Serie Game of Thrones (Spoilertags für S8 & Keine Buchspoiler)

Nicht als Impulshandlung. Die Glocken waren der Timer wo sie ihre Entscheidung zu treffen hat. Sie hat Tyrion nie erwidert mit dem Angriff aufzuhören wenn die Glocken läuten. Sie hat diesen Schritt bis zuletzt offen gelassen.

Die Red Keep als Symbol für ihr Scheißleben, was den Einwohner von Kings Landing nicht juckte.
Hm, sie hat eine Impulsentscheidung getroffen, deutlich erkennbar an ihrer emotionalen Begleitreaktion.
 
Weil das Volk sie nicht wollte und so auch Verräter sind. Ihrem Bruder und ihr wurde ja oft genug eingeredet "Das Volk wünscht sich die Targaryen zurück"
 
Aufgestauter Zorn entläd sich gerne in Impulshandlungen. Aber warum gerade in dem Moment und gegen die Zivilbevölkerung?
 
"Weil Cersei ja Schuld ist, dass die Zivilbevölkerung im Wege ist die Stadt abzufackeln." Sie hat ja versucht zu verhandeln und musste als Preis zusehen wie ihre engste Freundin geköpft wird.

Sie hat als Sexsklavin gelernt, dass nur ihre Gefühle das sind was ihr geblieben sind. Keine Mythen, kein Gott, keine Familie.

Und Martin ist solch ein Sadist und schenkt solch einer Person drei fliegende Atombomben. Das Problem ist nur, dass sie als Herrscherin kein Opfer mehr ist, auch wenn die Situation in Essos zufälligerweise doch das wiedergespiegelt haben.

Sie ist ab dem Punkt mit Macht Täterin, sie sah sich aber immer nur als Opfer, sie sieht sich nur als Opfer und wird aus ihrer Sicht bis zu ihrem Tod nur Opfer sein.
 
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Die Stadt gehört ihr. Cersei wurde von den eigenen Leuten verraten und sitzt nun im Burgfried fest. Warum fliegt sie nicht direkt dorthin und lässt ihre Wut raus?
 
Die Stadt gehört ihr. Cersei wurde von den eigenen Leuten verraten und sitzt nun im Burgfried fest. Warum fliegt sie nicht direkt dorthin und lässt ihre Wut raus?

Weil die Glocken, die ihre Herrschaft aus ihrer Sicht angeblich erst begründen, genau die gleichen Glocken sind, die die Herrschaft ihres Vaters erst beendet haben und ihre Herrschaft wieder beenden könnten.

Die Glocke ist der Grund für ihr Scheißleben. Das Volk macht sich lieber zum Werkzeug von Tyrannen. In Essos wurde sie hingegen gefeiert.

 
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Weil die Glocken, die ihre Herrschaft aus ihrer Sicht angeblich erst begründen, genau die gleichen Glocken sind, die die Herrschaft ihres Vaters erst beendet haben und ihre Herrschaft wieder beenden könnten.

Das ist die Erklärung der Showrunner, oder? Finde ich am weitesten hergeholt von allen Erklärungen ehrlich gesagt. Wurde diese Schlacht in der Serie überhaupt mal angesprochen? Wie genau sollten die Glocken das bei Dany auslösen, die von dieser offenbar nichtmal kriegsentscheidenden Schlacht nur aus Erzählungen weiß und daher gar nicht wirklich traumatisch getriggert werden kann?
 
Das ist die Erklärung der Showrunner, oder? Finde ich am weitesten hergeholt von allen Erklärungen ehrlich gesagt. Wurde diese Schlacht in der Serie überhaupt mal angesprochen? Wie genau sollten die Glocken das bei Dany auslösen, die von dieser offenbar nichtmal kriegsentscheidenden Schlacht nur aus Erzählungen weiß und daher gar nicht wirklich traumatisch getriggert werden kann?

Nein, die Showrunner sind der Frage ausgewichen, weil sie wohl Martins Sinn selber nicht verstehen.

Ich komme mit Buchwissen. Dany und Viserys wurde erzählt, dass das Volk in Westeros nur darauf wartet befreit zu werden. Das Volk war aber im Gegenteil ganz froh, dass Robert bei den Targaryen mal aufräumte.
 
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Man kann sich nun wirklich die achte Staffel als UHD bestellen. Was ist denn mit Staffel zwei bis sieben. :hmm:
 
After dancing griffins lost the Battle of the Bells, Aerys exiled him. He had finally realized that Robert was no mere outlaw lord to be crushed at whim, but the greatest threat House Targaryen had faced since Daemon Blackfyre.[7]
Jaime Lannister to Brienne Tarth

Last night he'd dreamt of Stoney Sept again. Alone, with sword in hand, he ran from house to house, smashing down doors, racing up stairs, leaping from roof to roof, as his ears rang to the sound of distant bells. Deep bronze booms and silver chiming pounded through his skull, a maddening cacophony of noise that grew ever louder until it seemed as if his head would explode.

