PS4/XOne/Switch/PC Mortal Kombat 11

Die Switch-Versiuon hat ein Update bekommen:

Ich werde mal nachher reinschauen, den grottenhässlichen / bzw. nicht vorhandenen, Krypt-Hintergrund scheinen sie laut Changelog aber nicht behoben zu haben.
 
Shang Tsung spielt sich richtig cool.
Was aber total ärgerlich ist das es aktuell kein Ranglisten Loadout mit den Ninjas gibt.
Das ist sehr schade wie ich finde.
Hab aber online schon gelesen das sich viele darüber beschweren.
Vielleicht wird das ja noch geändert.
 
Mortal Kombat 11 Review (Switch-Version)

Metzger und Biologie-Studenten werden sich besonders über die Ankündigung des neuesten „Kampf der Sterblichen“ gefreut haben. Wo kriegt man schließlich sonst eine solche Fülle an Gedärmen präsentiert, ohne dass man sich selbst mit dem roten Lebenssaft besudelt? Jener Lebenssaft fließt auch im elften MK-Hauptteil in derart rauen Massen, dass man sich beinahe in einem Blut-Monsun fühlt. Falls nun jemand ein gewisses Tokyo-Hotel-Lied im Kopf hat, sorry, in Mortal Kombat wird zwar brutal gefoltert, eine solch unmenschliche musikalische Folter wollte ich den Lesern aber doch nicht zumuten. MK 11 fällt wohl in die Kategorie, in welche skeptische Gamer im Vorfeld murmelten „det geht doch eh nicht uff den klenen Nintendo-Toaster zu portieren“ und anschließend fast an ihrer Blutwurst (falls Metzger) beziehungsweise (Frosch) falls Biologie-Student erstickt wären. Gut, der Toaster bekam schließlich die passende Game Card – aber taugt das Körper-Puzzle auch auf dem Hybrid?

Der blaue und der gelbe Schorsch

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Hach, der schreibwütige Zelda-Schwärmer erinnert sich an seine erste Erfahrung mit Mortal Kombat zurück, als wäre es gestern gewesen – dabei sind es satte satte 23 Jahre. Auf einem 166 MHz starken Aptiva (nein, ist kein Hustensaft, sondern ein oller IBM-PC) wurde der erste Serienteil anno 1996 im zarten Alter von 15 Jahren gesuchtet. Gut, eigentlich wäre die blutige Klopperei für einen solchen Teenager nix gewesen, dank eines Onkels, dem das Wurst war und Eltern, die davon nichts wussten, war das aber kein Problem. Da waren sie also – der blaue Schorsch (Sub-Zero), der gelbe Schorsch (Scorpion) die Tante im grünen Schlafanzug (Sonya Blade) und der Strohhut-Schorsch (mit weißem Schlafanzug). Außerdem auswählbar: die metallene Hackfresse (Kano), der China-Fritze, der klang, als würde man auf eine Quietscheente latschen (Liu-Kang) und die Mischung aus Heino und Jean-Claude van Damme (Johnny Cage).

In den 90ern wurde der Begriff „Finish Him“ durch die Prügelorgie von Midway (nun Netherrealm) geprägt, heutzutage denkt so manch anderer bei dieser Aussage wohl an diverse andere Orgien in filmischen Kulturgütern der erotischen Art. Gut, genug um die heiße Magensäure aus Reptiles Wampe geredet, all die genannten Figuren sind auch bei MK 11 am Start. Zusätzlich gibt es noch 18 andere Recken / böse Buben, womit wir auf eine Anzahl von 25 kommen. Wer brav vorbestellt hat, der hat Shao Kahn gratis abgestaubt und somit einen Kämpfer mehr, ansonsten muss man ihn sich kaufen. Auf der Switch gibt es in Kampf der Sterblichen 11 keine Beschneidung der Inhalte, alles ist mit der Fassung für PlayStation 4, Xbox One und PC identisch. Rein optisch ist das eine etwas andere Geschichte, die Entwickler haben dem blauen / gelben Schorsch nebst den anderen Figuren einige Pixel aus dem Charaktermodell geprügelt.

Kampf mit Krampf?

