Vaultboy schrieb:
Nintendo-Gehirnwäsche-PR-Gesülze bitte woanders verbreiten, danke.
Das hat rein gar nichts mit Nintendo oder PR zu tun. Das ist eine allgemeingültige Basis von Videospielen.
squallsdestiny schrieb:
Anspruch hat definitiv nichts mit den Schwierigkeitsgrad zu tun,
ein Cocking mama wird auf eine auf einen "Mega Super Ultra European" Schwierigskeitsgrad für Gamer nicht interessanter, oder wird eine Oma Bioshock spielen weil sie den Schwierigkeitsgrad auf "Nongamer" stellen kann.
Du hast im Grunde genauso recht wie ich. Du sprichst über Anspruch bezüglich Qualität, ich sprach über Anspruch bezüglich dem Schwierigkeitsgrad. Ich habe es deshalb sofort auf den Schwierigkeitsgrad bezogen, weil schon so oft gemotzt wurde, dass Wii Spiele doch zu einfach seien (dank dem Interface). Dabei hat das rein gar nichts mit dem Interface zu tun und das wollte ich damit klarstellen. Du dagegen sprichst etwas ganz anderes an, du beziehst es auf die Qualität eines Spiels.
squallsdestiny schrieb:
Hardcore Gamer interessieren sich mehr für ein Assassins Creed, Bioshock, Alan Wake und was auch immer, da diese Spiele insgesammt mehr Anspruch haben ( und gleichzeit für Geld weit mehr bieten ), ungeachtet des Schwierigkeitsgrades ( welchen man meist auch einstellen kann).
Es ist Quatsch zu behaupten, dass Hardcore Gamer Spiele qualitativ anspruchsvoller sind. Ein Gehirn Jogging, Nintendogs, Wii Play oder Wii Sports sind qualitativ auch sehr, sehr, sehr hochwertig. Erst recht Gehirn Jogging und Wii Sports finde ich persönlich durchaus sehr anspruchsvoll.
Man glaubt außerdem immer, man entwickelt ein Spiel für Casual und Non Gamer mal so nebenbei mit halben Personal, halben Kosten, halber Entwicklungszeit und weit weniger Entwicklungsproblemen (da man nicht die neuste Grafikengine, Physik und KI ausreizen muss). Zwar muss der Entwickler wirklich weniger opfern, aber die Entwicklung an sich ist nicht unbedingt nicht viel einfacher. Im Grunde (grob betrachtet) verlagern sich die Probleme lediglich. Während man sehr viel über den Hardcore Gamer weiß, weiß man über den Casual und Non Gamer recht wenig. Der Hardcore Gamer ist schließlich schon seit über 20 Jahren voll dabei und lässt sich in etlichen Communitys weltweit aus. Ich persönlich würde deshalb behaupten, dass die Konzeption von Casual und Non Gamern weit schwieriger ist als die von Hardcore Gamer Spielen. Beim Hardcore Gamer reicht meist nur eine filmartige Präsentation, buchreife Story, detailierte Szenarien, Grafik auf dem neusten Entwicklungsstand und Sound wie aus dem Orchester, dann noch ein paar GamePlay Elemente von den besten Spielen aus dem ausgewählten Genre bespickt mit einigen Innovationen - dann fehlen nur noch große Sprüche und eine pimpartige Präsentation des Spiels. Schon ist es in aller Munde und der Hardcore Gamer wartet sabbernd. Der Casual und Non Gamer dreht seinen Rücken zum Spiel und geht. Man darf auch nicht vergessen, dass der Casual und Non Gamer zum Teil wirklich viel sensibler ist als ein Hardcore Gamer. Wenn ein Hardcore Gamer die ersten 30 Minuten nicht ins Spiel kommt, dann versucht er es nochmal 30 Minuten. Er kämpft. Der Casual und Non Gamer gibt dem Spiel maximal 15 Minuten (meist wird aber schon nach maximal 5 Minuten abgerechnet), danach wird schon die Entscheidung getroffen. Ein Hardcore Gamer gibt einem Spiel viel mehr Chancen den Spieler zu überzeugen und sich ihn ihm zu entfalten. Die breite Masse zu erreichen ist wirklich schwerer als nur eine kleine Gruppe aus Videospielfreaks. Deshalb bleibe ich auf alle Fälle dabei: Die Konzeption von Casual und Non Gamer Spielen ist weit schwerer, während die Umsetzung von Hardcore Gamern die Herausforderung schlechthin ist.