Seventeen years had come and gone since the Battle of the Bells, yet the sound of bells ringing still tied a knot in his guts. Others might claim that the realm was lost when Prince Rhaegar fell to Robert's warhammer on the Trident, but the Battle of the Trident would never have been fought if the griffin had only slain the stag there in Stoney Sept. The bells tolled for all of us that day. For Aerys and his queen, for Elia of Dorne and her little daughter, for every true man and honest woman in the Seven Kingdoms. And for my silver prince.[4]

—thoughts of Jon Connington
 
Um einen längeren Text zu schreiben.

Es ist wohl nicht zufällig, dass gerade Stannisfans gerne Dany nicht mögen und Danyfans gerne vor allem nicht Stannis. Um dieses Phänomen zu erklären werde ich Nietzsche heranziehen, welcher von der Serie ebenfalls zitiert wird.

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Nietzsche unterscheidet zwischen zwei Moralsystemen. Herrenmoral und Sklavenmoral. Stannis repräsentiert die Herrenmoral und Dany die Sklavenmoral.

Herrenmoral: Gut und Schlecht
Sklavenmoral: Gut und Böse

Um ein einfaches Beispiel zwischen den Moralsystemen zu geben. Nach der Herrenmoral hat jede Familie das Recht sein Kind unabhängig des Staates zu erziehen. Nun gibt es aber Kinder die aufgrund dieser Regelung Opfer von Eltern werden können, weil die Eltern nicht 24 Stunden überwacht werden und daher ihre Kinder unbemerkt in Keller einsperren und foltern. Dieses Kind wird die Existenz solch einer Regelung verachten, das nennt Nietzsche Sklavenmoral.

(Heute schreibe ich nur was zur Sklavenmoral)



Sklavenmoral:

Dany wurde als Sexsklave von ihrem Bruder verkauft, sie gibt einen Scheiß auf die herrschende Lobgesänge, Götterglauben, Mythen, gelebte Ehre und Pflichtgefühle, weil das alles Faktoren sind die ja erst dazu geführt haben, dass ihr Bruder überhaupt in der Lage ist sie als Sexsklave zu verkaufen. Ein Sklave ist Opfer, und sieht sich eigens erstmal als Faktor, ein Sklave hat keine andere Wahl. Was ihr in ihrem Leid nützlich ist ist gut, was ihr Leid verursacht ist böse. Dieses Moralsystem prägt Dany, das was IHR nützlich ist ist gut und das was IHR schadet ist böse.

In unserem Zeitgeist ist dieses Moralsystem sehr beliebt, es wird sogar Hierarchien erstellt welche identitäre Opfergruppen welches Gewicht bei Ermessensspielräume zu haben hat wie ein Sachverhalt zu beurteilen ist.

Dabei passiert in Staffel 1 schon eine entscheidende Szene. Dany verbrennt eine Hexe bei lebendigem Leib, die sich rächte, dass Khal Drogo ihr Volk vergewaltigte und abmetzelte. Die Hexe hat nämlich Khal Drogo und Dany bei ihrer Rache an die Dothrakis geschadet, dabei führte die Hexe nur die gleiche Art von Rache mit dem gleichen Moralsystem aus, die ansonsten Dany an ihre Peiniger ausübt. Die Hexe war Sklave der Dothrakis und rächte sich an ihre Peiniger. Dany war aus der Sicht der Hexe Täterin, ein Werkzeug des Bösen, das Böse, was ihr Volk vergewaltigt und abmetzelte.

Die Sklavenmoral funktioniert wenn man Opfer gröbsten Unrechts ist, weil der Mensch leichter akzeptiert, dass die Peiniger Böse sind. Martin gibt dieser Sexsklavin, die sich umbringen will, irgendwann mal drei fliegende Atombomben. Die Sklavin ist folglich nun in der Lage sich gegen ihre Peiniger zu stellen. Dabei orientiert sich Dany an ihr erlebtes, denn ihr Gefühl über die Welt ist das einzige was sie wirklich hat. Alles was einem Sklaven nützte ist GUT und alles was einem Sklaven schadet ist BÖSE. Und so grausam wie die Welt gegen ihr war, so grausam will sie antworten. I will answer injustice with justice.

Irgendwann mal ist Dany aber keine Sklavin mehr, sondern eine Herrscherin mit drei Drachen. Ihr Regierungsystem ist es das Rad zu durchbrechen. Dany herrscht in Meereen tyrannisch, aber aus unserer Sicht mit einer moralischen Legitimation, sie will eine Gesellschaft zerstören welche Sklaverei ermöglicht und eine neue GUTE Gesellschaft errichten. Sie verfüttert willkürlich die Familienoberhäupter an die Drachen um herauszufinden wer schuldig ist und wer nicht. Denn das würde einem Sklaven nutzen, wenn reiche Säcke so behandelt werden, um die Leute zu finden. die die Sklaverei wieder einführen würden. Dabei sind das Ramsaymethoden, welcher ohne Prozesse Menschen an seinen Hunden verfüttert.

