Das erinnert mich an eine andere Sache: Alkopops!
Es wurden zwar als Zielgruppe Erwachsene auserkoren, getrunken haben es aber auch Jugendliche. Parallelen zu Ballerspielen werden deutlich, man möchte erwachsener wirken, als man ist. "Kiddie-Spiele" mit Yoshi und Co. sind für Kinder konzipiert, werden aber gern von Erwachsenen gespielt, da diese sich oft nicht unbedigt wohler fühlen, wenn sie sich erwachsener schimpfen lassen dürfen. Somit entsteht gerade in der Gruppe der 12-18 jährigen ein Gefühl, dass Nintendo eine Kiddie-Konsole darstellt. Und man braucht nur mal hier im Forum eine Umfrage starten, wie der Altersdurchschnitt ist.
Allerdings: Was ist daran so schlimm, wenn Nintendo "Kiddie-Spiele" anbietet? Machen doch Spaß, verkaufen sich gut und stellen eine Zielgruppe dar, die die Konkurrenz nur nebenbei "betreut"...
Wer nur ein Problem mit dem Image hat, der sollte sich mal überlegen, ob nicht der Spielspaß darüber entscheidet, was man über solche Spiele denken sollte.
Kann ganz aus meinen persönlichen Erfahrungen sprechen, mit 12-14 habe ich nur Wolfenstein, Doom oder Mortal Kombat spielen wollen, weils erwachsener war (heute: "cooler"
). Allerdings habe ich auch gern Yoshi's Island oder Mario Kart gespielt, nur wirkte ich damit nicht wirklich "erwachsen". Mir ging es also weniger um die Thematik als um die Spiele an sich, nur wollen das viele nicht zugeben, weil es eine "Schwäche" suggeriert, wenn man in dem Alter über Yoshi's Island redet und nicht über den Endgeger in Doom. Schaut euch nur mal die konkret-krassen Jugendlichen an, die in "COOLNESS" nur so zu schwimmen scheinen, sind das Vorbilder? Eigentlich nicht, aber sie beeindrucken gerade selbstwußtschwache Leute und vermitteln einem "Stärke", wie cool und läßig sie doch das Leben meistern.
Es gibt gute "Erwachsenenspiele" und gute "Kiddie-Spiele", damit wird aber nur die beworbene Zielgruppe gemeint, nicht die, die die Spiele tatsächlich auch spielt.
Wenn 13-jährige meinen, sie wären cooler, wenn sie Manhunt spielen würden, dann a) hat der Jugendschutz versagt (das macht er sowieso ständig
), b) haben die Eltern versagt und c) ist es der natürliche Trieb pubertierender, in der Regel männlicher Personen, "Gefahren" zu suchen und "Verbotenes" auszuprobieren. Hat man sich satt gesehen, können einem die Spiele, falls sie technisch und spielerisch überzeugen, immer noch Spaß machen, aber man muss nicht ständig solche Spiele spielen und achtet weniger auf den Gore-Faktor als eher auf die spielerischen Inhalte.
Aber warum sollte mich das stören, wenn Jugendliche und auch Erwachsene meinen, man würde dadurch "Kiddie-Spiele" spiele??? Die Spiele werden dadurch nicht schlechter, ich fühle mich jünger, die Jugendlichen dürfen weder in Filme "ab 18" noch Auto fahren ("HAHA
") und die Erwachsenen, die so denken, haben sowieso keine Ahnung, wenn sie was von Kiddie-Games erzählen. Klar: Es sieht vllt so aus... Also kindlich. Aber stört mich das? Wird damit mein Selbstbewußtsein angekratzt?
Nicht wirklich, denn ich lasse mir den Spaß nicht entgehen, kann trotzdem bei GTA und Doom³ mitreden, weil ich mir auch das nicht entgehen lasse! Selbst schuld, sage ich da nur! Wenn jemand natürlich sagt, dass er solche Spiele nicht spielt, weil sie ihm keinen Spaß machen (egal ob nun Kiddie- oder Erwachsenen-Game), dann ist das natürlich sein gutes Recht, das jeder hat und das sollte man respektieren. Denkt beim zocken lieber an euch selbst, als an andere, was die über euch denken. Wenns einen so arg stört, was falsches gesagt wird, dann wünsche ich mir einen ähnliches Enthusiasmus an Richtigstellung in Politik und Wirtschaft... Schließlich gehts hier nur um den Zeitvertreib und nicht um Grundfragen des Lebens.