UN experts declare famine has spread throughout Gaza strip
GENEVA (9 July 2024) – The recent deaths of more Palestinian children due to hunger and malnutrition leaves no doubt that famine has spread across the entire Gaza strip, a group of independent experts* said today.
“Fayez Ataya, who was barely six months old, died on 30 May 2024 and 13-year-old Abdulqader Al-Serhi died on 1 June 2024 at the Al-Aqsa Hospital in Deir Al-Balah. Nine-year-old Ahmad Abu Reida died on 3 June 2024 in the tent sheltering his displaced family in Al-Mawasi, Khan Younis. All three children died from malnutrition and lack of access to adequate healthcare,” the experts said.
“With the death of these children from starvation despite medical treatment in central Gaza, there is no doubt that famine has spread from northern Gaza into central and southern Gaza.”
The experts said the death of a child from malnutrition and dehydration indicates that health and social structures have been attacked and are critically weakened. “When the first child dies from malnutrition and dehydration, it becomes irrefutable that famine has taken hold,” the experts said.
“We declare that Israel’s intentional and targeted starvation campaign against the Palestinian people is a form of genocidal violence and has resulted in famine across all of Gaza. We call upon the international community to prioritise the delivery of humanitarian aid by land by any means necessary, end Israel’s siege, and establish a ceasefire.”
“When a 2-month-old baby and 10-year-old Yazan Al Kafarneh died of hunger on 24 February and 4 March respectively, this confirmed that famine had struck northern Gaza. The whole world should have intervened earlier to stop Israel’s genocidal starvation campaign and prevented these deaths,” the experts said. “Thirty-four Palestinians have died from malnutrition since 7 October, the majority being children. Inaction is complicity.”
Ist das Mandat des Sonderberichterstatters bei der UN eigentlich eine politisch korrekte Umschreibung für Sonderschüler? Worin auch immer die Expertise dieser sog. Experten besteht, im Rechnen sicherlich nicht. Eine Hungersnot (
famine) setzt nach
IPC-Klassifikation eine Mortalitätsrate von >2/10.000 voraus. Umgeschlagen auf die Bevölkerung von Gaza, wären das täglich ca. 200 Hungertote. Das Fehlen jeglicher plausibler Evidenz für solch ein dramatisches Geschehen hatte erst im Mai eine
Untersuchung des UN-FRC (
Famine Review Committee) festgestellt.
Was die UN-Sonderschwurbler jedoch nicht abhält auf Basis anekdotischer Evidenz und nach eigenen Angaben seit Beginn des Krieges insgesamt 34 verhungerter Palästineser die Behauptung aufzustellen, eine „ohne Zweifel“ bestehende Hungersnot habe inzwischen auf ganz Gaza übergegriffen.
Nur mal theoretisch angenommen die Behauptung würde stimmen, wären wir jetzt schon bei insgesamt über 20.000 Hungertoten. Beweise dafür bleiben die „Experten“ freilich schuldig. Weil es ihnen sehr durchschaubar gar nicht um Fakten geht, sondern darum zu emotionalisieren und Israel genozidale Absichten zu unterstellen - wie u.a. auch dieser Tweet der UN-Sonderschülerin Francesca Albanese verdeutlicht:
Zu dem bereits vielzitierten
Beitrag im Lancet einige Anmerkungen:
Es handelt sich nicht um einen wissenschaftlichen Artikel, sondern um einen Leserbrief (
Correspondence). Leserbriefe durchlaufen beim Lancet i.d.R. kein Peer-Review-Verfahren.
Ausgangsbasis für die Schätzung der indirekten Todesfälle sind Zahlen über 38.000 Todesfälle vom Gesundheitsministeriums von Gaza, welches von Hamas kontrolliert wird. Diese Zahl ist daher mit besonderer Vorsicht zu geniessen und
wahrscheinlich deutlich zu hoch.
Zudem wären in den 38.000 nicht nur die für eine Schätzung der indirekten Todesfälle ausschließlich relevanten direkten Todesfälle durch Kampfhandlungen enthalten, sondern sämtliche Todesfälle in der Bevölkerung seit Kriegsbeginn, also auch indirekte Todesfälle und natürliche Todesfälle. Die hätte man also erstmal herausrechnen müssen. Als Basis für die Schätzung der indirekten Todesfälle durch Projektion ist diese Zahl somit untauglich.
Indirekte Todesfälle umfassen nicht nur Verluste der heißen Phase eines Kriegs.
Konzept und Schätzmethode der Autoren schließt auch die indirekten Todesfälle nach Ende von Kampfhandlungen durch Exzess-Mortalität mit ein, die sich noch Jahre nach Kriegsende auswirken kann. Diese indirekten Todesfälle sind wesentlich von Hilfsmaßnahmen abhängig und damit noch beeinflussbar.
Francesca Albanese übernimmt hier also völlig unreflektiert eine wahrscheinlich viel zu hohe Schätzung von 189.000 indirekten Toten, die sich zu einem nicht unwesentlichen Anteil auf zukünftige, mögliche Todesfälle bezieht. Diese identifiziert sie dann fälschlicherweise mit den Todesfällen im Zeitraum der letzten 9 Monate um Israel schön schwarz anmalen zu können. Einen derartig unseriösen Umgang mit Zahlen lasse ich einen dämlichen Troll auf X gerade noch durchgehen, zumal die Schlampigkeit der Leserbriefschreiberlinge leicht zu entsprechenden Fehlschlüssen verleitet. An deklarierte Experten mit UN-Mandat dürfen allerdings höhere Anforderungen gestellt werden.
Nach der UN-Sonderschwurblerin der Woche noch etwas zum nutzlosesten Idioten der Woche, unserem Auswärtigen Amt:
Zur Kenntnisnahme des Auswärtigen Amts mal ein paar juristische Fakten:
Zivile Einrichtungen verdeckt für militärische Zwecke zu missbrauchen, stellt ein Kriegsverbrechen dar.
Zivile Kollateralschäden sind nach dem Völkerrecht zulässig, solange die Operation ein legitimes militärisches Ziel verfolgt und die zu erwartenden Kollateralschäden in einem nicht unangemessenen Verhältnis zur Bedeutung des erreichbaren militärischen Erfolgs stehen.
Zivile Einrichtungen, die für militärische Zwecke missbraucht werden, werden dadurch zu legitimen militärischen Zielen.
Mindestens letzteren Punkt bestreitet hier das Auswärtige Amt. Was es angesichts der militärischen Lage von Israel verlangt, kommt praktisch einer Immunität von Hamas gleich.
Warum ich das Auswärtige Amt als nutzlosen und nicht nützlichen Idioten bezeichne? Weil sich Israel offenbar einen Dreck um die emotionalen Befindlichkeiten moralisch empörter Sesselfurzer in deutschen Amtsstuben schert und seine Strategie weiter fortsetzt. Neben der Beseitigung von Hamas und Befreiung der Geiseln scheint diese Strategie auch ein
besonderes Augenmerk auf die Schonung der Zivilbevölkerung zu legen, welches sich im Ergebnis sogar als historisch einzigartig herausstellen könnte.
Disclaimer:
Kriegsverbrechen sind ohne wenn und aber zu verurteilen. Ob und wenn ja in welchem Umfang Israel tatsächlich Kriegsverbrechen in Gaza begangen hat, kann ich nicht beurteilen. Weil ich es schlicht nicht weiß. Was ich aber ganz sicher weiß, dass das außer mir auch kaum ein anderer wissen kann. Was ich hingegen tun kann und auch tun werde: mir diejenigen merken, die behaupten zu wissen und ihnen nicht trauen.