Naru
L99: LIMIT BREAKER
Natürlich spielt es eine Rolle. Es gibt verschiedene Leute mit unterschiedlichem Migrationshintergrund. In der Schweiz ist die Situation aufgrund des bedeutend höheren Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund bereits eine wichtigere Thematik, aber das wird in Deutschland nicht komplett anders sein. Nur durch eine gemeinsame Sprache zwischen den verschiedenen Schülern kann garantiert werden, dass es keine Segregation basierend auf den sprachlichen Kompetenzen gibt. Und diese gemeinsame Sprache muss natürlich eine Sprache sein, die im Land auch von vielen Menschen gesprochen wird - also eine Landes- oder Unterrichtssprache.
Die sieht - in meinem Beispiel - so aus: von 40 Kindern haben 3 keinen Migrationshintergrund. Ich habe um die 20 Nationalitäten in meinen Klassen und mehr als 10 Sprachen. Wenn die alle in ihrer Muttersprache mit den Kollegen sprechen, kommt es völlig natürlich zur Segregation.
Gut, man muss noch die ökonomische Schicht berücksichtigen. Wenn es mehrheitlich Kinder von Eltern sind, die bereits in das westliche System integriert sind und mehrheitlich einer besseren Einkommensschicht angehören, dann wird natürlich die Sprache eher der Faktor sein. Sind hingegen vor allem Kinder aus ärmeren Viertel zusammen, wird man sich trotz der deutschen Sprache separieren. Die drei ärmeren Kinder ohne Migrationshintergrund werden dann bei der Gang sogar mitmachen, weil sie sich der Jugendkultur anpassen.
Es entsteht kein Parallelsystem, wenn alle Leute miteinander kommunizieren können. Das größte Hindernis zur Integration ist eine mangelnde Sprachkompetenz in den Landessprachen.
Schulen, die 80+ Migrationshintergrund Anteil haben und wo die Kinder mehrheitlich aus unteren Schichten kommen, werden wie gesagt nicht aufgrund der Sprache sich auf einmal mehr integriert, weil das Networking an solchen Schulen ganz anders geschieht. Im Gegenteil kommunizieren die Schüler bereits auf Deutsch, wenn sie Schüler aus einer anderen Sprachgruppe ansprechen.
Zuletzt bearbeitet: