Du liest raus was du rauslesen willst
Standarddeutsch:
„Ich gehe mit drei Kollegen in ein Haus“ – richtig
„Ich gehe mit drei Kollege in ein Haus“ – falsch
„Ich gehe mit drei Kollegen in ein Hus“ – falsch
„Ich gehe mit drei Kollegen in einen Haus“ - falsch
„Ich gehe mit drei Kolleg*innen in ein Haus“ – falsch
Berndeutsch
„I gah mit drü Kollege ines Huus“ – richtig
„I gah mit drü Kollegen in ein Huus“ – falsch
„I gah mit drü Kollege inen Huus“ – falsch
„I gah mit drei Kollegen in en Huus“ – falsch
„I gah mit drü Kolleg*inne ines Huus“ - falsch
Das Problem ist, dass du der Ansicht bist, dass sich bspw. Berndeutsch an der von dir geliebten Variation der deutschen Sprache orientieren muss. Dabei hat sich der Dialekt seit vielen Jahrhunderten unabhängig von der Standardsprache entwickelt
(ausgenommen natürlich die Angleichungen durch den Sprachkontakt). Ein Dialekt kann darum per Definition
nie falsch sein, weil der Dialekt seine eigenen Regeln hat. Innerhalb eines Dialekts kann eine Formulierung aber sehr wohl falsch sein, wenn sie gegen diese Regeln des Dialekts verstößt. Das Problem des Gendersterns ist, dass er in sämtlichen Variationen der deutschen Sprache gegen die Regeln dieser Variationen verstößt.