Fazit nach erstem Durchgang: Spiel gefällt mir wahnsinnig gut! Habe Claudes Route gespielt und bin dann doch froh durch zu sein, weil ich "For Jeralt!", "Makes me hungry!" und "Hey Teach." echt nicht mehr viel öfter hätte hören können. Davon ab hat es bei mir schon ein bisschen gedauert, bis ich zu meiner Zufriedenheit herausgefunden habe, wie man Activity Points am sinnvollsten investiert oder dass es sich nicht wirklich lohnt, jeden Monat alle Gespräche im Kloster abzuklappern.
Obwohl das Spiel auch ohne viel grinden und mit lauter ineffizienten Entscheidungen relativ (nicht zu!) einfach war, gefällt mir doch sehr gut, wie viel definierter als bei alten Teilen der Serie die Schwächen und Stärken der einzelnen Klassen sind. Das sorgt dafür, dass viele Charaktere auf ihre je eigene Art krass imba wirken, was sehr belohnend ist, man aber trotzdem nicht wie in vielen alten Teilen oft einfach seine Rittmeister so weit vorschicken konnte wie geht und sie (im Zweifel mit +7 Res) in der Gegnerphase alles abgeräumt haben. Das Core Gameplay wird immer vielfältiger und einfach besser.
Tanz und Warp sind noch immer die mächtigsten Fähigkeiten und mit Lysithea hatte ich den größten Teil des Spiels zwei Warp-Nutzungen pro Kapitel, was schon krass ist. Zusammen mit dem Holy Monks Gambit hat man extrem viele Mobility-Optionen, was sich einfach richtig gut spielt.
Wofür ich auch ewig gebraucht habe, war ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man die Charaktere richtig drillt. Da ich mich quasi jede Woche neu entschieden hatte, in welche Richtung es für jeden Char gehen soll und jeder am besten mehrere Pfade zur Auswahl haben sollte (die eh kaum genutzt werden
), hatte ich im letzten Kapitel gerade mal mit drei oder vier Einheiten ein A+ Waffenlevel.
Madness jetzt auch super, diesmal Blue Lions. Das Early Game ist schon knackig, wird einem im NG+ aber durch die Utility-Bataillone und Crest-Items deutlich entspannt. Außerdem gehe ich auch hier wieder von aus, dass die Schwierigkeit abnimmt, sobald richtige Klassen verfügbar und man ein paar Level gestiegen ist.
Bei Story und Supportgesprächen bin ich etwas zwiegespalten: während ich die Hauptstory ganz okay fand und ein paar Twists schon echt nett waren, hat mir ein wenig gefehlt, dass zumindest ich nicht so richtig ein Gespür für die Welt bekommen hatte. So wurde nur sehr selten die Weltkarte eingeblendet und all die Lord-Namen, die man erhalten hat, waren halt wenig mehr als das; Namen. Aber vielleicht wird das mit den anderen beiden Pfaden etwas besser. Dass jeder Charakter quasi zwei definierende Charakteristika hatte, ist bei der Anzahl Charaktere ein okayer Kompromiss. Vor allem, weil die Synchro wahnsinnig gut ist und einige Supportgespräche wirklich sehr gut geschrieben waren. Ein paar waren sogar richtig lustig. Aber wenn man in einem Durchgang dutzende Supportgespräche mit denselben Charakteren hat, nervt es ob der Eindimensionalität schon irgendwann derbe, wenn es sich jedesmal um dieselben Themen dreht. Ja, ich habe verstanden, dass Lorenz gerne malt und schüchtern ist oder dass Raphael seine kleine Schwester liebt und gerne isst.