Bravo: Red Bull und Force india solche Idioten...
Für die Teams hätte der Fall eigentlich klar sein müssen. Schon vor der Abreise nach Melbourne hatten sich die zehn Teamchefs darauf geeinigt: Wenn ein Team aus Gründen höherer Gewalt nicht fahren kann oder darf, fährt keiner. Alles andere wäre eine Wettbewerbsverzerrung. Doch das war nach dem positiven Fall bei McLaren und dem Rückzug des Rennstalls schon wieder vergessen. „Die Teams mit guten Autos wollten von der Abmachung plötzlich nichts mehr wissen.“
Tatsächlich gab es im Feld unterschiedliche Meinungen, ob der Saisonauftakt stattfinden sollte. Nachdem McLaren seine Teilnahme am Grand Prix abgesagt hatte, kam es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einer Krisensitzung der restlichen Teamchefs mit Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn und FIA-Rennleiter Michael Masi im Crown Hotel von Melbourne. Sie dauerte von 23.30 bis 1.30 Uhr morgens.
Vier Teams beschlossen umgehend, dass sie wie abgemacht nicht teilnehmen würden: McLaren, Renault, Ferrari und Alfa Romeo. Mercedes zeigte zuerst Bereitschaft zu fahren, entschied dann aber offenbar in Rücksprache mit der Konzernleitung in Stuttgart, auch abzusagen. Bei Red Bull hieß es: „Da war wohl Druck von oben da.“ Mercedes bestreitet das. Toto Wolff habe die Entscheidung getroffen und niemand sonst.
Red Bull, Alpha Tauri und Racing Point wollten unbedingt fahren. Haas und Williams enthielten sich der Stimme. Prinzipiell waren aber auch sie für eine Durchführung des Rennens. Sie hatten Angst, dass sie gegenüber den Rechteinhabern vertragsbrüchig würden. So wollten sie zumindest juristisch Bereitschaft zeigen zu fahren.