Ich muss noch mal loswerden, wie gut diese Open World geworden ist. Mir fällt das vor allem im Vergleich zu den anderen Open World Spielen auf, wie zuletzt bei mir Ghost of Tsushima. Elden Ring hat eine Open World, die mich immer wieder reizt, an neue Orte zu gehen. Das schafft das Spiel, weil dort immer neue Geheimnisse und Belohnungen auf mich warten. Und auch weil die Welt voller netter kleiner Überraschungen ist. Habe ich bei anderen Spielen nach 10-20h fast alles Mechaniken und Aktivitäten gesehen, schafft es Elden Ring mir trotzdem immer wieder etwas neues vorzusetzen.
- an den Klippen singt jemand
- zwei verfeindete Trash Mobs gehen sich an die Gurgel
- ein paar Magier stehen im Kreis und beschwören etwas
- ein Turm gibt mir ein kleines Rätsel auf, damit ich Zutritt erhalte
- ich öffne eine Truhe und etwas unerwartetes passiert
Und das sind jetzt nur Beispiele aus dem Startgebiet und der südlichen Insel. Klar, das Spiel hat daneben noch viel Copy und Paste Elemente. Aber an sowas merkt, man, dass sich die Entwickler nicht darauf ausgeruht haben. Das Gefühl "Oh, was könnte da hinten sein?" mit anschließender Belohnung funktioniert wunderbar. Das hat BotW ähnlich gut hinbekommen.
Aber im Gegensatz zu BotW sind die Kämpfe auch noch top. BotW hatte auch nette Kämpfe, keine Frage, aber ER schafft es allein durch die unglaubliche Gegnervielfalt (normale Gegner und Bosse) um Klassen besser zu sein. In BotW habe ich nach ca. 20h alle Gegnerarten gesehen, hier nicht mal ansatzweise.
Vergleicht das mal mit einem Ghost of Tsushima. Dort besteht der Gameplayloop aus den selben 6-7 Aktivitäten und 5-6 verschiedenen Gegnertypen. Dazu ist die Landschaft wenig einprägsam, da die großen charakteristischen Bauwerke und Landmarks fehlen. Das bekommen Elden Ring aber auch BotW so viel besser hin. Nur hat Elden Ring noch die Legacy Dungeons, Zelda nur ein paar poblige, immer gleich aussehende Schreine.
Dazu ist das Spiel auch deutlich einsteigerfreundlicher geworden. Die Schwierigkeit wird anfangs vor allem wegen ein paar Designentscheidungen , aber auch der Open World deutlich gesenkt. Die großen Bosse sind immer noch knüppelhart, aber eben keine so großen Gatekeeper mehr, wie früher, da man fast immer woanders hingehen kann. Einfacher machen es vor allem
- starke Starterklassen
- Respwan dank vieler Orte der Gnade und Marikas Pfahlen viel angenehmer
- die Geister, die man beschwören kann, sind gerade zu Beginn sehr stark
- Kampf zu Pferde in der Open World gegen normale Gegner ziemlich overpowerd (da meist das Pferd Schaden erleidet)
- offeneres herangehen in der Open World macht es einfacher Gegner zu isolieren
- und wenn mal nichts geht, kann man immer noch wegreiten (härter wird es daher erst in den Legacy Dungeons)
- man hat nicht mehr das Gefühl festzustecken, da es so viele andere Wege gibt, die man angehen kann
- bewertete Nachrichten geben Gesundheit (hat mir schon den ein oder anderen Bosskampf erleichtert
Das Spiel ist jetzt schon mein GotY, wüsste nicht, was da rankommen soll.
Edit: Und ich hab noch gar nicht das tolle environmental Storytelling erwähnt, da gibt es so viele kleine tolle Beispiele. Das ist ganz stark, insbesondere für so eine große Open World.