Ich weiß nicht, was die BBC Studie mit meinen Fragen und deinen Aussagen zu tun hat.
Und nein, das wird nicht damit impliziert bei dem Begriff Gender Pay Gap, der kann in beide Richtungen gehen.
Na, wenn du meinst. Dann such mal nach "Gender Pay Gap in Sports" und sag' mir, wie oft Kunstturnen erwähnt wird. Ich kann dir die Antwort aber auch direkt vorweg nehmen: Nie.
Die Ungerechtigkeit über die Linkswoke jammern ist doch in 95 Prozent der Fälle nur eingebildet oder gar genau andersrum, wenn man tatsächlich alle relevanten Faktoren berücksichtigt.
Das ist korrekt. Der Gender Pay Gap in den meisten Berufen ist um die 5 %. Die 95 % passen also sehr gut. Diese 5 % berücksichtigen zudem bspw. Lohnverhandlungen nicht, bei denen Männer traditionell stärker auf einen höheren Lohn beharren.
Es gibt halt auch eine ganz massive Gender Skill Gap.
Der Skill ist nicht mal das grundlegende Problem. Sportler leben von der Populärität des Sportlers selber und des Sports. Popularität bewirkt höhere Zuschauerzahlen, höhere Zuschauerzahlen bewirken höhere Werbeeinnahmen, höhere Werbeeinnahmen generieren höhere Preisgelder. Simple as that.
Wenn durch den Männerfußball rund 90 % der Gesamteinnahmen generiert werden, werden die Männer in diesem Sport auch besser entlöhnt - aus logischen Gründen. Genau darum verdienen weibliche Kunstturner auch - völlig zurecht - mehr als die Männer: im TV sieht man die Frauen deutlich öfter als die Männer, dadurch sind sie werberelevanter, generieren mehr Geld und bekommen ein größeres Stück vom Kuchen.
Tennis ist hier ja such das klassische Beispiel. Die ITF veranstaltet die Grand Slam Turniere für Männer und Frauen und verteilt die Einnahmen gleichmäßig an Männer und Frauen unabhängig der Einnahmen. Die Geschlechter werden also nicht basierend auf den Einnahmen der jeweiligen Turniere entlöhnt.
Alle anderen Turniere werden von der ATP (Männer) und WTA (Frauen) organisiert. Und was sich dort zeigt ist, dass die ATP wiederum höhere Preisgelder bezahlen kann, weil Männertennis - vor allem in den vergangenen Jahren mit Nadal, Djokovic und Federer als
die Zugpferde des Sports - weitaus höhere Einnahmen generiert hat.
Im direkten Vergleich werden die besten Frauennationalmannschaften häufig sehr hoch von Jugendlichen und Regionalliganannschaften der Männer geschlagen.
Und wenn man vergleicht wieviel Geld diese Frauen im Vergleich zu männlichen Spielern bekommen, die gleich gut oder besser spielen, sind sie sogar um den Faktor 2 bis 3 überbezahlt was ihre Leistung betrifft.
Das ist nicht unbedingt ein Problem, weil Sport vor allem Zuschauer anziehen und nicht unbedingt hochstehend sein muss. Beim Frauenfußball ist das Problem ja nicht, dass sie gegen Männer verlieren, dass die Leistungsdichte der Mannschaften nicht mal ansatzweise vergleichbar ist mit den Turnieren der Männer.
An einer Fußball WM der Männer hast du heute eigentlich unter den 32 Teilnehmern keine "kleinen" Mannschaften mehr außer ev. den Gastgeber. Bei den Frauen hast du selbst unter den 24 Teilnehmern Mannschaften dabei, die auch mal ein Spiel 13:0 verlieren. Dadurch wird die ganze Vorrunde völlig uninteressant, weil es gar nicht mehr als 16 konkurrenzfähige Teams gibt.
Und dieses Jahr wird die Teilnehmerzahl auf 32 erhöht - was die fehlende Leistungsdichte in dem Turnier noch deutlicher machen wird. Da wirst du diverse Mannschaften mit einem Torverhältnis von -20 und mehr haben am Ende der Gruppenphase. Und alle werden wieder schockiert sein, dass niemand die Schützenfeste bis zum Ende angesehen hat.