Wie erwartet: der übliche Bullshit.
Setzt du Transsexuelle jetzt mit klar terminierten historischen Ereignissen gleich?
Jedes Thema ist klar terminiert in der Geschichte. Eine Geschlechtsangleichung sogar genauso genau wie die Mondlandung. Oder der erste Astronaut.
Homosexualität und Transsexualität ist kein Erfindung des 21. Jahrhunderts, auch wenn manche Konservative das gerne glauben mögen.
Das ist richtig, es wurde aber erst im 20. Jahrhundert thematisiert. Davor wurde es unterdrückt und wäre dadurch in einem Game, das in dieser Zeit spielt, zwangsläufig nicht sichtbar. Wir können uns nun darüber unterhalten, ob es Transcharaktere geben sollte, die einfach nicht als solche wahrgenommen werden. Das wäre dann tatsächlich authentisch und natürlich. Nur ist es schwierig etwas darzustellen ohne es... darzustellen. Und wenn das deine Vorstellung von Repräsentation ist, muss sich nichts ändern, weil die Repräsentation womöglich längst gegeben ist. Ich nehme mal an, es ist bei diversen NPC's in Games nicht konkret ausgeschlossen, dass es sich um Transcharaktere handelt.
Problem gelöst.
Jetzt die Lore vorzuschieben, um transsexuelle Charaktere doof finden zu dürfen, ist sowieso albern. Eine Lore ist ein reines Gedankenkonstrukt und kann jederzeit entwickelt und verändert werden. Das gilt auch für Naru, der dieses äußerst formalistische Argument schon als erstes gebracht hat. Aber ich merke schon. Hier hat niemand ein Problem mit transsexuellen Charakteren. Man findet nur ganz viele Gründe, warum das in diesem, einen Fall nun wirklich nicht geht.
Die Lore schreibt das nicht vor. Die Geschichte schreibt es vor. Wenn die Lore zudem an die Geschichte angelehnt ist, wird es auch für das Fantasy-Werk signifikant. Und ich erwarte, dass man in einem solchen Fall Authentizität höher Gewichtet als erzwungene Diversität. Denn - und hier gibt es keine zwei Meinungen - wenn etwas von Natur aus
nicht Teil eines Games sein kann, es aber
trotzdem Teil eines Games
ist, dann ist es erzwungen. Das muss nicht zwangsläufig negativ sein und kann gar als Stilmittel verwendet werden. Hier wäre es beispielsweise ein Stilmittel, um sich politisch zu positionieren. Und das ist bei einem Unterhaltugnsmedium der dümmste aller Gründe, zu einem solchen Stilmittel zu greifen.
Aber ja, mir ist durchaus bewusst, dass du weiterhin der Ansicht bist, dass Authentizität egal ist, solange es politisch gut ist. Diese Ansicht teilt aber hoffentlich bis ans Ende aller Tage nur eine Minderheit. Und ich hoffe schwer, bei Hogwarts Legacy beschränkt man sich auf den Editor, der in dieser Form bereits einige Probleme in Bezug auf die Authentizität offenbart. Alles darüber hinaus wäre für mich tatsächlich ein Grund, auf das Game zu verzichten. Denn alles darüber hinaus wäre nichts anderes mehr als politische Propaganda auf Kosten der Authentizität und damit der Qualität des Produkts. Und das unterstütze ich prinzipiell nicht.