Weil wohl genug Spieler (wie viele genau, wäre an dieser Stelle wirklich interessant) damit Probleme hatten und zuerst (!) nicht damit zurecht kamen,
Das ist ja aber eine reine Interpretation deinerseits. Genau so was müsste sich das Team ja angesehen haben, sonst rennen sie jeder Anforderung hinterher. Wenn sie wirklich überzeugt gewesen wären, dass die Funktionalität so einwandfrei ist - oder anders: Sie selbst trotzdem zufrieden (man muss nicht immer der Meinung der Spieler sein) -, dann hätte man das so nicht implementieren müssen. Du tust so, als wäre es Zwang. Das sind aber Kosten und Ressourcen, die so eine Funktionalität mitbringt.
Das bedeutet jedoch nicht direkt, dass das Kampfsystem in Gänze und per se scheiße ist.
Das habe ich auch nicht gesagt. Mit "in dem Sinne" war die Lock-On-Funktion gemeint.
Es kann halt passieren, dass die Masse nicht mit der bewussten Entscheidung der Entwickler übereinstimmt, jedoch andere Spieler, subjektiv gesehen, wesentlich besser damit zurechtkommen und in diesem Beispiel das Kampfsystem ohne direkten Lock-On begrüßt haben.
Kann sein, aber die Entwickler selbst haben es ja offenbar dann auch nicht mehr so gesehen und waren der Meinung dieser Spieler. Wie gesagt, ist man von etwas überzeugt, dann implementiert man das nicht einfach so.
Warum behauptest Du dann, dass sie es nicht wussten?
Das war nur die Äußerung gegenübergestellt, da diese gefallen ist. "Sie ja wussten, was sie tun", weil ja das Lock-On-System nicht existiert. Das Lock-On-System existiert aber, demnach ist die logische Konsequenz: "Sie wussten nicht, was sie tun."
In Wahrheit - und das habe ich später beschrieben - weiß ein Game Designer natürlich zu jedem Zeitpunkt, was sie tun. Jedes Gameplay-Element ist bewusst so gewählt. Ob der Spieler das gut findet oder nicht, ist nochmal ein anderes Thema.
Was ist denn daran falsch?
Ghost of Tsushima hat eine Lock-On-Funktion. Die Aussage "es hat keine Lock-On-Funktion" ist falsch.
Wenn also der erste Satz des Absatzes falsch ist und der Rest auf diesen fußt, ergibt die Argumentation keinen Sinn mehr - so wie in diesem Fall. Sicherheitshalber erklärt:
"Sie wissen, was sie tun" scheint so gemeint zu sein, dass sie halt bewusst diese Entscheidung getroffen haben (das sollte stets klar sein in der Videospieleentwicklung und ist kein Argument), da sie sie Kompetenzen haben. Nun wird Zweiteres aber ein Problem, wenngleich ich nicht die Kompetenzen abstreiten. Aber die Implementation war offenbar so schlecht, dass es offensichtlich ein großer Spielerwunsch (deine Worte) gewesen war, eine Lock-On-Funktion einzubauen. Dementsprechend - bezogen auf den zweiten Teil mit der Kompetenz -, wussten die doch nicht so ganz, was sie tun. Denn "hätten sie es gewusst" - um die selben Worte zu nehmen -, dann hätte man dieses Lock-On-Feature ja später nicht eingeführt. Das Entwicklerteam muss von den Schwächen ja selbst gewusst haben, sonst will man da ja nicht weiter "sinnlose Features" einbauen.
Dir einen Artikel zum Thema verlinkt, wo die Entwickler nochmal darauf eingegangen sind und Du die Aussagen als Marketing abgestempelt hast.
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, wenn ich ehrlich bin. Was soll der Entwickler in dem Moment denn sagen? "Ja, ist Scheiße! Ich habe es dem Gamedesigner mehrmals gesagt, er wollte aber einfach nicht!".
Ich mein, er hat das Naheliegendste gesagt, nämlich, dass es bewusst entschieden wurde. Und das ist eigentlich eine Non-News, weil jede Mechanik in jedem Spiel bewusst entschieden wird. Es entwickelt sich nicht von selbst.
Anscheinend wurde im Rahmen des Addons (Iki Insel) dann entschieden, dass man das Kampfsystem um eine Lock-On-Funktion erweitert. Mehr Fakten haben wir hier nicht. Warum und wieso, das wissen wir nicht mal genau. Das mit dem Spielerwunsch ist ja allein auch schon eine reine Mutmaßung.
Sicher ist nur: Aus Langeweile macht man das nicht und jedes Wunschfeature baut man eben auch nicht ein. Es sind immerhin hohe Kosten. Ein Team hat hier also das Problem erkannt und Prioritäten gesetzt und diese Funktionalität kam dann rein. Wäre es kein Problem gewesen, wäre diese Funktion auch nicht reingekommen, immerhin will man mit Patches ja ein Spiel verbessern, nicht verschlechtern. Man hätte auch das aktuelle Kampfsystem ohne Lock-On verbessern können, anstatt eine Lock-On-Funktion einzuführen. Warum tat man das nicht? Umso mehr ist dieser Satz "sie wissen, was sie tun" (in der zweiten Bedeutung) skurriler. Wenn sich wirklich Leute beschweren, weil es nicht ganz so funktioniert, ich als Team aber weiß, was ich tue und überzeugt von der Lösung bin, dann suche ich doch eher eine Verbesserung für die Beschwerden und nicht eine ganz andere Mechanik? Die Frage ist natürlich eine offene Diskussion und wir werden nie eine Antwort dafür bekommen.
Soll nur aufzeigen, dass das ursprüngliche Argument von Brod halt nicht gerade solide war. Es passt einfach nicht. Allein schon deswegen nicht, weil es um "08/15-Gameplay" ging, Brod sich aber mit "GoT hat keine Lock-On-Funktion" sich eigentlich schon ins Aus geschossen hat. Das ist einfach nicht wahr (zumal das suggeriert, dass Lock-On 08/15-Gameplay wäre, aber das ist erneut ein anderes Thema*), aber das Spiel hat halt eine Lock-On-Funktion. Der Rest ist eine separate Diskussion.
*Ich mein, Lock-On ist ja ohnehin nicht Lock-On. Gibt diverse Implementationen und nicht die eine Lösung. GoT hatte auch ohne den Patch auch eine Art "Lock-On", nur war das halt im Hintergrund völlig automatisch wie eine Art Fokus auf den Gegner (also "Lock-On"). In Fallen Order finde ich es persönlich auch sehr schlecht. In Elden Ring bspw. nicht. Bei allen Spielen wussten die Entwickler übrigens, was sie tun. Jetzt haben wir wieder den nichtssagenden Satz, der immer passt. Warum auch nicht?