ich muss einfach mal ein fazit eines gamers aus dem maniac forum posten welches meiner meinung zu dem spiel sehr, sehr nahe kommt.
ich hoffe der junge mann ist mir nicht böse das ich sein gedankengut hier "missbrauche" aber ich finde es trifft den nagel einfach auf dem kopf!
RADAGAST hat am 6.3 geschrieben:
Hi!
Bin jetzt durch, nachdem ich mir Freitag die PAL geholt hatte und in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine zwölfstündige Orgie durchgezogen habe.
Tja, was soll ich sagen:
Ich bin in erster Linie völlig überwältigt von der Story,
die wieder MGS vom Feinsten bietet mit Wendungen, Irrungen, Wirrungen und präsentativen Superlativen.Ich kenne kein einziges Spiel (außer vielleicht der Legacy of Kain-Reihe), das eine so atemberaubend gute Präsentation bietet, gleichzeitig bleibt das Pathos aber im Rahmen und ist auch nicht so aufdringlich wie bspw. in MGS2 (Otacon und seine Schwester schwimm schön! ).
Man kann die Atmosphäre am ehesten mit der aus MGS1 vergleichen, wobei das Setting im Dschungel vielleicht noch etwas druckvoller ist und die Bosse einfach alles wegregeln.
Was das Spiel selber angeht, bin ich geteilter Ansicht.
Auf der einen Seite gibt es eine absolute Fülle an Gimmicks, Secrets und Kniffen, die eine Detailverliebtheit (und mglw. extrem viel Geld auf seiten der Entwickler) beweist.
Auf der anderen Seite bin ich davon ein bisschen erschlagen und hab einfach nicht die Zeit und die Lust jeden Fussel auszuprobieren um irgendein mehr oder weniger nützliches Extra zu bekommen. Das ist was für Japaner oder Nerds. (In jedem Gebiet ist so ein kleiner grüner Plastikfrosch versteckt, der anfängt zu glucksen, wenn man ihm eins überbrät. Wenn man allen etwa 60 Fröschen wehtut kriegt man "etwas ganz Tolles", sagt zumindest die Speicherfrau. Was das ist, sag ich unten im Spoilerbereich.)
Also unheimlich viele Möglichkeiten, aber keine große Motivation bei mir.
Alles in allem und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir einfach nicht, dass es gerade in Zusammenhang mit der Steuerung und der Kameraein Stealth-Spiel ist:
Um nicht bemerkt zu werden, wäre es zumindest ganz praktisch, dass man selber überhaupt bemerken kann. Das ist aber bei der Kamera oft nicht möglich und gerade in einem bestimmten Bosskampf(siehe Spoiler) ziemlich enervierend. Und ich hätte gerne in jeder Situation zumindest eine Rückzugsmöglichkeit auf allmächtige Taktiken. CQC hin oder her, mir geht die Steuerung einfach nicht leicht genug von der Hand und ich muss immer befürchten, dass ich eins drüber kriege, selbst wenn ich einen im Schwitzkasten habe.
Es ist einfach diese Divergenz der in den Cutscenes gezeigten Macht und der spielerischen Unmöglichkeit, dem irgendwie nahe zu kommen.
Ich meine, ich kann den letzten Song in Frequency oder Amplitude spielen und gut Punkte machen, aber in MGS verdrücke ich mich dauernd und sofort ist Alarm und ich muss mich verstecken. Ich meine, das kann nicht an mir liegen.
Und hier in Snake Eater kommts mit Tasten drücken ja ganz dicke:
Das Camouflage-System! Ich will einfach nicht alle 2 Minuten in ein beknacktes Menü gehen müssen, damit man mich 3 Prozent weniger sieht. Das ist einfach nervig.
Genauso nervig wie der Rucksack, der in völlig unübersichtlicher Menügestaltung wahrscheinlich ein wenig Realismus ins Spiel bringen soll. Ich meine, es ist von vornherein doch eher ein arcade-artiges Spiel, und dann so ein Menü-Hickhack.
Ich gucke die meiste Zeit entweder Zwischensequenzen an oder ich ordne meine Sachen im Menü an oder heile mich (das wiederum ist eigentlich gut gelungen, man muss es nicht allzu oft machen).
Mit einigem Recht könnte man also sagen, MGS3 sei ein interaktiver Film.
Dennoch besticht es einfach, solche Spiele werden eigentlich nicht mehr gemacht,
man hat das Gefühl, den Entwicklern ginge es tatsächlich noch um etwas, und damit meine ich nicht nur die MGS-typische Message Habt euch alle lieb, is besser dann.
Und die Bosskämpfe sind fast alle gehirnzellenwegsengend. Ich dachte, viele Ideen gibts nicht mehr, wie man einen absolut ungewöhnlichen Kampf gestalten kann, aber wenn ich da an einen bestimmten denke, der mit vielen Toten und einem kleinen Bach zu tun hat, dann werdet ihr wissen, was ich meine. Echt klasse.
So, das waren jetzt auf die Schnelle mal meine Gedanken dazu.
Wie dem auch sei, ich fands sehr beeindruckend und würde es nicht missen wollen.
Gruß,
Radagast