Ich habe den Film vor zwei Wochen gesehen. Ich bin ohne Erwartungen reingegangen und wurde trotzdem enttäuscht.
Es kommt eher selten vor, dass ich einen Film wirklich schlecht finde, aber diesmal war das definitiv der Fall.
Aufreger Nummer Eins: die Kinder. Das (obligatorische) kleine, blonde Mädchen heult und schreit und wimmert fast die ganze Zeit und nervt derart, dass es einem am Schluss so ziemlich egal ist, ob es nun von einem Marsianer erwischt wird oder nicht. Fast noch ärgerlicher ist aber der Teenager-Sohn, der mit seinem ständigen "Ich will kämpfen!" und"Wir müssen sie doch rächen!" einfach nur peinlich und unfreiwillig komisch ist."
Aufreger Nummer 2: Tim Robbins. Der ist als durchgeknallter Irrer einfach nur dazu da, den Film in die Länge zu ziehen und ein paar Die-Marsianer-suchen-uns-in-einem-dunklen-Keller-Spannungs-Szenen reinzubringen. Er trägt nichts zur Handlung bei und das eine halbe Stunde lang.
Aufreger Nummer 3: Die offensichtliche Kreativitäts- und Inspirationslosigkeit des Regisseurs. Alles hat man irgendwo anders schon einmal gesehen, wenn auch nicht immer besser. Insbesondere die Aliens waren der Gipfel der Einfallslosigkeit. Die sahen den Aliens aus Independence Day erstaunlich ähnlich. Irgendwo habe ich gelesen,dass sie aussehen, als hätte sie HR Giger (u.a. Designer des "Aliens") an einem sehr schlechten Tag entworfen. Das trifft es ziemlich gut. Und dass man eine übergroßes Mechanik-Monstrum am Besten zerstört, in dem man eine Granate in sein Inneres wirft, haben wir auch schon mal gesehen.
Aufreger Nummer 4: Die us-amerikanische Dummheit. Wenn auch mehr witzig als ärgerlich, wird die teilweise extremst zelebriert. Gleich am Anfang muss die Nachrichtensprecherin den Leuten erklären, dass die Ukraine ein Land mit 50 Millionen Einwohnern ist. Getoppt wird das noch von einem Dialog zwischen Crusie und seinen Filmkindern. Kleine Kostprobe gefällig?
Mädchen: "Sind das die Terrorsiten?"
Cruise: "Nein, die kommen ganz woanders her."
Junge:"Aus Europa?"
Ich lag lautlachend auf dem Boden und habe für mindestens fünf Minuten nichts mehr vom Film mitbekommen. Wenigestens ging es meinen Begleitern da genauso.
Aufreger Nummer 5: Das Ende. Nicht nur das (Spielberg-typische) Famileinzusammenführungs-Happy-End, das sich extremst mit der eigentlich sehr gut gelungenen Endzeit-Stimmung des gesamten Filmes beißt, ist ärgerlich. Auch die geniale Schluss-Pointe von H. G. Wells wird innerhalb von ein paar Minunten abgehandelt, so dass Leute, die das Buch nicht kennen, sich fragen, was denn da nun passiert ist. Das ist ob der vorher teilweise sehr in die Länge gezogenen Handlung einfach unnötig.
Fazit: Das Buch ist genial, der Film nicht. Die Übertragung der Handlung in die heutige Zeit ist überhaupt nicht gelungen. Zwar wird sehr gut eine Endzeit-Stimmung herübergebracht, aber durch die ein oder andere unfreiwillig komische Szene wieder zunichte gemacht. Dazu kommt die unglaubliche Kreativitätslosigkeit der Macher. Letztendlich bedient sich der Film an genre-üblichen Klischees und bleibt damit vor allem eins: überflüssig.