Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


  • Stimmen insgesamt
    151
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Hinweis
Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
Ich finde tatsächlich die Diskussion um die Ablehnung der Gendersprache nervtötend. Da kommen die immer ewig Unzufriedenen raus und suhlen sich gegenseitig in Bestätigungen.
Niemand verliert seinen Hodensack oder seine Status als Deutscher wegen der Gendersprache. Mir ist die Gendersprache ziemlich egal, im Berufsleben habe ich damit relativ selten zu tun. Wie eigentlich jeder. Daraus aber so ne absurde Diskussion zu machen ist hart lächerlich.
Und am Ende triggert immer irgendwas. Hab schon Diskussionen erlebt warum auf Otto.de so viele PoC als Model genommen werden oder warum denn bitte auf den Tüten von Ravensburger schwarze Kinder wären. Dies würde ja nicht die deutsche Wirklichkeit spiegeln. So weit will ich den Thread hier nicht gehen, aber es ist der selbe Typ Mensch der sich immer an Kleinigkeiten aufhängt die keine Sau interessiert oder wichtig wäre.

Warum die Zeit nicht nutzen und über den Mindestlohn, Kinderarmut oder sonstige Missstände diskutieren. Nein, man sucht sich die Gendersprache als Feindbild und massiert sich gegenseitig voller Zustimmung die Nippel mit Gleichgesinnten.
Die 90%ige Mehrheit stört sich eben an einer aufgezwungenen Sprach- und Schreibweisenänderung und lehnt diese ab. Punkt.

und PoC als Werbesudjets sind grundsätzlich kein Problem und gibts ja auch schon seit den 90ern, ohne dass sich jemand groß dran störte.

tatsächlich spiegelt die überbordende „Sichtbarmachung“ von PoC oder LGTBQ Personen in Werbung, Film und Fernsehen inzwischen nicht mehr die Realität wieder und wirkt dadurch aufgesetzt und politisierend. Es gab nun mal keine schwarzen Lordschaften im viktorianischen England (Bridgerton) und ob How I Met Your Father sich mit Identity policy durch Einbringung von schwulen und farbigen Rollen so spielfreudig präsentieren wird wie HIMYMs weißer, aber miteinander harmonierender Cast, muss sich erst zeigen.

wirklich hochproblematisch wird es aber, wenn plötzlich Dinge sichtbar gemacht werden, die keine Sichtbarmachung verdienen. Man denke nur an die abscheulichen Werbespots von Katjes und H&M mit Frauen unterm Hidjab als Models, wo frauenfeindliche Keuschheitskleidung zum Symbol für Vielfalt pervertiert und hunderten Mio. real darunter leidenden Frauen im Nahen Osten damit ins Gesicht gerotzt wurde.
 
@Calvin

Vielleicht noch mal hinterher... ein aufgezwungener "weiblicher" Plural klingt einfach nicht schön auf meinen Ohren. So was wie Ärztinnen, Beamtinnen etc. klingt künstlich und unnatürlich, wenn man ein gewisses Verständnis der deutschen Sprache hat.

Genauso stört es mich auch, wenn Leute sagen "Na, denn..." anstatt richtiger Weise: "Na, dann..." was hier in meinem Umfeld vor allem bei Leuten aus (keine Wertung!) niedrigeren Bildungsschichten vorkommt.

"Macht Sinn" schmerzt jedes Mal genauso in Ohren und Augen - je nachdem ob man es hört oder liest und am liebsten würde ich wirklich jedes Mal dazwischen preschen und korrigieren :ugly:

Der Plural ist nunmal ein Neutrum. Genus, nicht Sexus, aber das hat @Swisslink ja im Eingangspost eigentlich schon dargelegt.
 
Nein überhaupt nicht, mir geht/ging es grundlegend um die Frage der Generationen und dessen Einflüsse. Sprich, dadurch das die Gesellschaft immer im Wandel ist, so nimmt diese auch Veränderung bei den unterschiedlichen Generationen auf/statt. Dabei sind so Sachen, wie die % Anteile einer Berufsgruppe über die Zeit und deren Wahrscheinlichkeit auf die Assoziation der jeweiligen Generation als auch soziale Komponenten, wie Geschwister und das Geschlecht dieser usw... Daher ist das Thema halt sehr interessant und auch die unterschiedlichen Deutung z.B zu dem Begriff Artz/Doctor usw...
Sorry, das habe ich etwas in den falschen Hals gekriegt. :) Der Aufsatz ist auch schon 20 Jahre alt. Inzwischen wird das sicher noch weiter erforscht worden sein und es gibt evtl. auch Studien, die das umfassen, was dich interessiert.
 