Du darfst außerdem auch nicht einfach das für anspruchsvoll halten, was du persönlich für anspruchsvoll hälst. Du bist ein reiner Hardcore Gamer, du kannst den Markt so garantiert nicht repräsentieren. Du hälst Assassins Creed für anspruchsvoll weil es dich überzeugt und du es interessant findest. Deine Nachbarin, dein Vater oder die Oma nebenan wird das Spiel überhaupt nicht anspruchsvoll finden. Sie finden Spiele wie Gehirn Jogging und Wii Sports viel anspruchsvoller. Sie halten wohl von deinem Assassins Creed genauso viel wie von Hip Hop. Wir wissen alle, dass Hip Hop nicht unbedingt anspruchslos ist, aber dieses Schubladen denken ist eben am einfachsten. Genauso wenig wie Hip Hop anspruchslos sein muss, genauso wenig sind Hardcore Gamer oder Casual / Non Gamer Spiele grundsätzlich anspruchslos. Die Oma von nebenan findet dafür klassische Musik anspruchsvoll, dein Vater jahrzehntealten Rock und deine Nachbarin würde dir Bon Jovi vorlegen. Jeder hat seine Ansicht und die unterscheiden sich und dies ist eben auch im Videospielmarkt der Fall. Der Hardcore Gamer hält Spiele a la GTA, Halo und Zelda für anspruchsvoll, der Casual und Non Gamer dagegen Spiele a la Mario Party, Gehirn Jogging oder Wii Sports. Der Punkt ist letztendlich, dass weder der Hardcore Gamer mit seiner Vorstellung des Videospielmarktes recht hat, noch der Casual und Non Gamer. Die goldene Mitte ist der Punkt worum sich alles dreht und da sind letztenendlich GTA, Halo, Zelda, Mario Party, Gehirn Jogging und Wii Sports anspruchsvoll. Nur eben nicht für jeden, das ist immer abhängig vom Spielertyp bzw. der Zielgruppe.
naco schrieb:
ISt doch ganz logisch. Wenn ein Entwickler oder Pulisher sieht dass man schneller, mit weniger Aufwand und kostengünstiger einen Haufen Geld mit einem Braintrainer Geld machen kann, wieso sollte sich dann jemand die Mühe machen und ein Mass Effect oder Too Human, Final Fantasy programmieren?
Ich habe schon erklärt warum der Hardcore Gamer und seine Spiele nicht verschwinden werden:
Sean schrieb:
Letztendlich muss der Markt sich in Richtung Masse bewegen und zwar nicht nur Nintendo und nicht nur der Konsolensektor, sondern der komplette Markt. Alle und alles. Das führt normalerweise früher oder später dazu, dass der Hardcore Gamer schon einstecken muss und unter Umständen nicht gerade wenig. Jedoch wird es immer etliche, gute und erfolgreiche Spiele für den Hardcore Gamer geben. Der Hardcore Gamer und Spiele für diesen werden nie aussterben, niemals.
Das Ziel des Marktes ist es doch eine möglichst große Bandbreite zu bieten und jedem Entwickler und seinen Konkurrenten so viel Überlebensmöglichkeiten wie möglich zu bieten. Da kann es sich der Videospielmarkt gar nicht leisten eine Zielgruppe wie den Hardcore Gamer zu ignorieren oder komplett wegfallen zu lassen. Genau deshalb wird dies nie passieren.
Falls sich außerdem jeder auf den Casual und Non Gamer Markt stürzen wird, dann sättigt sich dieser auch irgendwann, der Markt schrumpft und wir hätten ähnliche Probleme wie wir sie in den letzten Jahren hatten oder wie sie im Grunde aktuell Sony und Microsoft haben. Das ist garantiert nicht das Ziel des Marktes. Spätestens (!) sobald jeder sich auf Casual und Non Gamer stürzt, wird der Punkt kommen wo die Wanderung wieder verstärkt in Richtung Hardcore Gamer stattfindet. Warum? Da nicht alle mit diesen zwei Zielgruppen glücklich werden und genug Geld erwirtschaften können und die Lösung ist mehr als logisch: Während alle sich auf Casual und Non Gamer stürzen gibt es eine fast ungenutzte Zielgruppe, den Hardcore Gamer. Mit diesem lässt sich dann wieder recht einfach Geld machen und eine Rückbewegung beginnt. Dann kommt auch hier irgendwann der Punkt wo man mit dem Hardcore Gamer nicht mehr so viel Geld machen kann wie mit dem Non und Casual Gamer und man bewegt sich wieder mehr in Richtung des Non / Casual Gamers. Das Ganze wird sich vielleicht einpendeln, aber die zwei Pole werden immer existieren.
Man könnte vielleicht auch etwas anders argumentieren: Warum gibt es Ferraris, Aston Martins und Co. noch, wenn die Masse doch Audis, Toyotas und Co. kauft? Warum werden Hollywoodfilme produziert, wenn sich über den TV weit billigere, weit weniger risikoreichere Serien oder Filme produzieren lassen? Man könnte mit einem Audi oder einer TV Serie sich auf der sicheren Schiene bewegen, dennoch gibt es Ferraris und Hollywoodfilme. Genauso wird es im Videospielmarkt die Casual / Non Gamer Spiele als auch die Hardcore Gamer Spiele geben. Es sei noch gesagt: Die Auto- und Filmindustrie sollte dem Videospielmarkt eigentlich voraus sein, was natürlich die zwei Beispiele noch um so gewichtiger macht.
naco schrieb:
Die Nintendo Fanboys streiten dass natürlich ab, hätte aber MS oder Sony mit Braintraining, Cooking Mama und Co. angefangen, wäre das ganze Zeug wieder Teufels Werk gewesn und ganz übel für die Industrie.
Nintendo Anhänger halten vielleicht sehr zu Nintendo, aber die meisten waren, sind und bleiben Hardcore Gamer wie du es auch bist. Die meisten sind mit Spielen a la Super Mario, Zelda, Donkey Kong, Metroid und Co. aufgewachsen und kaufen sich Nintendo Konsolen auch primär wegen derartigen Spielen (und nicht wegen Casual / Non Gamer Software). Es bringt den Nintendo Anhänger letztendlich also rein gar nichts das Ganze abzustreiten, eben weil sie im Grunde genauso Hardcore Gamer sind wie du es bist.