Man könnte alternativ mehr Lehrer einstellen, Klassen verkleinern, Lehrer gezielt für Deutsch als Fremdsprache einsetzen und generell mehr Geld in die Schule investieren. Oder man grenzt Schüler noch mehr aus, macht den Lehrer zum Feindbild und zieht tiefere Gräben.
Macht man alles. DAZ Kurse sind längst Standard. Das ändert nichts daran, dass auf dem Pausenhof in Schulsprachen gesprochen werden soll.
Und wie gesagt: Englisch Vokabeln üben wäre dann auch verboten? Ein Buch auf Französisch ist ebenfalls tabu?
Ich vermute mal, du würdest auch Schnaps auf dem Schulhof erlauben, weil du ja auch andere Getränke erlaubst. Differenzierung gibts nicht.
Kurz: Sprachen, die in der Schule gelehrt werden und darum auch von den Lehrpersonen verstanden werden sind okay. Alle anderen nicht.
Aber genau das hilft Ihnen nicht, wenn sie schnell eine neue Sprache erlernen möchten. Ich kann nur von meiner besseren Hälfte reden, und sie hat damals in NRW auch mit allen Deutsch gesprochen. Ihr fiel es leicht, andere weniger. Letztendlich hat sie die Integrationsklasse schnell überspringen können und kam auf eine Realschule. Später auf ihrem Gymnasium war das dann gar kein Thema mehr. Man muss Sprache fortwährend im Alltag, und vor allem in der Schule, anwenden um sie lernen zu können.
Und was den Dialekt betrifft, so kann sie auch den NRW Slang mit "isch", und sie kann mittlerweile auch um Lichtjahre besser berlinern als ich. Da spreche ich ja schon besser Hochdeutsch.
Sag das den Politikern. Die interessieren sich scheinbar 0 für Bildung und Nachwuchs. Viele verlassen ohne Perspektive die Schule und sind nicht auf das Leben vorbereitet. An Fachkräften mangelt es dadurch ohnehin vorne und hinten.
Das ist in der Sprachdidaktik auch völlig unumstritten. TheSeaSnake ignoriert nur mal wieder sämtliche wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema.
Und denen die langsamer lernen dürften in ihrer Muttersprache keine Hilfe anfordern.
Im Urlaub Frage ich meine Frau ab und zu nach spanischen Vokabeln die ich gerade nicht im Kopf. Ich stell mir gerade vor ich dürfte dies nicht bzw. müsste warten bis ich wieder "zu Hause" bin. Da würde ich gar nichts mehr lernen.
Natürlich dürfen sie Hilfe anfordern. Es geht darum, dass sich auf dem Schulhof nicht eine Gruppe Chinesen auf chinesisch, eine Gruppe Albaner auf albanisch, eine Gruppe Türken auf türkisch und eine Gruppe Deutsche auf Deutsch unterhalten.
Daher ist der CDU Vorschlag so unfassbar dumm und realitätsfern bzw wird dies eher die Situation verschlechtern. Einfach Geld in die Hand zu nehmen und Probleme wirklich zu lösen ist halt anstrengender
Interessante Aussage. So realitätsfremd, dass es hier längst Standard ist. Und die Situation wird hier wohl nicht verschlechtert. Zumindest ist mir keine Untersuchung bekannt, die zum Schluss kommt, dass die Sprachkompetenz in der Schweiz schlechter ist als in DE.
Das sagt wohl alles, was es über diesen konkreten Vorschlag zu sagen gibt.
Sind eigentlich Leute dafür die in den letzten Debatten Freiheit so hoch gehalten haben?
Es ist rein von der Sprachaneignung sinnvoll und es ist für die absolut notwendige Integration sinnvoll, wenn auf dem Pausenhof Deutsch gesprochen wird. Das hat mit Freiheit nichts zu tun. In gewissen Räumen kann ich mich nicht benehmen, wie ich will, sondern muss mich an Regeln halten.
Der Tweet ist übrigens genauso dumm wir das Zeug, das TheSeaSnake von sich gibt. Niemand will Leute isolieren, die nicht Deutsch sprechen. Die werden hier - trotz angeblicher Sprachpolizei - nicht isoliert.
Sie werden nur dann isoliert, wenn sich alle in ihrer Muttersprache unterhalten dürfen. Denn dann muss ein ukrainisches Kind nicht nur Deutsch beherrschen, um sich mit den Mitschülern auszutauschen, sondern auch Türkisch, Albanisch, Serbisch, Italienisch, Portugiesisch und Französisch. Dann ziehen die sich in ihre Gruppe zurück, weil gar keine Möglichkeit besteht, sich auf dem Pausenhof mit jemandem zu unterhalten.