Sorry, das habe ich etwas in den falschen Hals gekriegt. :) Der Aufsatz ist auch schon 20 Jahre alt. Inzwischen wird das sicher noch weiter erforscht worden sein und es gibt evtl. auch Studien, die das umfassen, was dich interessiert.

Eigentlich ist dein Argument also:
„Mitarbeiter*innen ist sprachlich sinnvoll, such bei Google!“
„Gendern ist sinnvoll, such die Studien selber!“
 
@Calvin

Vielleicht noch mal hinterher... ein aufgezwungener "weiblicher" Plural klingt einfach nicht schön auf meinen Ohren. So was wie Ärztinnen, Beamtinnen etc. klingt künstlich und unnatürlich, wenn man ein gewisses Verständnis der deutschen Sprache hat.
Das klingt nicht unnatürlich und künstlich, sondern einfach nur ungewohnt. ;)
 
@Calvin

Vielleicht noch mal hinterher... ein aufgezwungener "weiblicher" Plural klingt einfach nicht schön auf meinen Ohren. So was wie Ärztinnen, Beamtinnen etc. klingt künstlich und unnatürlich, wenn man ein gewisses Verständnis der deutschen Sprache hat.

Genauso stört es mich auch, wenn Leute sagen "Na, denn..." anstatt richtiger Weise: "Na, dann..." was hier in meinem Umfeld vor allem bei Leuten aus (keine Wertung!) niedrigeren Bildungsschichten vorkommt.

"Macht Sinn" schmerzt jedes Mal genauso in Ohren und Augen - je nachdem ob man es hört oder liest und am liebsten würde ich wirklich jedes Mal dazwischen preschen und korrigieren :ugly:

Der Plural ist nunmal ein Neutrum. Genus, nicht Sexus, aber das hat @Swisslink ja im Eingangspost eigentlich schon dargelegt.

„Macht Sinn“ ist heute sprachlich akzeptiert. So wandelt sich nun Mal Sprache: es gibt ein Wort, das ein Großteil der Bevölkerung immer auf eine neue Art verwendet, also wird es irgendwann korrekt.

Wie sich Sprache nicht ändert: Eine kleine Minderheit macht alles komplizierter und geht allen anderen damit auf den Sack.

Ich muss aber wohl die Diskussion mit Calvin beenden. Offensichtlich hat er mich mittlerweile auf ignore, damit seine Safespace Bubble nicht platzt. Bitte macht ihn aber auch in Zukunft darauf aufmerksam, dass er keine Studie gepostet hat, die seinen Bullshit belegt hat. :kruemel:
 
„Macht Sinn“ ist heute sprachlich akzeptiert. So wandelt sich nun Mal Sprache: es gibt ein Wort, das ein Großteil der Bevölkerung immer auf eine neue Art verwendet, also wird es irgendwann korrekt.

Wie sich Sprache nicht ändert: Eine kleine Minderheit macht alles komplizierter und geht allen anderen damit auf den Sack.

Ich muss aber wohl die Diskussion mit Calvin beenden. Offensichtlich hat er mich mittlerweile auf ignore, damit seine Safespace Bubble nicht platzt. Bitte macht ihn aber auch in Zukunft darauf aufmerksam, dass er keine Studie gepostet hat, die seinen Bullshit belegt hat. :kruemel:
Du hast recht... das mit dem Sinn ist ein natürlicher Wandel - der sich für mich dennoch einfach nur falsch und ekelhaft anhört. Ist halt nicht das, was ich beigebracht bekommen habe und schon gar nicht das, was mein Verständnis der deutschen Sprache geprägt hat.
Ja, sorry. Aber die korrekte Bezeichnung von Frauen kann für mich gar nicht falsch klingen. Denn es ist ja korrekt eine Ärztin Ärztin zu nennen und zwei oder mehrere Ärztinnen Ärztinnen.
Das muss dir nicht leid tun. Du zwingst es ja auch keinem auf, zumindest sagst du das.
Wie schon erwähnt, mach was du willst, soll jeder machen. Für mich hört es dann auf, wenn es jemandem diktiert wird und das ist zumindest gefühlt der Fall mit dem Gendern. In einer etwas höheren Position darf man es sich kaum noch erlauben, das nicht anzuwenden, auch wenn man es ganz anders sieht, weil es sonst der Karriere schaden kann. (Mag hier natürlich von Berufsfeld zu Berufsfeld teils gravierend unterschiedliche Gewichtungen geben)