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Das Wichtigste bei einem Fighting Game (an diverse Kollegen da draußen: nein, es ist KEIN Beat 'em up) ist die Steuerung. Klar, prinzipiell lässt sich MK 11 auch mit Joy-Cons zocken, der Einsatz des Pro-Controllers ist aber definitiv empfehlenswert. Genre-typisch wird der Analog-Stick auf eine Achterbahnfahrt geführt, die bei längeren Spiel-Sessions bei kleinen Drückern zu schmerzenden Händen führen kann. Bei einer Zugfahrt oder sonstigen kürzeren Aktivitäten macht sich der elfte Mortal-Kombat-Teil aber auch mobil gut. Das Spiel zeigt sich generell so oder so recht pingelig bei der Ausführung von Spezialattacken. „Ey, isch hab doch de Speer geworfe, du dabbisch Switch!“, ging es dem Autor dieses Textes des Öfteren durch den Schädel. Höchstwahrscheinlich hängt das Misslingen der Moves aber an der Kompetenz des jeweiligen Spielers. MK11 ist eine Domina, welche die Lern-Peitsche auspackt und erst Ruhe gibt, wenn die Attacken gemeistert sind oder der Spieler frustriert das Safe-Wort schreit.

Im Allgemeinen ist die Steuerung auf der Switch gelungen, zumal sich die einzelnen Aktionen auf beliebige Knöpfe legen lassen. Mittels Feintuning der Gattung Eingabe-Reaktionszeit, Release-Check und Co. kann der Gamer die Bedienung an das eigene Können / Unvermögen anpassen. Gibt es dennoch ein Problem, sitzt dieses vermutlich vor dem Bildschirm und muss sich noch ein paar Mal von der Spiel-Domina auspeitschen lassen.

An der Linie

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Bei Mortal Kombat 11 muss die Konsole bestenfalls immer an der Linie (on the Line / Online, hö hö) sein. Klar, man kann sich auch abseits des Internets die Kauleiste durch den Dickdarm hämmern lassen, aber dann eben ohne Belohnungen. In den Kämpfen und in dem Lootboxen- äh Abenteuermodus Krypta gibt es Gold, Seelen, Herzen und Zeitkristalle. Aber mal ganz ehrlich: hatten die ersten Mortal Kombat solch einen Mumpitz? Nein. Haben sie dennoch Spaß gemacht? Aber sicher! Der Online-Zwang ist also nur wichtig, wenn man seine Kämpfer wie Barbie-Püppchen einkleiden möchte oder Wert auf alternative Finishing-Moves sowie Intros legt.

Oder man mag MK 11 ernsthaft kompetitiv bestreiten, mit Ranglisten, Türmen der Zeit etc. Da ist ein Online-Zwang in der Tat sinnvoll. Man kann sich übrigens nicht nur persönlich die Denkmurmel aus dem Popelloch dreschen lassen, sondern eigene KI-Wettstreiter gegen andere in den Ring schicken. Abseits der Linie (off the Line / offline) macht der Titel aber besonders Spaß. Sich zu zweit abends bei einem Bierchen (an die Minderjährigen: alternativ Cola) gepflegt virtuell die Fresse zu polieren, ist schlicht herrlich. Den Storymodus kann man leider nicht zu zweit bestreiten, aber den Controller hin- und herreichen tut es zur Not auch.
 
Wie schaut´s denn aus?

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Das Entwicklerteam Shiver Studios zeichnet sich für die Switch-Portierung von MK 11 verantwortlich. Ihnen erging es wohl so wie Panic Button, sie brauchten ein wenig Anlauf, um mit der Plattform warm zu werden. So sahen beispielsweise Doom und Wolfenstein II nach der Veröffentlichung auf Nintendos System eher mittelprächtig aus, wurden durch ein Update aber sichtlich aufgewertet. Wer das Netherrealm-Werk ohne ein Update aufzuspielen startet, wird zunächst enttäuscht sein. Pixelmatsch hier und dort, sowohl am TV als auch im Handheld-Betrieb.

Seit der erwähnten Aktualisierung ähnelt das Gezeigte mehr einer niedrigen Grafikeinstellung am heimischen PC als einer sehr niedrigen. Ein generell schärferes Bild nebst hinzugefügten Effekten wie Blut an den Klamotten der Schorschs und Schorschinnen hievt die Switch-Version auf ein merklich besseres Niveau. Ist wenig Action auf dem Screen, entspricht die Optik sogar eher einer mittleren PC-Grafik. Allerdings mit niedrigerer Auflösung und fehlenden Shader-Effekten. Klasse ist aber, dass im Kampf fast immer 60 FPS erreicht werden. Seit dem jüngsten Update gibt es aber einen kleinen Wermutstropfen: sobald der Kontrahent besiegt umkippt, ruckelt es kurz. Dieser Umstand lässt sich aber sicherlich mit einer weiteren Aktualisierung beheben.

Birnen-Matsch mit Hollywood-Touch

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MK 11 hat einen Story-Modus – aber braucht es diesen überhaupt und was wird da erzählt? Sieht man in Zeitlupe einen Backenzahn über den Bildschirm flattern, der sich mit tränenden Augen von seinem gemütlichen Zahnfleisch-Sofa verabschiedet? Oder freut sich ein aus dem Schädel quirlendes Auge darüber, dass es losgelöst von seinem Besitzer selbst die Welt erkunden kann? Etwas tiefgründiger ist die Story von Mortal Kombat dann doch. Allzu viel soll an dieser Stelle nicht verraten werden, aber die Geschichte dreht sich um die weniger gut gelaunte Göttin Kronika. Diese findet es nicht allzu prickelnd, dass der Donnergott Raiden ihrem Sohn Shinnok die Murmel von der Schulter säbelte.

Präsentiert wird der Storymodus durch eine Vielzahl von Filmschnipseln, die sich, zumindest auf der Switch, in vorgerenderter In-Game-Grafik präsentieren. Das Geschehen wird imposant und teils dramatisch in Szene gesetzt. Manche Situationen wirken aber unfreiwillig komisch. So soll beispielsweise gleich am Anfang Cassie Cage ihre Mutter Sonya Blade verkloppen, um sich vor ihrem Soldaten-Trupp als würdig zu erweisen. Das alleine ist ja nicht undenkbar, dass sich Mutter und Tochter während dem Kampf aber aufspießen, tödliche Schüsse verpassen und fast alle Knochen brechen, zeugt von einem starken Familienkonflikt.

Gameplay-Eindrücke

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Auf der Nintendoschen Konsole dieses Redakteurs wird MK 11 als eines der meistgespielten Titel gelistet. Bislang sind 35 Stunden auf dem Spielzeit-Tacho vermerkt. Besonders viel Zeit verschluckt in der Regel die Krypta. Stellenweise wirkt dieser Modus wie ein eigenes, kleines Action-Adventure, größtenteils erinnert es aber an Spielshows wie der Preis ist heiß. Fehlt nur noch Harry Wijnvoord – aber vielleicht kommt der noch als DLC-Kämpfer inklusive Gouda-Fatality. Apropos Fatality – diese sind häufig kreativ und noch dazu äußerst detailliert in Szene gesetzt. Deshalb ein kleiner Appell innerhalb dieser ansonsten recht lockeren Rezension: Mortal Kombat 11 ist NICHT für Minderjährige geeignet.

Abseits des Öffnens der unzähligen Truhen mit Währung, die man in den Kämpfen erhält, hat die Krypta ein paar nette historische Erklärungen und Anspielungen an Geschehnisse der Spielwelt parat. Ein paar kleinere Rätsel gibt es ebenfalls und zumindest einen NPC. Kollector, einer der neuen Recken dieses Teils, gammelt in Goros Gemäuern herum und tauscht Items gegen andere. Oder ist es etwa doch Harry Wijnvoord in Verkleidung? Schade ist die eher mäßige Performance innerhalb der Krypta – und das trotz drastisch reduzierter Grafik. Sogar der Hintergrund wurde entfernt. Nein, Shiver Studios, das könnt ihr besser.

Die gewohnten Türme, in denen man nach und nach diversen Gegnern entgegentritt, machen Laune, vor allem der Endlos-Modus, der einen stets zur Rekordjagd auffordert. Event-basierte Türme der Zeit locken hingegen mit zeitlich begrenzten, besonderen Belohnungen. Für Abwechslung ist bei Mortal Kombat 11 also gesorgt.

Fazit zu Mortal Kombat 11 (Switch-Version)

„Nur noch ein Kampf“, das ist der Satz, der einem bei diesem Spiel wohl am öftesten durch den Kopf geht. Aber Kleinvieh macht auch Mist und so wird aus der geplanten Viertelstunde eine mehrere Stunden andauernde Session. MK 11 macht schnell süchtig, vor allem wegen seines flotten und einfachen Einstiegs. Dazu kommen noch vorbildlich kurze Ladezeiten. Wer ein spaßiges Spiel für zwischendurch sucht, muss Acht geben, dass es auch bei diesem zwischendurch bleibt. Ansonsten lädt MK 11 zu spannenden Face-to-Face-Prügeleien in den eigenen vier Wänden ein. Die Grafik geht mittlerweile gemessen an den Möglichkeiten der Switch abseits der Krypta in Ordnung. Mit besserer Performance in zuvor genanntem Modus und gelockertem Online-Zwang würde das Game noch mehr rocken. Doch auch so lässt sich sagen, dass es sich bei Mortal Kombat 11 um eine gute Portierung und um ein sehr gutes Spiel handelt. Nichts für schwache Nerven.
 
Wieder unterhaltsam geschrieben und vermittelt einen guten ersten Eindruck.

