Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Nicht offen für weitere Antworten.
Hinweis
Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
What? Es geht um den Unsinn sich über angebliche Sprachvorschriften zu beschweren, gleichzeitig aber Sprachvorschriften zu begrüßen. Das kam doch in diesem Thread gerade wieder. :rolleyes:


Also findest du es doch toll, wenn man anderen vorschreibt wie sie zu sprechen haben. Q.e.d.
Da du es scheinbar nicht verstehen willst hat eine Diskussion leider keinen Wert.
Ja ich finde gendern doof und ich werde mich in diesem Leben nicht mehr dazu zwingen lassen.
Das sind klare eindeutige Aussagen wie du sie gern haben möchtest
 
What? Es geht um den Unsinn sich über angebliche Sprachvorschriften zu beschweren, gleichzeitig aber Sprachvorschriften zu begrüßen. Das kam doch in diesem Thread gerade wieder. :rolleyes:

Also findest du es doch toll, wenn man anderen vorschreibt wie sie zu sprechen haben. Q.e.d.

Jeder findet das richtig. Die Frage ist nur, ob es gerechtfertigt ist, einem Schüler Abzug zu geben, wenn er gegen das geltende Regelwerk verstößt. Und da wirst du fast alleine sein, wenn du das als ungerechtfertigt bezeichnest.

Noch problematischer ist es aber natürlich, wenn man es gutheißt, wenn ein Arbeitgeber verlangt, dass alle Mitarbeiter gegen das geltende Regelwerk verstoßen.
 
What? Es geht um den Unsinn sich über angebliche Sprachvorschriften zu beschweren, gleichzeitig aber Sprachvorschriften zu begrüßen, wenn's gegen das Gendern geht. Das kam doch in diesem Thread gerade wieder. :rolleyes:
Ich verstehe deine Argumentation und deine Wut bei dem Thema einfach nicht.

Du selbst hast doch gesagt dass es absolut in Ordnung ist, wenn ein Arbeitgeber eine sprachvorschrift (in dem fall das sternchengendern) vorgibt, und somit andere sprachweisen untersagt.
Nichts anderes ist ein genderverbot an Schulen und Behörden.
 
Sie können. Sie müssen aber nicht. Du stellst es hier fälschlicherweise so dar, als müsste jede Prämisse eine Konklusion haben. Das ist nicht der Fall.
Nein, das tue ich nicht. Ich sage, dass jedes Argument eine Konklusion hat, weil ein Argument nunmal so definiert ist. Prämissen sind keine Argumente, Argumente enthalten Prämissen. Argument = Konklusion + Prämissen.

Auf die Gültigkeit? Ja. Aber es muss keine abschließende Konklusion ergeben. Nehmen wir an, du suchst Argumente, ob Videospiele gut oder schlecht für die Menschen sind. Deine erste Prämisse ist, dass Videospiele die Reaktionsfähigkeit steigern. Du verlangst nun von mir, dass ich aus diesem Argument die Konklusion ziehe, dass Videospiele gut oder schlecht sind. Diese Konklusion wäre aber nicht korrekt, völlig egal in welche Richtung sie geht und trotzdem ist das Argument vollständig.
Doch, es gibt bei einem Argument immer eine abschließende Konklusion, deren Gültigkeit man überprüfen kann. Bei dem Beispiel gibt es aber einen Fallstrick:

P1: Eine Steigerung der RZ ist gut für den Menschen
P2: Videospiele steigern die RZ
C: Also sind Videospiele gut für den Menschen

Das sieht nur auf den ersten Blick nach einem formallogisch gültigen Schluss aus.
Auf den zweiten Blick fällt aber auf, dass „gut“ in P1 eine andere Bedeutung hat als in C. In P1 meint gut einen einfachen Vorteil. In C meint gut hingegen ein Überwiegen der Vorteile und das ist vermutlich das, was Du mit abschließender Konklusion meinst, und die folgt hier tatsächlich nicht aus den Prämissen. Das Argument ist damit ungültig.

Damit das Argument formallogisch gültig wird, kann man es aber so umformulieren:

P1: Eine Steigerung der RZ ist ein Vorteil für den Menschen
P2: Videospiele steigern die RZ
C: Also haben Videospiele einen Vorteil für den Menschen

Die Konklusion ist nun abgeschwächt und es steht Dir frei Dein Bedeutungslosigkeitsargument analog abzuschwächen wenn Du der Ansicht bist, dass es kein gültiges Argument für die Aussage „Man sollte den Genderstern nicht nutzen“ ist oder eben geeignete Prämissen zu formulieren, aus denen die Aussage logisch folgt. Beides hast Du noch nicht getan, und so ich habe Dir nur etwas angeboten, dem Du zustimmen konntest oder nicht.

Die Bedeutungslosigkeit des Sterns ist einer von vielen Faktoren, die diese Konklusion ergeben, ja. Die Bedeutungslosigkeit alleine ist aber nicht ausreichend, um die Konklusion zu ziehen. Genau genommen ist es sogar der am wenigsten bedeutsame Aspekt des Arguments.
Das werte ich dann mal als Nein auf meine Frage.
 
Ich verstehe deine Argumentation und deine Wut bei dem Thema einfach nicht.

Du selbst hast doch gesagt dass es absolut in Ordnung ist, wenn ein Arbeitgeber eine sprachvorschrift (in dem fall das sternchengendern) vorgibt, und somit andere sprachweisen untersagt.
Nichts anderes ist ein genderverbot an Schulen und Behörden.
Damit sollte die Diskussion beendet sein.
 
Du selbst hast doch gesagt dass es absolut in Ordnung ist, wenn ein Arbeitgeber eine sprachvorschrift (in dem fall das sternchengendern) vorgibt, und somit andere sprachweisen untersagt.
Nichts anderes ist ein genderverbot an Schulen und Behörden.
Die öffentliche Verwaltung ist keine x-beliebige Firma. Sie hat einen staatlichen Auftrag, der ALLE Menschen umfasst. Entsprechend muss sie auch für alle kommunizieren. Die Vorschriften, die es bisher gibt, schreibt Gendern mit * auch nicht vor, sie schreibt lediglich vor, dass männliche und weibliche Form gleichrangig zu verwenden sind. Gendern mit * ist aber möglich. Betonug liegt auf MÖGLICH, es gibt KEINE Pflicht. Diese Möglichkeit nimmt man jetzt der öffentlichen Verwaltung komplett und schließt damit in der Kommunikation einige Menschen komplett aus. DAS ist hier das Problem mit einem kompletten Genderverbot der öffentlichen Verwaltung.

Schule ist noch mal ein anderes Problem. Denn hier verbietet man es ja nicht nur den angestellten Lehrer*innen, sondern eben auch den Schüler*innen. Auch hier frage ich mich, wo euer Problem mit der OPTION zu gendern besteht. Ihr findet es doof, wenn jemand bestraft wird, weil sie*er gendert, gleichzeitig findet ihr es aber toll, wenn jemand dafür bestraft wird, WEIL sie*er gendert. Das passt nicht zusammen.

Ich bin im Übrigen gespannt, wie Söder das Genderverbot konkret umsetzen will und v.a. welche Sanktionen dann drohen, wenn man gendert.
 
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Die öffentliche Verwaltung ist keine x-beliebige Firma. Sie hat einen staatlichen Auftrag, der ALLE Menschen umfasst. Entsprechend muss sie auch für alle kommunizieren. Die Vorschriften, die es bisher gibt, schreibt Gendern mit * auch nicht vor, sie schreibt lediglich vor, dass männliche und weibliche Form gleichrangig zu verwenden sind. Gendern mit * ist aber möglich. Betonug liegt auf MÖGLICH, es gibt KEINE Pflicht. Diese Möglichkeit nimmt man jetzt der öffentlichen Verwaltung komplett und schließt damit in der Kommunikation einige Menschen komplett aus. DAS ist hier das Problem mit einem kompletten Genderverbot der öffentlichen Verwaltung.

Schule ist noch mal ein anderes Problem. Denn hier verbietet man es ja nicht nur den angestellten Lehrer*innen, sondern eben auch den Schüler*innen. Auch hier frage ich mich, wo euer Problem mit der OPTION zu gendern besteht. Ihr findet es doof, wenn jemand bestraft wird, weil sie*er gendert, gleichzeitig findet ihr es aber toll, wenn jemand dafür bestraft wird, WEIL sie*er gendert. Das passt nicht zusammen.

