Jede Geschichte ist schon einmal erzählt worden, insofern ist nicht wichtig was, sondern wie es erzählt wird.
Avatar war und ist eine arschteure Produktion, die dementsprechend erzählerisch Kompromisse eingehen muss, um ein möglichst großes Mainstreampublikum abzuholen, das funktioniert natürlich ganz gut mit althergebrachten Storybeats, die jeder kennt, sprich tapfere Wilde, fieser Militär, geldgeiler Anzugträger, etc.
Das ist eben auch Camerons heutiger Anspruch: Die Technik muß auf dem neuesten Stand sein, und das Einspielergebnis muß ihn als König des Box Office einmal mehr bestätigen. Ich bin mir sicher, dass er gerne auch inhaltlich gern mehr wagen würde, aber die Dinger müssen halt die Milliardengrenze packen, ein PG13-Rating haben und dürfen bloß keinen Zuschauer überfordern.
Fraglich ist halt, ob Cameron heute nochmal einen Actionkracher mit R-Rating wie True Lies, Aliens oder T2 hinbekäme, bzw. überhaupt finanziert bekäme, oder ob er da überhaupt Bock drauf hätte.
Selbst ein Martin Scorsese muß auf Netflix oder Apple TV+ ausweichen, wenn er heutzutage seine Stoffe an den Mann bringen möchte.
Das US-Mainstreamkino hatte schon vor der Pandemie krass abgebaut, aber so schlimm wie aktuell war es gefühlt noch nie.