Für Meereen würde sie am Ende sogar die Städte der Master in Asche verwandeln, weil dies einen Sklaven nutzen würde. Die Städte der Master bedrohen die Stadt ohne Sklaverei. Wenn es diese Städte nicht mehr auf ner Landkarte gibt, dann ist dem Sklaven in Meereen geholfen. Das ist kein "Weniger Menschen opfern für die Menschheit"-Moral, sondern eine "Die Mehrheit der Bösen mit ihren Städten opfern für die wenigen Guten".

Doch es gibt etwas was diesen gesamten Moralsystem widerspricht und normalerweise kein Sklave hat. Ihren Thronanspruch. Deshalb verzichtet sie erstmal nach Westeros zu gehen. Aber als sie in Meereen als schlechte Herrscherin entpuppt, braucht sie eine Legitimation. Und die hat sie in Westeros. Man betont, dass sie keine Herrscherin ist, sondern eine Eroberin. In Westeros gibt es aber keine Sklaven. Das sollte letztendlich den Tod von 500.000 Menschen bedeuten.

Während sie in Esssos noch ihr Herrschaftssystem damit begründete, dass alle ihr freiwillig folgen, bestand die Freiwilligkeit in Westeros auf einmal zu entscheiden ob man sein Knie beugt oder lebendig verbrannt wird. Denn die Lords sind keine Sklaven.

Wegen Jon ging sie nach Norden, von den Beratern dabei gebremst grob gegen Westeros vorzugehen, sondern Bündnisse zu schmieden. Liebe ist GUT, denn Liebe ist was einem Sklaven fehlt. Doch dann stellt sich heraus, dass Jon eigentlich den Thronspruch hat.

Damit hat Dany eigentlich keine Legitimation in Westeros zu herrschen. Sie hätte Jon fragen müssen. Aber sie geht selbstverständlich davon aus, dass Jon sein Knie beugt, weil sich Dany ihr Thronanspruch nicht auf irgendwelche Rechtsansprüche von anderen Menschen begründet. SIE setzt Recht, SIE war Sklavin, SIE weiß was GUT und BÖSE ist, SIE hat die Wahl, SIE weiß wer Schuldig ist und wer Unschuldig. Menschen die GUT sind haben sie gefeiert, Menschen die zum Werkzeug des BÖSEN gehören verachten sie. Sie überträgt seit Beginn ihr Moralempfinden auf die gesamte Menschheit, was IHR nützlich war, ist für alle nützlich, was ihr schadet, schadet der Menschheit und gehört von der Welt eliminiert. Und ihre Legitimation ist, dass sie fliegende Atombomben besitzt.

Und die Menschen in Kings Landing sind AUCH keine Sklaven. Weder Cersei, noch der Bauer. Daher Dany anmerkt, dass sie von Sklaven die GUT sind mit offenen Armen empfangen worden ist und von den Menschen von Kings Landing, die Werkzeuge des BÖSEN sind, NICHT. Die Menschen von King Landing könnten ihrem Herrschaftsanspruch gefährlich werden, was dem Sklaven auf der Welt schaden würde, die sie befreien will. Also gehört Kings Landing von der Landkarte.
 
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Du interpretierst da aber ganz schön viel rein, vor allem mit Sklaverei, und das es in Westeros keine geben würde. Hier solltest du aber dann auch sagen, was für die Sklaverei überhaupt ist...

Dany wollte nie die Leibeigenschaft beenden, ansonsten müsste Dany die Demokratie einführen und sich nicht krönen.

Der Witz ist, dass Dany und Viserys erstmal erzählt worden ist, dass Westeros in der Sklaverei des Usurpatoren Baratheon sich befindet und das Volk heimlich ihrer Befreiung herbeibetet.
 
Ich hab eine Frage gestellt, die du nicht beantwortet hast, da gibt es nichts weiter zu diskutieren.

Für Dany ist die Leibeigenschaft keine Sklaverei, sonst würde Danys Herrschaftssystem in Meereen nicht die eines Monarchen sein mit Leibeigenschaft. Was andere denken ist für Dany EGAL. Wenn Dany anders denkt, warum hat Meereen keine Demokratie gehabt?

Dass Dany die Leibeigenschaft abschaffen und Untertanen zu Staatsbürger machen wollte, ist wiederum absurd, in Meereen gab es ganz klar den klassische Westerosfeudalismus, nur dass die Königin wie Ramsay ihre Prozesse gleich bei den Drachen verfüttert.

Du kannst zwar gerne die Leibeigenschaft in Westeros für Sklaverei halten, Dany tat das nicht (wie alle Feudalherrscher), sie hatte in Meeren ein klassisches Untertanen - Herrscher Verhältnis. Auch in den Geschichtsbüchern wird zwischen Leibeigenschaft und Sklaverei unterschieden.


 
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