Ich bin im Übrigen gespannt, wie Söder das Genderverbot konkret umsetzen will und v.a. welche Sanktionen dann drohen, wenn man gendert.
Da gibt es beamtenrechtlich natürlich Möglichkeiten...
 
Wenn du Experte im Beamtenrecht bist kannst du dir darüber gerne Gedanken machen, ich überlasse das den Profis
Na allzu viele Möglichkeiten gibt es bei Beamt*innen nicht: Verweis (eine Art Rüge), Geldbuße, Kürzung der Bezüge, Zurückstufung (also dauerhaft weniger Gehalt), Entfernung aus dem Beamtenverhältnis. Welche davon hältst du für angemessen?
 
Die öffentliche Verwaltung ist keine x-beliebige Firma. Sie hat einen staatlichen Auftrag, der ALLE Menschen umfasst. Entsprechend muss sie auch für alle kommunizieren. Die Vorschriften, die es bisher gibt, schreibt Gendern mit * auch nicht vor, sie schreibt lediglich vor, dass männliche und weibliche Form gleichrangig zu verwenden sind. Gendern mit * ist aber möglich. Betonug liegt auf MÖGLICH, es gibt KEINE Pflicht. Diese Möglichkeit nimmt man jetzt der öffentlichen Verwaltung komplett und schließt damit in der Kommunikation einige Menschen komplett aus. DAS ist hier das Problem mit einem kompletten Genderverbot der öffentlichen Verwaltung.

Der Rat der Deutschen Rechtschreibung wurde eingerichtet, um eine möglichst einheitliche Regelung für die Sprache zu schaffen. Dieser Rat der Deutschen Rechtschreibung legt fest, welche sprachlichen Regelungen für Verwaltung etc. gelten. Nach dem Rat der Deutschen Rechtschreibung ist Gendersprache Stand heute nicht barrierefrei und damit nicht als korrekte deutsche Rechtschreibung anerkannt. Ein Genderstern ist damit genauso falsch wie das Wort "Däutsch" statt "Deutsch. Niemand würde aber auf die Idee kommen, "Däutsch" als korrekt einzustufen, weil manche Leute gerne "Ä"s schreiben.

Schule ist noch mal ein anderes Problem. Denn hier verbietet man es ja nicht nur den angestellten Lehrer*innen, sondern eben auch den Schüler*innen. Auch hier frage ich mich, wo euer Problem mit der OPTION zu gendern besteht. Ihr findet es doof, wenn jemand bestraft wird, weil sie*er gendert, gleichzeitig findet ihr es aber toll, wenn jemand dafür bestraft wird, WEIL sie*er gendert. Das passt nicht zusammen.

Auch hier: In der Schule muss die Standardsprache geschult werden. Die Standardsprache wird vorgegeben vom Rat der Deutschen Rechtschreibung. Die Lehrpersonen haben sich daran zu halten und die Lehrpersonen haben diese Standardsprache so durchzusetzen, dass den Schülern eine korrekte Sprache vermittelt wird. Wenn man den Genderstern zulässt, lehrt man den Kindern - Stand heute - eine falsche Schreibweise.

Ich bin im Übrigen gespannt, wie Söder das Genderverbot konkret umsetzen will und v.a. welche Sanktionen dann drohen, wenn man gendert.

Die Umsetzung ist ziemlich simpel: Die Lehrperson wird aufgefordert, sich an die Vorgaben in Bezug auf die Sprache zu halten. Hält sie sich nicht daran, dürfte es ähnliche Konsequenzen haben wie eine Lehrperson, die im Bereich der Naturwissenschaften die nicht anerkannte Schöpfungslehre lehrt und die anerkannte Evolutionstheorie leugnet.

Du stellst es hier dar, als wäre es eine absurde Forderung, Lehrpersonen in die Pflicht zu nehmen, sich an die anerkannten Inhalte des Unterrichts zu halten.

edit: da war ein Verdreher drin :coolface:
 
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