Das kann man so sehen, aber die andere Perspektive ist eben auch absolut berechtigt. Der Flügel war an zwei von drei Punkten komplett legal und am dritten Punkt nur um 0,2 mm illegal. Jetzt ist es nun mal tatsächlich so, dass so ein Flügel keinen Vorteil, sondern einen Nachteil mit sich bringt. Letztendlich handelt es sich also um einen kaputten Flügel, der keinen Vorteil mit sich brachte. In so einem Fall ist eine Disqualifikation schon sehr fraglich. Da ich glaube, dass die FIA bei jedem Team so gehandelt hätte, kann ich damit gut leben, aber man darf die Situation schon hinterfragen. Wenn die FIA nachweisen kann, dass es wohl einen Vorteil gab, dann ist jede Disqualifikation absolut gerechtfertigt. In dem Fall kann die FIA allerdings keinen Vorteil nachweisen (lediglich einen kaputten Flügel) und hat Hamilton dennoch disqualifiziert. Wenn wir bei einer kaputten Komponente immer von einem theoretischen Vorteil ausgehen, dann müsste de FIA ja ständig Fahrer mit ihren Autos disqualifizieren, allerdings ist das ja nicht der Fall und somit ist der ganze Fall schon etwas "merkwürdig".
Das was du schreibst macht doch absolut keinen Sinn. Wenn ein Auto beschädigt ist, dann wird es oft genug die vordefinierten Abstände nicht exakt einhalten und trotzdem werden die Fahrer nicht sofort disqualifiziert und die entsprechende Komponente von der FIA einbehalten. Zumal es keinen einzigen Hinweis gibt, dass Hamilton hier einen Vorteil hatte. Aktuell deutet alles eher auf das Gegenteil hin. Das Einbehalten des Flügels ist für mich eher der Höhepunkt der "Merkwürdigkeiten". Ich würde sogar behaupten, dass Mercedes vor dem CAS die FIA in Probleme bringen könnte, aber so ein Theater wäre natürlich für keinen vorteilhaft, weshalb das alles natürlich nie so eskalieren wird, aber das Verhalten der FIA ist schon sehr fragwürdig.
Ich persönlich kann mit der Strafe leben, aber anfangs ging ich davon aus, dass alle drei Punkte den vordefinierten Abstand nicht einhalten konnten und somit der Flügel einen Vorteil brachte. In so einem Fall muss es ohne wenn und aber eine Disqualifikation geben. Jetzt stellt sich die Sache jedoch als ganz anders heraus und das erklärt auch, weshalb die FIA da so lange mit der Entscheidungsfindung brauchte.