Zumal es ja schön ist, wenn man Minderheiten bzw. die wenigen auch anhört und versucht ihnen entgegen zu kommen (denke mal stark, dass das Gendern vor allem daraus resultiert auch wenn es zu etwas ganz anderem geworden ist), aber es ist dann nicht mehr schön, wenn andere (gefühlt dann auch irgendwann wenige, wenn es weiter durchgesetzt wird und sich viele fügen) dann wiederum nicht erhört werden.

Und noch weniger schön ist es eben auf diese Weise von den eigentlichen Problemen und Ungleichberechtigungen der Geschlechter abzulenken und diese anzugehen. (nicht falsch verstehen, das unterstelle ich hier im Thread keinem)
 
Die Polizei -> Ich war bei der Polizei
Der Arzt -> Ich war beim Arzt
Beides sind hier Institutionen.

Das ist so eine Scheindiskussion, die einfach keinen Sinn mit sich bringt.
Und weiterer Beweis, dass das sprachliche Geschlecht rein gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat. Artikel findet man in der dt. Sprache nämlich überall.
 
Du hast recht... das mit dem Sinn ist ein natürlicher Wandel - der sich für mich dennoch einfach nur falsch und ekelhaft anhört. Ist halt nicht das, was ich beigebracht bekommen habe und schon gar nicht das, was mein Verständnis der deutschen Sprache geprägt hat.

Sehe ich auch so, aber Anglizismen kommen nun mal immer mehr in die Sprache. Das ist ein Prozess, der sich nicht aufhalten lässt, weil es von einer riesigen Mehrheit getan wird.

Ich habe nun selber die drei Studien gefunden, die die Seite „Genderleicht“ als Argument für das Gendern vorbringt. Wenn das, das beste ist, was man findet, ist die Studienlage erbärmlich:

1. Eine Studie, dass die weibliche Form nicht zu Verständlichkeitsproblemen führt. Dazu nahmen sie… fiktive Packungsbeilagen eines Medikaments.

Hint: niemand sagt, dass man Packungsbeilagen nicht mehr lesen kann. Das überrascht nicht, immerhin ist die Sprache dort sehr simpel. Das Problem der Gendersprache tritt natürlich stärker auf, je komplexer die Sprache.

2. Die Studie mit den Grundschülern, die ich hier schon kommentiert habe. Die Seite fasst die Ergebnisse so zusammen:

Kinder trauen sich einen typisch männlichen Beruf eher zu, wenn ihnen dieser Beruf sowohl in der männlichen als auch in der weiblichen Form dargestellt wird, Bsp.: Ingenieur und Ingenieurin. Dieser Test mit 591 Kindern zwischen 8 und 12 Jahren in deutschen und belgischen Schulen im Jahr 2015 gilt als Nachweis, dass das generische Maskulinum nicht geschlechtsneutral verstanden wird

In Tat und Wahrheit steht in der Studie aber auch:

Allerdings zeigen die Analysen auch, dass bei der Verwendung geschlechtergerechter Sprache die Berufe als weniger wichtig angesehen wurden und dass die Bezahlung in „typisch männlichen“ Berufen niedriger eingeschätzt wurde als nach Nennung der rein männlichen Berufsbezeichnung. „Die Studie vermittelt also eine ermutigende und eine weniger ermutigende Botschaft“, ergänzt die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Andrea Abele-Brehm. „Ermutigend ist, dass geschlechtergerechte Berufsbezeichnungen das Selbstvertrauen, entsprechende Berufe zu ergreifen, steigern können. Weniger schön ist, dass geschlechtergerechte Berufsbezeichnungen die Bewertung des Berufs, also dessen Wichtigkeit oder die Höhe des Gehalts, negativ beeinflussen.“

So eindeutig Pro-Gendersprache ist die Studie also nicht. Meiner Ansicht nach ist es eher ein Argument dagegen. Wenn ein Kind sich in der Lage sieht, einen Beruf auszuüben, weil sich „Ärztin“ nach weniger Veranrwortung anhört als „Arzt“, ist eine sprachliche Anpassung definitiv der falsche Schritt.

edit: mein Fehler, sie verweisen auch auf die Studie aus Belgien, nicht nur die aus Deutschland. Französisch hat fast ausschließlich genderneutrale Bezeichnungen für Berufe. Also ist auch diese Studie ein Argument, dass Gendersprache keinen Einfluss auf die Wahrnehmung in der Gesellschaft hat.

