Es gibt Schülern durch die sehr kleine Klasse eine quasi-individuelle Betreuung in Bezug auf die schulische Bildung und die berufliche Zukunft. Der Fehlschluss der Leute, die die Abschaffung der Sonderschulen ist, dass sie vergessen, dass wir auch Sonderschüler haben, wenn die Sonderschule abgeschafft wird.
Die Leute, die dem normalen Unterricht nicht mal ansatzweise folgen können, gibt es auch ohne Sonderschule. Was sich ändert, ist die Klassengröße. Denn ohne Sonderschule hat ein Sonderschüler nicht 5-6 sondern 19-20 Mitschüler. Und der Lehrer hat signifikant weniger Zeit auf die individuellen Bedürfnisse des Sonderschülers einzugehen.
Und ich kann da gerne noch ein gut gehütetes Geheimnis ausplaudern: die meisten Schulen, die die Sonderschule abgeschafft haben, haben sie nicht freiwillig abgeschafft. Man hat nur aufgrund des Lehrermangels keine Kapazitäten, eine Klasse mit nur 6-7 Schülern überhaupt anzubieten. Und nun verkauft man es halt als "integrative Förderung", weil sich das besser anhört als "Sorry, ihr Sohn kann dem Unterricht nicht folgen, aber da wir zu wenige Lehrer haben, ist er nun halt in der Regelklasse und malt Mandalas, statt etwas zu lernen. Meldet ihn besser schon mal bei der IV an, damit er nach der Schule nicht komplett untergeht."