Elden ring hat sicher weit mehr Abwechslung bei den Gegnertypen und erschlägt den Spieler nahezu mit immer neuen Gebieten und Quests, aber es hat bei andern Dingen so gravierende Baustellen, dass ich - müsste ich ein fazit abgeben nach 74 Stunden Spielzeit - es nicht zwangsläufig vor BotW sehen würde.
die Game Engine ist veraltet, was sich vor allem in der Kollisionsabfrage bemerkbar macht, wo Gegner durch die Mauer schlagen und schiessen können. In den Castle stages muss man oft über Abgründe oder irgendwo runter springen, was mit den behinderten Moves der Spielfigur schnell fitzelig werden kann.
und so paradox es klingen mag, ist gerade die inflationäre Überfrachtung in Elden ring mit einem Boss an jeder Ecke und immer neuen Ruinen, Schlössern und Katakomben für mich nicht nur eine Stärke sondern wird mit der Zeit auch ziemlich trivial. Ohne Abwechslung zum steten Schlachtengetümmel mit seinen Toden en masse in dieser toten, düsteren Welt, wo die Handvoll humanoider NPCs deplaziert wirken und ihre Existenz im Zwischenland auch nie irgendwie in einen Storykontext gesetzt wird, bin ich nach langstündiger Begeisterung mittlerweile in einem ziemlichen Motivationsloch.
Der Euphorie über einen nach intensivem Fight zu pferd endlich gelegtem Drachen folgt allzu oft ein Gefühl der Monotonie, wenn ich mich zum wiederholten Mal in einer verwinkelten Riesenburg zurechtfinden muss oder zum x-ten unfair abnipple, weil der Gegner zehnmal schneller ist und mich noch zu Brei haut, während ich bewegungsunfähig 5 Sekunden am Boden lieg.
das Gefühl der Kontrolle wie in einem guten Metroidvania, wo ich nach dem Ableben ganz genau weiß, dass es an mir lag und ich beim nächsten Versuch eine Spur schlauer und besser bin, hab ich hier nur sehr beschränkt.