayer die Mission gespielt hatte, hab' ich am Anfang erstmal in Ruhe den Präsidententracker angeschaltet, im Startmenü nochmal (wenn man dort einige Bildschirme nach rechts geht) die genauen Missionsinstruktionen gelesen und dann erstmal (da es das erste Missionsziel ist) am Levelbeginn systematisch nach der Kapsel gesucht, diese gefunden. Und dann habe ich mich an die nächsten Missionsziele gemacht. Einfach per Präsidententracker zum ersten Präsidenten gelaufen, diesen exekutiert (man kommt eigentlich automatisch erst zum falschen), dann zum nächsten roten Punkt, dem "echten" Präsidenten, diesen Mitgenommen, seinen Tunnel in die Richtung verlassen, aus der ich nicht gekommen bin und - schwupp - bin ich praktisch mehr oder weniger direkt bei Elvis gelandet.
Wenn man systematisch vorgeht, dann wirkt selbst dieses eigentlich oberflächlich betrachtet unlineare Level linear und als ich dann das Spiel mit dieser Einstellung komplettiert habe, habe ich festgestellt, dass der Fehler weniger im Leveldesign als an der falschen Spieleinstellung liegt. Man darf einen Agentenshooter nicht wie einen Kriegsshooter spielen!
Und gerade, wenn man nacheinander das Spiel auf mehreren Schwierigkeitsgraden spielt (habe jetzt schon wieder diverse Schwierigkeitsgrade alleine und im Coop gespielt), ist es ein unheimlich gutes Gefühl, wenn man die Level nach und nach immer besser versteht, bis man, nach Bewältigen des höchsten Schwierigkeitsgrades wirklich die gesamte Levelmechanik durchschaut. Und dieses sukzessive Durchschauen ist genau das, was einen Agentenshooter wie Perfect Dark so gut und genial macht - das wirkt aber, wenn man jahrelang nur Kriegsshooter gespielt hat - erstmal ungewöhnlich und auf manchen womöglich abstoßend. Man muss sich aber auf dieses Spielprinzip einlassen, es ist keinesfalls schlechter, nur etwas in Vergessenheit geraten - und meiner Meinung nach für mehrmaliges Durchspielen und genaues Erforschen der Level weeeeeeit besser geeignet als heutige Shootermechaniken.