3. Eine Studie zu Repräsentation in Film und TV. Wat?

Wenn das, das beste ist, was man findet, ist die Studienlage erbärmlich. Eigentlich bräuchte man nur eine Studie:
- Fragt 1000 Kinder in England, welches Geschlecht sie mit "Doctor" assoziieren.
- Fragt 1000 Kinder in Deutschland, welches Geschlecht sie mit "Arzt" assoziieren
Wenn die Unterschiede nicht signifikant sind, ist Gendersprache Blödsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Polizei ist eine Institution, ein Arzt ist eine Person (die Institution wäre das Krankenhaus z.B.). Ersteres hat kein Geschlecht, zweiteres in den meisten Fällen ein ziemlich eindeutiges. Es ist auch spannend, dass es gar nicht mehr ums Sternchen geht, sondern sogar die Verwendung weiblicher Formen komplett in Frage gestellt wird. Das Interesse daran, Frauen besser wahrnehmen zu können, scheint hier einfach nicht sehr ausgeprägt zu sein.
 
Polizei ist eine Institution, ein Arzt ist eine Person (die Institution wäre das Krankenhaus z.B.). Ersteres hat kein Geschlecht, zweiteres in den meisten Fällen ein ziemlich eindeutiges. Es ist auch spannend, dass es gar nicht mehr ums Sternchen geht, sondern sogar die Verwendung weiblicher Formen komplett in Frage gestellt wird. Das Interesse daran, Frauen besser wahrnehmen zu können, scheint hier einfach nicht sehr ausgeprägt zu sein.

Du hast das Thema dahingehend abgeleitet, indem du gar nie Argumente vorbringen konntest, die für das Gendersternchen sprechen. Darum sind wir mittlerweile beim femininen Genus der Pluralformen angekommen und warten, ob du hier endlich ein Argument vorbringen kannst, oder ob du auch hier immer auf die angeblich existierenden Studien verweisen willst, ohne je auch nur eine zu posten.

Es liegt an dir, mein Guter.
 
Du hast das Thema dahingehend abgeleitet, indem du gar nie Argumente vorbringen konntest, die für das Gendersternchen sprechen. Darum sind wir mittlerweile beim femininen Genus der Pluralformen angekommen und warten, ob du hier endlich ein Argument vorbringen kannst, oder ob du auch hier immer auf die angeblich existierenden Studien verweisen willst, ohne je auch nur eine zu posten.

Es liegt an dir, mein Guter.
Mehr als verlinken kann ich nicht. Lesen musst du schon selbst.
 
Mehr als verlinken kann ich nicht. Lesen musst du schon selbst.

Warum verlinkst du es denn nicht? Nochmal: du hast bisher eine englische Studie gepostet, die deine Aussage widerlegt, und eine Deutsche, die deine Aussage nur sehr eingeschränkt stützt.
 
Polizei ist eine Institution, ein Arzt ist eine Person (die Institution wäre das Krankenhaus z.B.). Ersteres hat kein Geschlecht, zweiteres in den meisten Fällen ein ziemlich eindeutiges. Es ist auch spannend, dass es gar nicht mehr ums Sternchen geht, sondern sogar die Verwendung weiblicher Formen komplett in Frage gestellt wird. Das Interesse daran, Frauen besser wahrnehmen zu können, scheint hier einfach nicht sehr ausgeprägt zu sein.
Dann nimm halt Hausarzt. So heißt die Institution nämlich bei mir. Und da arbeiten zweierlei.

Nö.
Denn sprachlich gesehen wurde das einfach aus dem lateinischen übernommen und man findet dies sogar noch ausgeprägter in den ganzen romanischen Sprachen (italienisch, französisch, spanisch, portugiesisch). Da passt sich sogar das Verb dem Geschlecht an, was es afaik im deutschen nicht macht.

