Kein Fan der neuen Ausrichtung von ‚God of War‘?
Der Vorgänger zählt zweifelsohne zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Dies liegt daran, dass die Story zwar einfach gehalten ist, aber die Charakterentwicklung einfach unglaublich gut umgesetzt wurde. Die Reise von Kratos und Atreus, um die Asche der Mutter vom höchsten Berg zu verstreuen, ist ein wunderschönes Abenteuer für sich. Beide Charaktere wachsen während der Reise, lernen sich besser kennen und voneinander – einfach schön.
Mit dem Nachfolger habe ich jedoch einige Probleme. Es gibt zu viele Handlungsstränge, von denen einige unzureichend abgeschlossen werden, und es werden zu viele neue Figuren eingeführt. Obwohl das Spiel versucht, die Frage aus dem Vorgänger in den Fokus zu rücken – nämlich, was es mit der Prophezeiung auf sich hat –, bleibt auch dieser Aspekt unbefriedigend.
Aus einer Reise zur Trauerverarbeitung wird im Nachfolger ein Spiel, das zu viel auf einmal möchte. Jötunnheim erzählt die Geschichte von Angrobda und der beginnenden Freundschaft mit Atreus sowie das Fortleben der Riesen in Kugeln (wtf). Parallel dazu begibt sich Atreus mit Thrud, der Tochter von Thor, auf Abenteuer und hat die zusätzliche Aufgabe, Maskenteile zu finden. Auch das Verhalten gegenüber Sindri, das zunächst unverständlich erscheint, obwohl es später seine Wandlung plausibel macht, empfinde ich als schlecht geschrieben und vollkommen unnötig.
Es hat mich ebenfalls gestört, dass Freya nach den Ereignissen zu einer Verbündeten wird. Hier hätte ich mir mehr Mut zu Konsequenzen gewünscht. Abgesehen vom ersten Auftritt von Thor kann ich dem Spiel nichts abgewinnen.
Die Technik, Musik und Animationen sind zweifellos erstklassig, aber für mich leidet die Geschichte unter massiven Schwächen.