Leider kommen die schicken Reflexionen aktuell mit gewissen Problemen daher, wobei wir deutlich darauf hinweisen müssen, dass es sich bei Battlefield 5 noch um eine frühe Alpha-Version handelt und die Technik nicht final ist. Wenn wir noch einmal auf die oben beschriebenen Fensterspiegelungen zurückkommen, fällt bei genauerer Inspektion ein Detail besonders ins Auge: Die Spiegelungen sind ein wenig grieselig und unsauber, man hat beispielsweise größere Probleme, das Gesicht der eigenen Spielfigur zu erkennen. Hier fehlt es an Auflösung. Viel bedeutender ist jedoch, dass die Raytracing-Reflexionen mit einem ein sehr aggressives Level-of-Detail daherkommen. Geometrie, Levelobjekte, Figuren, all dies wird ausgeblendet, wenn sich das betreffende Element einige virtuelle Meter entfernt befindet. Besonders auffällig ist die Levelgeometrie, im Falle von Rotterdam also vor allem andere Häuser. Befinden sich diese in einem breiten Straßenzug oder auf einem kleineren Platz, werden sie nicht oder nur teilweise in der Spiegelung erfasst, etwas näher liegende Elemente zeigen unter Umständen kräftiges Pop-Up, was bei Kamerabewegungen zusätzlich unschön auffällt. Wir fühlten uns in Anbetracht des LoDs ein wenig an einen virtuellen Rückspiegel in einem Rennspiel erinnert. Das wirklich sehr aggressive Ausblenden von Inhalten zerstört einen Teil der Glaubwürdigkeit der Spiegelungen.
Ebenfalls problematisch ist der offenbar beträchtliche Leistungshunger der schicken Raytracing-Spiegelungen. Anders als in Shadow of the Tomb Raider, wo wir einen Framecounter einblenden konnten, mussten wir uns in Battlefield 5 zur Leistungseinschätzung auf unsere Augen und unser Gefühl verlassen. Ein Blick auf das Dargestellte und ein bestätigender, weiterer Blick ins Optionsmenü wiesen die Auflösung allerdings ebenfalls als Full HD aus, was angesichts heutiger Grafikkarten und insbesondere brandneuer, dicker GPU-Flaggschiffen sehr wenig erscheint. Als API kam zudem Direct X 12 zum Einsatz. Letzteres ließ sich beim ausführlichen Anspielen auch an den immer wiederkehrenden, charakteristischen Stockern und Hängern feststellen - wenn Sie Battlefield 1 oder Star Wars Battlefront 2 einmal selbst unter DX12 ausprobiert haben, wissen Sie, wovon die Rede ist.
Bei einem Multi-Player-Shooter sind solche Stocker extrem unwillkommen und waren während unseres Tests gar mehrfach für unser Ableben verantwortlich. Doch auch die generelle Leistung ließ etwas zu wünschen übrig.
Da wir auf keine Frameanzeige zurückgreifen konnten und DX12 für eine unsaubere Frameverteilung verantwortlich war, was den Performance-Eindruck unter Umständen auch subjektiv verschlechtert, wollen wir uns mit der Einschätzung bezüglich Bildraten nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Doch wir sind uns ziemlich sicher, dass die Bildraten nicht deutlich über 60 und zu Teilen mit einiger Gewissheit unter dieser Marke lagen. Mit den Raytracing-Reflexionen fühlte sich die Alpha von Battlefield 5 trotz High-End-GPU und 1080p deutlich unrunder an als die zuvor getestete Alpha von Battlefield 5 in Full HD mit einer Mittelklasse-Grafikkarte. Das ist in einem Multiplayer-Shooter im Grunde ein No-Go.