Eine der ersten Sachen, die man lernt ist das konjugieren von Verben. Und insbesondere in französisch ist es so, dass die dritte Form Plural ils/elles heißt. Und dabei wird einem sofort gesagt, dass elles (Plural von elle, dem weiblichen Singular) nur dann verwendet wird, wenn die Gruppe tatsächlich nur aus weiblichen Teilnehmern besteht. Das heißt im Umkehrschluss, dass unter "ils" beide Geschlechter vertreten sind, auch wenn die Gruppe aus sechs Frauen und einem Mann besteht. Dies impliziert, dass "ils" beides beinhaltet und dies als Standard angesehen wird.
Das ist eben sprachliche Vereinfachung, und ich wage die Aussage zu treffen, dass keiner, der etwas französisch spricht bei "ils" nur auf Männer kommt.
In der dt. Sprache ist das sogar noch einfacher, denn da wird "sie" verwendet.

Also sorry, aber sprach-geschichtlich macht das wenig Sinn da nur auf Männer schließen zu wollen.
Ich würd sogar sagen, dass dies weniger mit Sprache zu tun hat, sondern einfach sozio-historische Gründe hat, denn da hat der Mann eben Positionen wie Arzt, Kommissar bekleidet und das dürfte wohl auch in vielerlei Medien immer noch so besetzt werden. Sprich, mehr Männer spielen in Filmen den Arzt.

Die Sprache da als das große Übel rauszupicken geht demnach am Ziel vorbei, und eher schießt man sich so in den eigenen Fuß.

Wie auch immer:
Diese Tabelle zeigt wunderbar, dass diese Diskussion nur Schein ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Genus#Das_Genussystem_der_deutschen_Sprache
Hier ist:
Genus Maskulinum, Sexus unbestimmt: Der Arzt
Genus Femininum, Sexus bestimmt: Die Ärztin

Und das wird hier ja auch gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Polizei ist eine Institution, ein Arzt ist eine Person (die Institution wäre das Krankenhaus z.B.). Ersteres hat kein Geschlecht, zweiteres in den meisten Fällen ein ziemlich eindeutiges. Es ist auch spannend, dass es gar nicht mehr ums Sternchen geht, sondern sogar die Verwendung weiblicher Formen komplett in Frage gestellt wird. Das Interesse daran, Frauen besser wahrnehmen zu können, scheint hier einfach nicht sehr ausgeprägt zu sein.
Blödsinn, bei meinem Hausarzt arbeiten 5 oder 6 verschiedene Ärzte mit verschiedenen Geschlechtern, Hautfarben und was weiß ich. Wenn ich dort hingeh sag ich, ich geh zum Hausarzt. Das ist sehr wohl eine Institution.

Die Beispiele von den Genderfans sind zum Teil so hanebüchen, da rollen sich mir die Fußnägel auf.

Gott sei Dank verabscheut meine Frau den Genderquatsch noch mehr als ich.

Highlight war bisher eine Spielanleitung für ein Brettspiel indem anstatt Spieler die ganze Zeit Spielerinnen zu lesen war. Man war die beschissen zu lesen und meine Frau hat fast einen Wutanfall bekommen als ich diese so vorgetragen habe.
 
Ich finde tatsächlich die Diskussion um die Ablehnung der Gendersprache nervtötend. Da kommen die immer ewig Unzufriedenen raus und suhlen sich gegenseitig in Bestätigungen.
Niemand verliert seinen Hodensack oder seine Status als Deutscher wegen der Gendersprache. Mir ist die Gendersprache ziemlich egal, im Berufsleben habe ich damit relativ selten zu tun. Wie eigentlich jeder. Daraus aber so ne absurde Diskussion zu machen ist hart lächerlich.
Und am Ende triggert immer irgendwas. Hab schon Diskussionen erlebt warum auf Otto.de so viele PoC als Model genommen werden oder warum denn bitte auf den Tüten von Ravensburger schwarze Kinder wären. Dies würde ja nicht die deutsche Wirklichkeit spiegeln. So weit will ich den Thread hier nicht gehen, aber es ist der selbe Typ Mensch der sich immer an Kleinigkeiten aufhängt die keine Sau interessiert oder wichtig wäre.

