Du versuchst zwat die richtigen Steine zusammenzusetzen, nutzt jedoch die falschen Steine.
Marios Spiele sind durchaus vom Genrr abhängig oder wieso ist ein Mario Golf so wenig erfolgreicher? Laut dir ist es Mario und zieht bei jung und alt und verkauft sich daher wie sonstwas. Das ist jedoch nicht der Fall. Du wirst auch kein anderes Jump'n'Run finden, welches ranreichen wird an Mario. Die Gründe dafür sind vielschichtiger als „ist eben Mario“
Doch ist es. Natürlich ist der Erfolg und damit auch das Risiko von Mario Games auch von den Genres abhängig. Darum ist ein individueller Vergleich ja auch wichtig. Aber halt auch nicht nur. Gemessen an den Genre Vertretern hat sich auch Mario Golf sehr gut verkauft. Man könnte den Vergleich jetzt auch mit Mario Golf machen, da aber explizit der AAA Sektor angesprochen wurde, würde ich Odyssey bevorzugen. Jedoch:
Genre: wäre Mario in einem beliebteren Genre, dann würde es entsprechend öfters verkauft werden. Ganz einfach weil gewisse Genre das Risiko stark eingrenzen können. Das greift auf das Action Adventure für Solospieler extrem zu und letztlich ist bspw. TLOU, GoW, Uncharted und Co. genau dort. Nur mit unterschiedlichen Subgenres bzw. Themen. Warum tut Sony das? Genau, um Risiken zu vermeiden. Deshalb sind Returnal und Dreams auch kleiner gehalten. Dort lässt sich aufgrund des Genres absehen das nicht viel zu holen ist. Darüber kann auch die tolle Technik nicht hinwegtäuschen. Hier lässt sich also bereits viel vermeiden von Risiken feststellen.
Schon allein dass Mario in sämtlichen und unterschiedlichen Genres dabei sein muss, minimiert das Risiko. Warum? Weil es ein absolut bekanntes Gesicht ist. Dass man mit einem bestimmten Genre eine größere Klientel ansprechen kann, als bei anderen ist richtig. Bei Mario spielt das aber eine untergeordnete Rolle. Sony beispielsweise bringt im AAA Sektor auch oft neue IP‘s und beruft sich nicht auf bekannte Gesichter. Warum? Weil kein Sony Charakter derartige Zugkraft hat wie z.B. Mario.
Budget: Brauchen wir nicht drüber reden. Das Budget zeigt letztlich die Risikobereitschaft auf und nicht das Risiko selbst.
Der Grundtenor war „dass Sony keine Risiken eingeht“ - darunter verstehe ich Risikobereitschaft. Für eine umfassende Risikoabschätzung ist auch das Budget von Relevanz. Je länger ein Titel in Entwicklung ist und desto mehr Geld reingepumpt wird, desto höher wird das Risiko.
Finanzielle Zugkraft: wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Ganz wichtiger Bestandteil ist dabei? Genau, das Genre und Zielgruppe. Für ein TLOU wirst du eher weniger unter 12 jährige und über 60 jährige gewinnen. Ist das denn überhaupt Sonys Zielgruppe? Nein, da Sony primär ein bestimmtes Klientel ansprechen will. Hat natürlich den Vorteil für Sony das Risiko somit erneut eingrenzen kann. Man entwickelt von vornherein gar nicht erst für Leute, die man evtl. nicht erreicht. Viele Altersgruppen ansprechen zu wollen birgt immer das Risiko das man gewisse Altersgruppen nicht erreicht. Daher auch der Fokus von Sega und Sony damals auf „cool“ und Nintendo wäre für „Kinder“.
Auch das ist bei Mario nicht wirklich ausschlaggebend. Wie du sagst wird das von mehreren Faktoren beeinflusst und da überwiegt wieder mal der Bekanntheitsgrad.
Userbase + Zielgruppe/ Da meinen wir wohl unterschiedliches. Ich red von Zielgruppen. Du von Verkauf der Hardware. Deshalb erübrigt sich der letzte Punkt auch.
Nein erübrigt sich nicht, da die vorhandene Userbase ein Teil zur Ermittlung der Risikobereitschaft ist. Wenn Sony TLOU2 2015 rausgehauen hätte, wäre die vorhandene Userbase nicht so groß gewesen. Bei Mario wiegt das natürlich noch mehr, da es mehr auf den Mainstream ausgerichtet ist. Darum wäre das auch der einzige Punkt, den ich Odyssey zugestehen würde, da es 6 Monate nach Launch released wurde. Obwohl die Zahlen ja zeigen, dass bspw. Odyssey ein Longseller ist, somit minimiert sich auch hier das Risiko. Sonys Spiele müssen 6 Monate mach Release im Preis droppen um nur annähernd in diese Region zu kommen.
An sich kann man also feststellen das wenn man Sony eine Risikobereitschaft andichten möchte, soch Dreams dazu am ehesten eignet. Dies jedoch nicht bedeutet das man ein ernsthaftes Risiko eingeht.
Wie mein Vergleich zeigt, ist es sinnvoll einzelne Games miteinander zu vergleichen, da die Einflussfaktoren bei diversen IP‘s und Games unterschiedlich groß sind. Man kann natürlich auch Dreams heranziehen, aber das fällt halt nicht in den AAA Bereich, genausowenig wie Mario Golf.
Man kann jetzt definieren was „ernsthaftes Risiko“ genau bedeutet - um aber auf die Ausgangsaussage zurück zu kommen:
Der Vergleich zeigt zumindest, dass Sony mit einer AAA Produktion wie TLOU2 mehr Risiko eingeht als Nintendo mit Mario Odyssey. Würde man TLOU2 beispielsweise mit GOT ersetzen, wäre die Risikobereitschaft noch höher und natürlich auch das tatsächliche Risiko. Darum ist ein individueller Vergleich wichtig und daran ändert auch dein krampfhaftes Festhalten am Genre nix.
Also: Ich bin der Meinung, dass Sony in Zeiten wie diesen sehr wohl Risiken eingeht mit deren AAA Produktion, obwohl man oft die gleiche Klientel bedient. Da es halt nicht der einzige Faktor ist. Es gibt sicherlich Publisher die höhere Risiken eingehen, aber die haben wie bereits erwähnt auch meistens eigene MP Spiele, Longseller, Remakes oder andere lukrative Einnahmequellen im Hintergrund. Bei Sony ist sind es eben Multigames, PS Plus, höhere Preise für Inhouse Titel und überteuertes Zubehör.