Allerdings hast du etwas das Kerngameplay im Test vernachlässigt bzw. nur oberflächlich beschrieben. So etwas wie Abwechslungsreichtum der Kämpferriege und Balancing der Kämpfer sollte bei einem Kampfspiel schon angesprochen werden.
 
Hallo Heaven-Schorsch und hallo New-Schorsch,


vielen Dank für euer Zurückfüttern und das Lesen meines Beitrags.

@Heavenraiser , freut mich, dass du unterhalten wurdest, meine größte Ambition bei den Tests ist auch die Leute zu entertainen. Und du hast recht: das Kerngameplay habe ich etwas vernachlässigt. Eventuell ergänze ich nächste Woche noch ein paar Abschnitte.

@New Wow - seit 2012 hier dabei und immer noch neu? Ich bin erst seit 2017 hier, wann gehöre ich dann wohl erst zu den alten Hasen? Schön, dass du mich gerne liest. Du bist mir auch bislang positiv in den Konversationen aufgefallen. ?
 
  • Lob
Reaktionen: New
Und heute endet die erste Season der Kombat League, ich hab’s leider nur bis Grand Master geschafft, war einmal zur Hälfte hoch bis zu Demi God, naja vielleicht nächste Season.

Nun wird’s dann auch mal Zeit für neue Infos zum DLC.
Nightwolf und Sindel müssen her, vielleicht auch neue Maps und die Krypt vielleicht erweitern?!

Sie sagten sie wollen diesen Teil mehr unterstützten als alles anders zuvor, nur geht das für meinen Geschmack etwas zu langsam.
 
Nun wird’s dann auch mal Zeit für neue Infos zum DLC.
Nightwolf und Sindel müssen her, vielleicht auch neue Maps und die Krypt vielleicht erweitern?!

Sie sagten sie wollen diesen Teil mehr unterstützten als alles anders zuvor, nur geht das für meinen Geschmack etwas zu langsam.

Nach den kranken Crunch Zeiten die Netherrealm kurz vor Release auf seinen Mitarbeitern abgeladen hat, finde ich persönlich nachvollziehbar, dass man wieder normale Arbeitszeiten einhält.

Das Internet war ja voll mit negativ Meldungen, wie schlecht es den Entwicklern zum Teil ging und was für Arbeitsstunden sich da angehäuft haben. Bevor da ein so großes Ding wie aus "Wives against Rockstar Gamestudios" drauss wurde, hat man die richtigen und wichtigen Schritte getan. Wenn ich dafür einbischen länger warten muss, aber dafür einen zufriedenen und gesunden Derek Kirtzic habe, dann ist es mir das Wert.
 
Nach den kranken Crunch Zeiten die Netherrealm kurz vor Release auf seinen Mitarbeitern abgeladen hat, finde ich persönlich nachvollziehbar, dass man wieder normale Arbeitszeiten einhält.

Das Internet war ja voll mit negativ Meldungen, wie schlecht es den Entwicklern zum Teil ging und was für Arbeitsstunden sich da angehäuft haben. Bevor da ein so großes Ding wie aus "Wives against Rockstar Gamestudios" drauss wurde, hat man die richtigen und wichtigen Schritte getan. Wenn ich dafür einbischen länger warten muss, aber dafür einen zufriedenen und gesunden Derek Kirtzic habe, dann ist es mir das Wert.

Ja das stimmt natürlich schon, umso besser die Bedingungen sind umso mehr liebe wird ins Spiel übertragen.
Wünsche niemanden solche “crunch” Arbeitsbedingungen.
 
Nice. Bin auf das Moveset im Einsatz gespannt. Der Win Sequenz und der nun gezeigte Fatality sind auch sehr cool.
 
Mir gefällt das neue Design von Nighthawk leider nicht besonders. Sein Moveset sieht hingegen sehr gut aus. Ich freue mich schon am 13. Mal reinzuschauen.

In der Zeit in der selbst Mortal Kombat noch nicht raus war, stapelten sich die Gerüchte um die DLC Charaktere an die Decke. Dabei ging es nicht um, welche - da diese sehr schnell bekannt waren, sobald jemand die Switch-Version gemined hat, sondern in welcher Form sie auftreten würden. Eines der Gerüchte um Nighthawk besagte, dass er als Frau in dem Spiel erscheinen werde, weil sein Name bloss ein Mantel ist, der immer weiter vergeben wird.

Die Idee fand ich richtig klasse und einen weiblichen Nighthawk, hätte ich mir wirklich gewünscht. Ein weißes Wolfsfell als Kapuze und für den Oberkörper wäre als default fantastisch gewesen. Hach, was hätte sein können.
 
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