Warum die Zeit nicht nutzen und über den Mindestlohn, Kinderarmut oder sonstige Missstände diskutieren. Nein, man sucht sich die Gendersprache als Feindbild und massiert sich gegenseitig voller Zustimmung die Nippel mit Gleichgesinnten.

Es ist halt der Links-Grüne Zeitgeist zur Zeit.
Früher in den 90er wäre sowas undenkbar, genau wie die Frage nach mehr als nur einem Geschlecht.

Verrückte Zeiten, die die jungen Menschen mit machen.
 
Dann nimm halt Hausarzt. So heißt die Institution nämlich bei mir. Und da arbeiten zweierlei.

Nö.
Denn sprachlich gesehen wurde das einfach aus dem lateinischen übernommen und man findet dies sogar noch ausgeprägter in den ganzen romanischen Sprachen (italienisch, französisch, spanisch, portugiesisch). Da passt sich sogar das Verb dem Geschlecht an, was es afaik im deutschen nicht macht.

Eine der ersten Sachen, die man lernt ist das konjugieren von Verben. Und insbesondere in französisch ist es so, dass die dritte Form Plural ils/elles heißt. Und dabei wird einem sofort gesagt, dass elles (Plural von elle, dem weiblichen Singular) nur dann verwendet wird, wenn die Gruppe tatsächlich nur aus weiblichen Teilnehmern besteht. Das heißt im Umkehrschluss, dass unter "ils" beide Geschlechter vertreten sind, auch wenn die Gruppe aus sechs Frauen und einem Mann besteht. Dies impliziert, dass "ils" beides beinhaltet und dies als Standard angesehen wird.
Das ist eben sprachliche Vereinfachung, und ich wage die Aussage zu treffen, dass keiner, der etwas französisch spricht bei "ils" nur auf Männer kommt.
In der dt. Sprache ist das sogar noch einfacher, denn da wird "sie" verwendet.

Also sorry, aber sprach-geschichtlich macht das wenig Sinn da nur auf Männer schließen zu wollen.
Ich würd sogar sagen, dass dies weniger mit Sprache zu tun hat, sondern einfach sozio-historische Gründe hat, denn da hat der Mann eben Positionen wie Arzt, Kommissar bekleidet und das dürfte wohl auch in vielerlei Medien immer noch so besetzt werden. Sprich, mehr Männer spielen in Filmen den Arzt.

Die Sprache da als das große Übel rauszupicken geht demnach am Ziel vorbei, und eher schießt man sich so in den eigenen Fuß.

Wie auch immer:
Diese Tabelle zeigt wunderbar, dass diese Diskussion nur Schein ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Genus#Das_Genussystem_der_deutschen_Sprache
Hier ist:
Genus Maskulinum, Sexus unbestimmt: Der Arzt
Genus Femininum, Sexus bestimmt: Die Ärztin

Und das wird hier ja auch gesagt.

Französisch ist ein Beispiel, Englisch ein anderes. Wenn du von „Highschool Teacher“ sprichst, werden die meisten Menschen an Männer denken, weil es in höheren Stufen traditionell viele männliche Lehrer gibt. Wenn du hingegen von „Kindergarten Teacher“ sprichst werden die meisten an eine Frau denken, weil der Beruf traditionell vorwiegend von Frauen ausgeübt wird. Wir haben aber exakt die gleiche Berufsbezeichnung, also kann es unmöglich sprachlich bedingt sein.

Auch „Doctor“ wird - und das hat ja @Calvin ausnahmsweise tatsächlich mal belegt - hauptsächlich mit Männern assoziiert. Der Begriff ist aber keinesfalls maskulin. „Nurse“ wiederum wird mehrheitlich mit Frauen assoziiert - und auch der Begriff ist sprachlich keinesfalls feminin, weil die englische Sprache bei der überwiegenden Mehrheit der Berufsbezeichnungen nur eine neutrale Bezeichnung kennt.

Darum ist es ja so unsinnig, dass Calvin hier mit englischen und französischen Untersuchungen versucht, seinen Standpunkt zu vertreten. Wenn diese Studien nicht zum Schluss kommen, dass man mit dem englischen „Doctor“ auch Frauen assoziiert, widerlegt es seine Behauptung und stützt sie nicht. Und deutsche Studien scheinen diesen Sachverhalt nicht zu belegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Zurück
Top Bottom