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L13: Maniac
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Ich bin jetzt durch und als jemand, der das Original nicht kennt, hatte ich meinen Spaß, der jedoch von vielen kleinen und größeren Designentscheidungen getrübt wird. Ich habe mir im Nachgang ein Vergleichsvideo zum Original angesehen und muss sagen, dass sie beim Remake wirklich tolle Arbeit geleistet haben. Das Design der Charakter, Orte, Gegner usw. passt einfach.
Was sie sich aber hätten sparen können, sind diverse Erweiterungen der Handlung und Level. Das Spiel fühlt sich an vielen Stellen unnötig gestreckt an. Die drei mal, in denen ich Nebenquest erledigen durfte oder so Sequenzen wie die Motorrad Verfolgungsjagd oder die Passage auf dem Eisenbahnfriedhof hätte man gerne zusammenstreichen können. Sowas geht einfach viel zu lange. Sie sind per se nicht schlecht, aber einfach zu sehr gestreckt. Der Engländer würde sagen "They overstayed their welcome".
Gleiches gilt für die Bosskämpfe, die ebenfalls viel zu oft ewig dauern und dabei nichts an Komplexität, Schwierigkeit o.ä. gewinnen. Dass man in Kämpfen Cutscenes nicht wegdrücken kann, kommt dann noch dazu. Das Kampfsystem hat mir nämlich recht viel Spaß gemacht. Die Schwächen der Gegner koordiniert auszunutzen, damit die Stagger Anzeige rauf geht, funktioniert meist recht gut.
Was weniger funktioniert ist das Ausweichen. Bleibt also nur blocken, was ich aber so selten genutzt habe, dass ich es mir erst für die letzten Kämpfe angewöhnen musste. Denn wenn man blockt, greift man nicht an und dann füllt sich der ATB Balken nicht und dann kann man nichts machen. Keine Zauber wirken, und viel schlimmer, keine Items einsetzen. Letzteres empfand ich als Einschränkung für den Spieler. Ich kann schon verstehen, warum man es macht. Aber da gäbe es doch elegantere Lösungen, wie eine längere Wartezeit beim Einsatz eines Items. Was mich auch gestört hat, waren die vielen Momente in den Bosskämpfen, wenn etwas getriggert wurde (z.B. die nächste Phase), ich kurz davor aber eine Fähigkeit eingesetzt habe, die dann sinnlos verpufft, weil sie nicht ausgeführt wird oder die Stagger Anzeige wieder auf null gesetzt wird.
Im restlichen Gameplay gibt es sehr viele Kleinigkeiten, die man im Jahr 2020 so eigentlich nicht mehr erwartet.
Die Geschichte lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Vieles ist J-RPG Standard, wie z.B. die Art, wie die Dialoge geschrieben und intoniert werden. An das ständige Hmpf, Arg, Hmmm usw. das die Charakter anstatt einer Antwort geben, habe ich mich irgendwann gewöhnt. Auch daran, dass alle etwas drüber sind (ultra cooler und unnahbarer Cloud, immer aufgebrachter Barret, usw.). Das hat alles einen hohen cringe Faktor, nimmt sich aber selbst so ernst, dass es wieder lustig ist, dem zuzuschauen.
Was ich gut fand, war die Auseinandersetzung mit dem Öko Terrorismus. Im Original soll es wohl noch grauer und eben nicht so Schwarz weiß wie bei vielen anderen Spielen dieser Art sein. Aber auch hier merkt man, dass Avalanche nicht nur gut ist. Auch die Einführung von Tifa, Barret und insbesondere Aerith gibt den Charakter so viel Raum, dass man eine Bindung zu ihnen aufbauen kann und sie einem schnell ans Herz wachsen.
Anders als zu RedXII, der plötzlich da ist, zur Gruppe gehört und so behandelt wird, als sei er schon ewig mit dabei. Da verschwendet man so viel Zeit für sinnlos aufgeblasene Episoden, schafft es aber nicht einen wesentlichen Charakter vernünftig zu etablieren (zumindest wird er einen im Original wohl länger begleiten, wenn ich das richtig gesehen habe)
Auch der Oberbösewicht wird nicht richtig erklärt und ich hatte selbst nach dem letzten Kampf keine Ahnung, was er eigentlich wollte und insbesondere von mir wollte. Er hat keine Hintergrundgeschichte, ist einfach nur da und macht irgendwas, das nie erklärt wird. An der Stelle am Ende hat mich das Spiel mit seiner Geschichte verloren. Als dann noch die Wispers dazu kommen, war es vorbei. Ich hab wirklich nicht verstanden, was mir das Spiel da sagen wollte.
Und was dieser Motorradfahrer aus dem ersten Drittel des Spiels sollte, können wohl auch nur Fans verstehen. Er war plötzlich da, dann war er weg und tauchte nie wieder auf.
Die Grafik ist auch Hit or Miss. Die Charaktermodelle und einige Umgebungen sehen wirklich toll aus und werden in den Cutscenes toll in Szene gesetzt. Und dann hat man gleichzeitig Matsch-Texturen und extrem Polygonarme Gegenstände. Was jedoch super geworden ist, die englische Vertonung. Ich weiß nicht, wie es auf Deutsch klingt, aber im Englischen haben die Sprecher ganze Arbeit geleistet.
Insgesamt würde ich sagen, Final Fantasy VII Remake ist nur ganz ok, eine 7/10. Inszenierung und Kampfsystem sind die Stärken, die gestreckte Handlung inkl. Japano-Cringe und diverse Gameplay Macken klar die Schwächen. Für Fans des Originals kommt natürlich noch ne Schippe Nostalgie oben drauf. Aber für mich eben nicht.
Was sie sich aber hätten sparen können, sind diverse Erweiterungen der Handlung und Level. Das Spiel fühlt sich an vielen Stellen unnötig gestreckt an. Die drei mal, in denen ich Nebenquest erledigen durfte oder so Sequenzen wie die Motorrad Verfolgungsjagd oder die Passage auf dem Eisenbahnfriedhof hätte man gerne zusammenstreichen können. Sowas geht einfach viel zu lange. Sie sind per se nicht schlecht, aber einfach zu sehr gestreckt. Der Engländer würde sagen "They overstayed their welcome".
Gleiches gilt für die Bosskämpfe, die ebenfalls viel zu oft ewig dauern und dabei nichts an Komplexität, Schwierigkeit o.ä. gewinnen. Dass man in Kämpfen Cutscenes nicht wegdrücken kann, kommt dann noch dazu. Das Kampfsystem hat mir nämlich recht viel Spaß gemacht. Die Schwächen der Gegner koordiniert auszunutzen, damit die Stagger Anzeige rauf geht, funktioniert meist recht gut.
Was weniger funktioniert ist das Ausweichen. Bleibt also nur blocken, was ich aber so selten genutzt habe, dass ich es mir erst für die letzten Kämpfe angewöhnen musste. Denn wenn man blockt, greift man nicht an und dann füllt sich der ATB Balken nicht und dann kann man nichts machen. Keine Zauber wirken, und viel schlimmer, keine Items einsetzen. Letzteres empfand ich als Einschränkung für den Spieler. Ich kann schon verstehen, warum man es macht. Aber da gäbe es doch elegantere Lösungen, wie eine längere Wartezeit beim Einsatz eines Items. Was mich auch gestört hat, waren die vielen Momente in den Bosskämpfen, wenn etwas getriggert wurde (z.B. die nächste Phase), ich kurz davor aber eine Fähigkeit eingesetzt habe, die dann sinnlos verpufft, weil sie nicht ausgeführt wird oder die Stagger Anzeige wieder auf null gesetzt wird.
Im restlichen Gameplay gibt es sehr viele Kleinigkeiten, die man im Jahr 2020 so eigentlich nicht mehr erwartet.
- Künstliches verlangsamen der Charakter, viel zu lange enge Passagen, durch die man sich zwängen muss (lag wohl an den Ladezeiten, aber bestimmt nicht immer)
- unlogisch strukturierte Menüs (warum ist die Waffen Level Up Menü woanders, als das Ausrüstungsmenü?)
- uninspirierte Schlauchlevels, die einem überall unsichtbare Wände vorsetzen und random irgendwelche Kisten in eine Ecke setzen
- langweilige Rätsel mit unnötig komplizierter Steuerung (ja ich schaue euch an, riesige Hände im zusammengestützten Tunnel)
- zum Teil wirklich langweilige Nebenquests, die man aber machen sollte, um nicht den guten Loot zu verpassen.
Die Geschichte lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Vieles ist J-RPG Standard, wie z.B. die Art, wie die Dialoge geschrieben und intoniert werden. An das ständige Hmpf, Arg, Hmmm usw. das die Charakter anstatt einer Antwort geben, habe ich mich irgendwann gewöhnt. Auch daran, dass alle etwas drüber sind (ultra cooler und unnahbarer Cloud, immer aufgebrachter Barret, usw.). Das hat alles einen hohen cringe Faktor, nimmt sich aber selbst so ernst, dass es wieder lustig ist, dem zuzuschauen.
Was ich gut fand, war die Auseinandersetzung mit dem Öko Terrorismus. Im Original soll es wohl noch grauer und eben nicht so Schwarz weiß wie bei vielen anderen Spielen dieser Art sein. Aber auch hier merkt man, dass Avalanche nicht nur gut ist. Auch die Einführung von Tifa, Barret und insbesondere Aerith gibt den Charakter so viel Raum, dass man eine Bindung zu ihnen aufbauen kann und sie einem schnell ans Herz wachsen.
Anders als zu RedXII, der plötzlich da ist, zur Gruppe gehört und so behandelt wird, als sei er schon ewig mit dabei. Da verschwendet man so viel Zeit für sinnlos aufgeblasene Episoden, schafft es aber nicht einen wesentlichen Charakter vernünftig zu etablieren (zumindest wird er einen im Original wohl länger begleiten, wenn ich das richtig gesehen habe)
Auch der Oberbösewicht wird nicht richtig erklärt und ich hatte selbst nach dem letzten Kampf keine Ahnung, was er eigentlich wollte und insbesondere von mir wollte. Er hat keine Hintergrundgeschichte, ist einfach nur da und macht irgendwas, das nie erklärt wird. An der Stelle am Ende hat mich das Spiel mit seiner Geschichte verloren. Als dann noch die Wispers dazu kommen, war es vorbei. Ich hab wirklich nicht verstanden, was mir das Spiel da sagen wollte.
Und was dieser Motorradfahrer aus dem ersten Drittel des Spiels sollte, können wohl auch nur Fans verstehen. Er war plötzlich da, dann war er weg und tauchte nie wieder auf.
Die Grafik ist auch Hit or Miss. Die Charaktermodelle und einige Umgebungen sehen wirklich toll aus und werden in den Cutscenes toll in Szene gesetzt. Und dann hat man gleichzeitig Matsch-Texturen und extrem Polygonarme Gegenstände. Was jedoch super geworden ist, die englische Vertonung. Ich weiß nicht, wie es auf Deutsch klingt, aber im Englischen haben die Sprecher ganze Arbeit geleistet.
Insgesamt würde ich sagen, Final Fantasy VII Remake ist nur ganz ok, eine 7/10. Inszenierung und Kampfsystem sind die Stärken, die gestreckte Handlung inkl. Japano-Cringe und diverse Gameplay Macken klar die Schwächen. Für Fans des Originals kommt natürlich noch ne Schippe Nostalgie oben drauf. Aber für mich eben nicht.