Reinhart
L14: Freak
- Seit
- 18 Sep 2019
- Beiträge
- 5.600
CV64 lohnt sich trotzdem, denn viele Level haben entweder ein komplett anderes Layout als in LoD, oder andere Texturen und Beleuchtung, wodurch oft eine ganz andere Atmosphäre aufkommt (die Villa).Danke für die Ergänzungen, Reinhart. Ich hatte diese Sachen (keine i-Frames in Dracula X; der knallharte Endkampf in Bloodlines) total verdrängt, aber beim Lesen hatte ich direkt wieder Flashbacks.
Auch bei Sinking Old Sanctuary stimme ich dir zu - der Track ist so gut und kam, unverständlicherweise, gerade mal in vier Spielen vor. Mein persönlicher Favorit ist übrigens "Basement Melodies".
Castlevania Legends
Der erste Versuch von Konami, die Ursprünge der Serie zu beleuchten. In der Rolle von Sonia Belmont begibt man sich in Draculas Schloss, um den Grafen zu erledigen. Für eine Origin-Story ist die Geschichte allerdings mehr als dürftig, unterscheidet sie sich im Vergleich zu den Vorgängern doch so gut wie gar nicht. Und die Wahl des Gameboys als Plattform ist ebenfalls merkwürdig, immerhin erschien das Spiel '97.
Wenigstens hat sich beim Gameplay etwas getan: wie Christopher kann Sonia Feuerbälle mit ihrer Peitsche schleudern, neu ist das Gehen in der Hocke, wodurch man auch im Kauern mobil bleibt. Auf die typischen Sub-Waffen hat man dieses Mal verzichtet (auch wenn sie als sammelbare Items immer noch vorhanden sind, um ein Extra-Ende freizuschalten), dafür bekommt Sonia mit jedem besiegten Bossgegner eine neue Fähigkeit, etwa eine sehr praktische Selbstheilung oder alle Gegner auf dem Bildschirm zu verletzen.
Ebenfalls neu ist der sogenannte Burning Mode: ein mal pro Level nutzbar, wird Sonia für kurze Zeit schneller, stärker und unverwundbar.
Insgesamt fühlt sich das Spiel zwar in allen Belangen wie ein Rückschritt zum genialen Belmont's Revenge an, aber ein schlechtes Castlevania ist es nicht... nur irgendwie mittelmäßig. Und die Liebesbeziehung zu Alucard hätte es echt nicht gebraucht.
Ich hätte dieses Mal alle Sub-Waffen sammeln können, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Lust. ^^" Das Spiel selbst ist aber in Ordnung, ein Durchgang hat mir aber wieder gereicht.
Castlevania: Legacy of Darkness
Ja, schon gut, ich geb es zu: ich war einer von denen, die sich Retro-Reviews über die N64-Ableger angesehen und darüber gelacht haben, wie "doof" die sind. Aber irgendwann kommt immer der Tag, an dem sich ein Fan an den vermeintlich "besseren" Games satt gespielt hat und sich nach was neuem umschaut. Und irgendwann war mein Interesse an den CV64-Spielen geweckt.
Ich hatte mich damals im Vorfeld informiert und dann erfahren, dass LoD sozusagen der Directors Cut ist, die Story und Figuren aus dem Vorgänger sind ebenfalls enthalten. Also hab ich da zugeschlagen.
Zuerst einmal muss ich hier den schieren Inhalt loben, den LoD zu bieten hat. Vier spielbare Charaktere, jeder mit seiner eigenen Kampagne. Und auch wenn die Levels größtenteils gleich sind, hat doch jede Figur seine eigene Route und spielt sich anders.
Zunächst spielt man als Werwolf Cornell die Vorgeschichte zu CV64. Hier geht es darum, seine entführte Schwester zu retten und einen alten Rivalen aus Cornells Clan zu besiegen.
Danach wird der Ritter Cornell freigeschaltet, dessen Geschichte parallel zu CV64 spielt. In Cornells Story war er noch ein hilfloses Kind, hier ist er ein knallharter Bursche, bewaffnet mit Schwert und Revolver, um sechs entführte Kinder zu retten (jene Kinder wurden in der Anleitung von CV64 erwähnt, im Spiel selbst trifft man aber nur eines). Hier sucht man die Levels innerhalb eines Zeitlimits ab, wobei jedes gerettete Kind einen neuen Bonus freischaltet: entweder eine neue Spielfigur oder ein alternatives Outfit.
So spielt man auch die Protagonisten des CV64-Originals frei: Reinhardt und Carrie. Ersterer ist der klassische Peitschenschwinger, letztere setzt auf Magie und spielt sich ähnlich wie Cornell mit seinen Angriffen mit hoher Reichweite.
Castlevania 64 mag ja einiges an Kritik eingesteckt haben, ich kann es leider nicht beurteilen (vielleicht eines Tages), aber zumindest Legacy of Darkness ist echt ein klasse Spiel! Es strotzt nur so vor Atmosphäre und die einzelnen Geschichten sind stimmig. Der schlechte Ruf ist völlig unverdient und ich war echt überrascht, wie toll es ist.
Nur der Anfang, das heißt die ersten zwei, drei Levels, gefällt mir nicht, weil er ein völlig falsches Bild vom restlichen Spiel vermittelt und bestimmt so manchen Spieler vergrault hat. Versteht mich nicht falsch: der Adventure-Ansatz war eine coole Idee, aber das Schlüssel- und Item-Gesuche macht längst nicht so viel Spaß wie das spätere Plattforming und die Kämpfe. Und dann gibt es ja noch die berüchtigte Passage, wo man mit explosivem Nitro durch die Gegend laufen muss... hätte nicht sein müssen, ist aber machbar.
Was ich den N64-Spielen aber wirklich immer noch hoch anrechne ist, wie sie Vampire gehandhabt haben: anders als sonst sind sie hier nämlich fast schon Mini-Bosse und von der ersten Begegnung bis zum Schluss bleiben die sau-gruselig und gefährlich, das fand ich echt klasse. Das hat ja erst wieder LoS gemacht, aber längst nicht so gut!
Beim ersten Durchspielen damals hatte ich viel Spaß gehabt und auch jetzt war das wieder ein Fest. Leider hatte ich in Reinhardts Story Probleme mit dem Endboss, ich konnte ihn einfach nicht besiegen. Dieses Mal habe ich Carrie gewählt und konnte endlich mal die Original-Story abschliessen. Ihre Geschichte ist übrigens auch gut, sie hat sogar einen ganz anderen Antagonisten als Reinhardt.
Ich hoffe echt, dass Legacy of Darkness mal in einer Collection zusammen mit den anderen 3D CVs erscheint, wahlweise auch mit CV64, auch wenn es etwas redundant wäre... aber der Vollständigkeit halber wäre es schon cool und um zu sehen, was alles im Vergleich zu LoD anders ist.
Fortsetzung folgt...
"Dracula" hat sogar Sprachausgabe.
Ansonsten: Absolute Zustimmung, die N64-Teile sind kriminell unterschätzt.
Zuletzt bearbeitet: