Übrigens:
Vor dem Spanien-GP: FIA schränkt Motoren-Trick ein
2017 sind pfiffige Motortechniker darauf gekommen, mit der Nutzung von Öl im Verbrennungsprozess die Leistung der Formel-1-Aggregate zu steigern. Unter vorgehaltener Hand beschuldigten sich die Rennställe gegenseitig, diesen Kniff anzuwenden. Die FIA sah den Teams deswegen genauer auf die Finger: Schon ab Monza durften nur noch 0,9 Liter Öl pro 100 Kilometer verbraucht werden, bis zum Italien-GP lag die Grenze bei 1,2 Liter. Zur Saison 2018 hin wurde noch einmal eingeschränkt – Senkung auf 0,6 Liter Öl/100 km.
Zudem dürfen an einem Wochenende nicht mehr unterschiedliche Sorten Schmierstoff verwendet werden. Es ist ferner untersagt, Gase aus dem Kurbelgehäuse wieder zurück in die Verbrennung zu führen. So weit, so gut. Aber mit der Messung taten sich die Regelhüter nicht leicht. Über die Renndistanz von 310 Kilometern ist der Ölverbrauch spielend zu messen – 1,86 Liter und basta. Aber wenn in der Qualifikation nur 70 Kilometer gefahren werden, wird es mit der exakten Messung schwieriger. Das wären dann nur noch 4,2 Deziliter. Viel Raum für Messfehler ist da nicht mehr. Die Aufgabe der FIA-Techniker wird dadurch erschwert, dass die meisten Formel-1-Renner mit zwei oder gar drei Öltanks ausgestattet sind.
Aber mit der Messung taten sich die Regelhüter nicht leicht. Über die Renndistanz von 310 Kilometern ist der Ölverbrauch spielend zu messen – 1,86 Liter und basta. Aber wenn in der Qualifikation nur 70 Kilometer gefahren werden, wird es mit der exakten Messung schwieriger. Das wären dann nur noch 4,2 Deziliter. Viel Raum für Messfehler ist da nicht mehr. Die Aufgabe der FIA-Techniker wird dadurch erschwert, dass die meisten Formel-1-Renner mit zwei oder gar drei Öltanks ausgestattet sind.
Im vergangenen Februar sagte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner zu diesem Thema: «Wir würden es gerne sehen, wenn das Regelwerk hier etwas engmaschiger wäre. Ich erkenne Schlupflöcher im Qualifying. Wenn die geschlossen würden, dann sähen wir auch etwas mehr Chancengleichheit bei den Motoren.»
Die FIA zieht die Schraube nach: Den Teams wird ab dem kommenden GP-Wochenende in Spanien untersagt, während des Qualifyings Öl nachzufüllen oder einen Zusatztank zu aktivieren. Dies hat FIA-Techniker Nicolas Tombazis den Rennställen in einem Schreiben mitgeteilt. Der FIA soll es auf diese Weise leichter fallen, den wahren Ölverbrauch eines Motors zu messen.
http://www.speedweek.com/formel1/news/126017/Vor-dem-Spanien-GP-FIA-schraenkt-Motoren-Trick-ein.html
UND
Das jüngste Verdachtsmoment kam in Baku auf den Tisch. Ferrari soll über eine schlaue Schaltung der Batteriezellen kurzfristig mehr Energie aus dem Energiespeicher ziehen als die erlaubten vier Megajoule. Angeblich hat die Batterie zwei Stecker, über die individuell elektrische Leistung abgeführt wird. Die FIA begann am Samstag mit ihren Untersuchungen. Am Sonntag bekamen alle Motorenhersteller Post vom Weltverband. Sie müssen Diagramme abgeliefert werden, wie die Energie gespeichert, abgegeben und verteilt wird. Bei genügend Verdachtsmomenten könnten Batterien sogar ausgebaut werden. Das Thema könnte die Formel 1 in den nächsten Wochen noch beschäftigen.
Bei der technischen Abnahme steht Ferrari derzeit besonders unter Beobachtung.
Bei der Frage, wie ein außenstehendes Team auf so ein verstecktes Detail kommt, gibt es zwei Erklärungsmöglichkeiten. Die eine: Der ehemalige Ferrari-Motorenchef Lorenzo Sassi hat geplaudert. Er arbeitet seit April für Mercedes. Oder den Gegnern kommt es spanisch vor, dass Ferrari beim Anblasen des Heckflügels im Schiebebetrieb des Motors den elektrischen Turbolader zur Gasproduktion nutzt. Was erlaubt wäre, aber Strom kostet, der dann nicht zum Vortrieb des Autos genutzt werden kann.
Hintergrund: Wenn der Fahrer vom Gas geht, treibt die Elektromaschine die Turbine an. So wie beim Beschleunigen zum Füllen des Turbolochs. Die verdichtete Luft wird ohne Verbrennung durch den Motor gejagt. Der Auspuffstrahl liefert so auch beim Bremsen durch das Anblasen des Flügels ein paar Punkte Anpressdruck. Dieser Trick kostet aber auch Energie, die anderswo fehlt. Die Konkurrenz rätselt jetzt, warum Ferrari für einen kleinen aerodynamischen Vorteil Energie aus dem Elektrospeicher opfert. Gibt es da ein Überangebot? Red Bull-Technikchef Adrian Newey bedauert: „Wir können uns das Anblasen im Moment nicht leisten. Es würde uns zu viel auf der Antriebsseite kosten.